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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sagte Pol y,
    und die Panik stieg noch höher. Sie erinnerte sich vage an den
    Friseurladen in Münz, an dem sie oft vorbeigekommen war. Heißes
    Handtuch aufs Gesicht. In Ordnung. Sie nahm ein kleines Handtuch,
    schüttete kochendes Wasser darauf, wrang es aus und legte es auf das
    Gesicht des Leutnants. Er schrie nicht direkt.
    » Aaaaagh etwas anderes bereitet mir Sorgen, Feldwebel.«
    »Jaherr?«
    »Die Kavalleristen müssen auf Korporal Strappi gestoßen sein. Wie
    sonst können sie von unseren Männern erfahren haben?«
    »Gut überlegt, Herr«, sagte der Feldwebel und beobachtete, wie Pol y
    Seifenschaum auf Bluses Mund und Nase strich.
    »Ich hoffe, sie haben den pff armen Mann nicht gefoltert«, sagte der Leutnant. Jackrum schwieg zu diesem Punkt, aber es war ein
    bedeutungsvolles Schweigen. Der Blick des Feldwebels wurde Polly
    immer unangenehmer.
    »Aber warum sol te ein Deserteur pff in Richtung Front pff unterwegs sein?«
    »Für einen alten Soldaten ergibt das durchaus einen Sinn, Herr.
    Besonders für einen Politischen.«
    »Glaubst du?«
    »Verlass dich drauf, Herr«, sagte Jackrum. Hinter Bluse strich Pol y
    das Rasiermesser über den roten Stein. Es war bereits so glatt wie Eis.
    »Aber unsere Jungs sind keine ›alten Soldaten‹, Feldwebel. Es dauert
    pff zwei Wochen, einen Rekruten in einen ›Kämpfer‹ zu verwandeln«, sagte der Leutnant.
    »Diese sind viel versprechend, Herr«, erwiderte Jackrum. »Ich könnte
    es in zwei Tagen schaffen. Perks? «
    Pol y hätte sich fast den Daumen abgeschnitten. »Ja, Feldwebel«,
    brachte sie mit zitternder Stimme hervor.
    »Glaubst du, du könntest heute jemanden töten?«
    Pol y sah das Rasiermesser hinab. Die Schneide glühte. »Ich fürchte,
    das könnte ich tatsächlich, Herr.«
    »Na bitte, Herr«, sagte Jackrum mit einem schiefen Lächeln. »Diese
    Jungs gefallen mir, Herr. Sind schnel von Begriff.« Er trat hinter Bluse,
    nahm das Rasiermesser aus Pollys dankbarer Hand und sagte: »Es gibt
    einige Angelegenheiten, die wir unter vier Augen besprechen sol ten,
    Herr. Ich glaube, Soldat Perks muss sich ausruhen.«
    »Natürlich, Feldwebel. Pas devant les soldats jeunes, wie?«
    »Ja, das auch, Herr«, erwiderte Jackrum. »Wegtreten, Perks.«
    Pol y ging fort, und ihre rechte Hand zitterte noch immer. Sie hörte,
    wie Bluse hinter ihr seufzte und sagte: »Dies sind heikle Zeiten,
    Feldwebel. Die Bürde des Kommandos war nie zuvor so schwer. Der
    große General Taktikus meinte einmal, in gefährlichen Zeiten müsste
    der Kommandeur wie ein Adler sein und alles sehen, und gleichzeitig
    wie ein Falke jedes Detail erkennen.«
    »Jaherr«, sagte Jackrum und strich mit dem Rasiermesser über eine
    Wange. »Und wenn er sich wie eine gewöhnliche Meise verhält, kann er
    den ganzen Tag mit dem Kopf nach unten hängen und fette Körner
    picken.«
    »Äh… wohl gesprochen, Feldwebel.«

    Der Köhler und seine Frau wurden begraben, und es überraschte Pol y
    nicht, dass Reißer bei dieser Gelegenheit ein leises Gebet sprach. Es bat
    die Herzogin, beim Gott Nuggan Fürsprache einzulegen, damit er den
    Verstorbenen ewige Ruhe und ähnliche Dinge gewährte. Pol y hatte es
    viele Male gehört und sich gefragt, wie die Sache funktionierte.
    Seit dem Tag des brennenden Vogels hatte sie nicht mehr gebetet,
    nicht einmal, als ihre Mutter gestorben war. Ein Gott, der gemalte
    Vögel verbrannte, würde keiner Mutter helfen. Ein solcher Gott war
    kein Gebet wert.
    Doch Reißer betete für al e. Reißer betete wie ein Kind, die Augen
    zugekniffen und die Hände so fest geschlossen, dass sie weiß wurden.
    In der dünnen Stimme zitterte ein solcher Glaube, dass Pol y verlegen
    wurde, sich dann schämte und nach dem schal enden »Amen!« erstaunt
    feststellte, dass sich die Welt überhaupt nicht verändert hatte. Für ein
    oder zwei Minuten war sie ein besserer Ort gewesen…
    In der Hütte hielt sich eine Katze auf. Sie hockte unter dem
    primitiven Bett und fauchte, wenn sich ihr jemand näherte.
    »Der Proviant ist verschwunden, aber in einem kleinen Garten weiter
    unten am Hang habe ich Karotten und Pastinaken gefunden«, sagte
    Knaller, als sie fortgingen.
    »Wir würden den Toten etwas stehlen«, sagte Reißer.
    »Wenn sie etwas dagegen haben, müssen sie nur festhalten«, erwiderte
    Knaller. »Sie liegen bereits unter der Erde!«
    Aus irgendeinem Grund war das komisch. Zu der Zeit hätten sie über
    alles gelacht.
    Jade, Stecher, Knaller und Polly blieben im Lager –

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