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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Korporal Strappi war ein
    Schreier, aber er war auch ein verdammter Politischer! Ich kann
    beschwören, dass ich kein Schreier bin, aber wenn du nicht in dreißig
    Sekunden wieder auf deinem Posten bist, reiße ich dir die Zunge aus dem Mund !«
    Toller floh. Feldwebel Jackrum räusperte sich und fuhr ruhig fort: »So
    etwas nennen wir eine echte Orientierungslektion, Jungs, nicht eine der komischen politischen von Korporal Strappi.« Er räusperte sich erneut.
    »Der Zweck dieser Lektion besteht darin, euch zu zeigen, wo wir uns
    befinden. Wir stecken tief in der Scheiße. Es könnte selbst dann nicht
    schlimmer sein, wenn es Arschlöcher regnen würde. Irgendwelche
    Fragen?«
    Die verwirrten Rekruten hatten keine, und Jackrum begann, langsam
    um die Truppe herumzuwandern. »Wir wissen, dass sich Feinde in
    diesem Gebiet aufhalten. Derzeit haben sie keine Stiefel, und vielleicht
    fehlen ihnen auch andere Sachen. Aber es gibt noch andere, zweifel os
    vol bekleidet und mit allem ausgerüstet. Außerdem könnten sich hier
    Deserteure herumtreiben. Bestimmt keine netten Leute. Deshalb hat
    Leutnant Bluse angeordnet, dass wir abseits der Straßen unterwegs sind,
    und während der Nacht. Ja, wir haben uns gegen den Feind
    durchgesetzt. Das war Glück. Die Kaval eristen haben nicht damit
    gerechnet, dass ihr Soldaten seid, die zuschlagen können. Und ihr habt
    das ebenfal s nicht erwartet und sol tet euch deshalb nichts einbilden.«
    Er beugte sich vor, bis nur noch wenige Zentimeter sein Gesicht von
    dem Pollys trennten. »Bildest du dir was ein, Soldat Perks?«
    »Nein, Feldwebel!«
    »Gut.« Jackrum trat zurück. »Wir sind zur Front unterwegs, Jungs.
    Zum Krieg. Und wo ist der beste Platz in einem scheußlichen Krieg?
    Abgesehen vom Mond natürlich? Niemand?«
    Jade hob langsam die Hand.
    »Ich höre«, sagte Jackrum.
    »Beim Militär, Feldwebel«, grollte die Troll-Frau. »Weil…« Sie
    begann, an ihren Fingern abzuzählen. »Eins, man Waffen und eine
    Rüstung hat. Zwei, man umgeben ist von anderen Bewaffneten. Äh…
    viele, man bezahlt wird und besseres Essen bekommt als Leute auf
    ziviler Straße. Äh… eine Menge, wenn man gibt auf, man gerät in
    Gefangenschaft, und dann Regeln verbieten, dass Gefangene werden
    geschlagen und so, denn wenn man schlägt Feinde gefangene, so der
    Feind schlägt auch Gefangene seine, und deshalb man könnte genauso
    gut schlagen sich selbst, aber keine Regel verbietet, dass man schlägt
    Zivilisten. Es noch andere Dinge gibt, aber mir sind ausgegangen die
    Zahlen.« Jade zeigte ihnen al en ein diamantenes Lächeln. »Wir langsam
    sind, aber nicht dumm«, fügte sie hinzu.
    »Ich bin beeindruckt, Soldat«, sagte Jackrum. »Und du hast Recht . Die einzige Wespe in der Marmelade ist diese: Ihr seid noch keine Soldaten!
    Aber dabei kann ich euch helfen. Es ist gar nicht so schwer, ein Soldat
    zu sein. Wenn es das wäre, dann würden Soldaten es gar nicht schaffen.
    Es gibt nur drei Dinge, an die ihr denken müsst: Erstens, gehorcht den
    Befehlen. Zweitens, gebt es dem Feind ordentlich. Und drittens, bleibt
    am Leben. Verstanden? Prächtig! Ihr habt es fast geschafft. Bravo! Ich
    helfe euch bei der Beachtung dieser drei Punkte! Ihr seid meine kleinen
    Jungs, und ich werde mich um euch kümmern! In der Zwischenzeit
    warten Pflichten auf euch! Knaller, bereite das Essen zu! Soldat Perks,
    versorg den Rupert! Und danach übst du Rasieren! Ich statte jetzt den
    Wächtern einen Besuch ab und bringe ihnen das heilige Wort!
    Wegtreten!«
    Die Rekruten blieben recht stramm stehen, bis der Feldwebel außer
    Hörweite war, dann sackten sie in sich zusammen.
    »Warum schreit er immer?«, fragte Knal er. »Ich meine, er braucht doch nur zu bitten…«
    Pol y fül te den grässlichen Skubbo in einen Blechnapf und rannte fast
    zum Unterstand des Leutnants. Er sah von einer Karte auf und lächelte,
    als brächte sie ihm einen Festschmaus.
    »Ah, Skubbo«, sagte er.
    »Wir bereiten etwas anderes für uns zu, Herr«, erwiderte Polly. »Es
    reicht bestimmt für alle…«
    »Um Himmels willen, nein«, sagte Bluse und griff nach dem Löffel.
    »Es ist Jahre her, seit ich zum letzten Mal so etwas gegessen habe.
    Damals in der Schule wussten wir es natürlich nicht so zu schätzen wie
    heute.«
    »Du hast so etwas in der Schule gegessen, Herr?«, fragte Polly.
    »Ja«, antwortete Bluse fröhlich. »Fast jeden Tag.«
    Das verstand Pol y nicht richtig. Bluse war ein vornehmer Mann, und
    vornehme Leute hatten

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