Weiberregiment
Korporal Strappi war ein
Schreier, aber er war auch ein verdammter Politischer! Ich kann
beschwören, dass ich kein Schreier bin, aber wenn du nicht in dreißig
Sekunden wieder auf deinem Posten bist, reiße ich dir die Zunge aus dem Mund !«
Toller floh. Feldwebel Jackrum räusperte sich und fuhr ruhig fort: »So
etwas nennen wir eine echte Orientierungslektion, Jungs, nicht eine der komischen politischen von Korporal Strappi.« Er räusperte sich erneut.
»Der Zweck dieser Lektion besteht darin, euch zu zeigen, wo wir uns
befinden. Wir stecken tief in der Scheiße. Es könnte selbst dann nicht
schlimmer sein, wenn es Arschlöcher regnen würde. Irgendwelche
Fragen?«
Die verwirrten Rekruten hatten keine, und Jackrum begann, langsam
um die Truppe herumzuwandern. »Wir wissen, dass sich Feinde in
diesem Gebiet aufhalten. Derzeit haben sie keine Stiefel, und vielleicht
fehlen ihnen auch andere Sachen. Aber es gibt noch andere, zweifel os
vol bekleidet und mit allem ausgerüstet. Außerdem könnten sich hier
Deserteure herumtreiben. Bestimmt keine netten Leute. Deshalb hat
Leutnant Bluse angeordnet, dass wir abseits der Straßen unterwegs sind,
und während der Nacht. Ja, wir haben uns gegen den Feind
durchgesetzt. Das war Glück. Die Kaval eristen haben nicht damit
gerechnet, dass ihr Soldaten seid, die zuschlagen können. Und ihr habt
das ebenfal s nicht erwartet und sol tet euch deshalb nichts einbilden.«
Er beugte sich vor, bis nur noch wenige Zentimeter sein Gesicht von
dem Pollys trennten. »Bildest du dir was ein, Soldat Perks?«
»Nein, Feldwebel!«
»Gut.« Jackrum trat zurück. »Wir sind zur Front unterwegs, Jungs.
Zum Krieg. Und wo ist der beste Platz in einem scheußlichen Krieg?
Abgesehen vom Mond natürlich? Niemand?«
Jade hob langsam die Hand.
»Ich höre«, sagte Jackrum.
»Beim Militär, Feldwebel«, grollte die Troll-Frau. »Weil…« Sie
begann, an ihren Fingern abzuzählen. »Eins, man Waffen und eine
Rüstung hat. Zwei, man umgeben ist von anderen Bewaffneten. Äh…
viele, man bezahlt wird und besseres Essen bekommt als Leute auf
ziviler Straße. Äh… eine Menge, wenn man gibt auf, man gerät in
Gefangenschaft, und dann Regeln verbieten, dass Gefangene werden
geschlagen und so, denn wenn man schlägt Feinde gefangene, so der
Feind schlägt auch Gefangene seine, und deshalb man könnte genauso
gut schlagen sich selbst, aber keine Regel verbietet, dass man schlägt
Zivilisten. Es noch andere Dinge gibt, aber mir sind ausgegangen die
Zahlen.« Jade zeigte ihnen al en ein diamantenes Lächeln. »Wir langsam
sind, aber nicht dumm«, fügte sie hinzu.
»Ich bin beeindruckt, Soldat«, sagte Jackrum. »Und du hast Recht . Die einzige Wespe in der Marmelade ist diese: Ihr seid noch keine Soldaten!
Aber dabei kann ich euch helfen. Es ist gar nicht so schwer, ein Soldat
zu sein. Wenn es das wäre, dann würden Soldaten es gar nicht schaffen.
Es gibt nur drei Dinge, an die ihr denken müsst: Erstens, gehorcht den
Befehlen. Zweitens, gebt es dem Feind ordentlich. Und drittens, bleibt
am Leben. Verstanden? Prächtig! Ihr habt es fast geschafft. Bravo! Ich
helfe euch bei der Beachtung dieser drei Punkte! Ihr seid meine kleinen
Jungs, und ich werde mich um euch kümmern! In der Zwischenzeit
warten Pflichten auf euch! Knaller, bereite das Essen zu! Soldat Perks,
versorg den Rupert! Und danach übst du Rasieren! Ich statte jetzt den
Wächtern einen Besuch ab und bringe ihnen das heilige Wort!
Wegtreten!«
Die Rekruten blieben recht stramm stehen, bis der Feldwebel außer
Hörweite war, dann sackten sie in sich zusammen.
»Warum schreit er immer?«, fragte Knal er. »Ich meine, er braucht doch nur zu bitten…«
Pol y fül te den grässlichen Skubbo in einen Blechnapf und rannte fast
zum Unterstand des Leutnants. Er sah von einer Karte auf und lächelte,
als brächte sie ihm einen Festschmaus.
»Ah, Skubbo«, sagte er.
»Wir bereiten etwas anderes für uns zu, Herr«, erwiderte Polly. »Es
reicht bestimmt für alle…«
»Um Himmels willen, nein«, sagte Bluse und griff nach dem Löffel.
»Es ist Jahre her, seit ich zum letzten Mal so etwas gegessen habe.
Damals in der Schule wussten wir es natürlich nicht so zu schätzen wie
heute.«
»Du hast so etwas in der Schule gegessen, Herr?«, fragte Polly.
»Ja«, antwortete Bluse fröhlich. »Fast jeden Tag.«
Das verstand Pol y nicht richtig. Bluse war ein vornehmer Mann, und
vornehme Leute hatten
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