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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Augen zugekniffen und die Hände so fest geschlossen, dass sie weiß wurden. In der dünnen Stimme zitterte ein solcher Glaube, dass Polly verlegen wurde, sich dann schämte und nach dem schallenden »Amen!« erstaunt feststellte, dass sich die Welt überhaupt nicht verändert hatte. Für ein oder zwei Minuten war sie ein besserer Ort gewesen…
    In der Hütte hielt sich eine Katze auf. Sie hockte unter dem primitiven Bett und fauchte, wenn sich ihr jemand näherte.
    »Der Proviant ist verschwunden, aber in einem kleinen Garten weiter unten am Hang habe ich Karotten und Pastinaken gefunden«, sagte Knaller, als sie fortgingen.
    »Wir würden den Toten etwas stehlen«, sagte Reißer.
    »Wenn sie etwas dagegen haben, müssen sie nur festhalten«, erwiderte Knaller. »Sie liegen bereits unter der Erde!«
    Aus irgendeinem Grund war das komisch. Zu der Zeit hätten sie über alles gelacht.
    Jade, Stecher, Knaller und Polly blieben im Lager – alle anderen hatten Wachdienst. Sie saßen am Feuer, über dem es in einem kleinen Topf brodelte. Stecher kümmerte sich um das Feuer. In der Nähe von Flammen wirkte sie immer lebendiger, bemerkte Polly.
    »Ich koche Pferdeskubbo für den Rupert«, sagte Knaller in einem Jargon, den sie vor zwanzig Stunden gelernt hatte. »Er hat ausdrücklich darum gebeten. Von Dreistück habe ich jede Menge getrocknetes Pferdefleisch bekommen, aber Toller meint, sie könnte während ihrer Wache einige Fasane erwischen.«
    »Hoffentlich verbringt sie auch einen Teil der Zeit damit, nach Feinden Ausschau zu halten«, sagte Polly.
    »Sie ist vorsichtig«, sagte Stecher und stocherte mit einem Stock im Feuer.
    »Wenn sie uns auf die Schliche kommen…«, sagte Knaller leise. »Dann werden wir geschlagen und nach Hause geschickt.«
    »Von wem?«, fragte Polly so plötzlich, dass es sie selbst überraschte. »Wer sollte hier draußen versuchen, uns zu schlagen? Wer sollte sich überhaupt darum
scheren

    »Nun, äh, das Tragen von Männerkleidung ist eine Abscheulichkeit vor Nuggan…«
    »Warum?«
    »Sie ist es einfach«, sagte Knaller bestimmt. »Aber…«
    »…du trägst solche Kleidung«, stellte Polly fest.
    »Es ist die einzige Möglichkeit«, sagte Knaller. »Ich habe sie anprobiert, und dabei erschien sie mir gar nicht so abscheulich.«
    »Ist euch aufgefallen, dass Männer anders mit euch reden?«, fragte Stecher scheu.
    »Reden?«, wiederholte Polly. »Sie hören auch anders zu.«
    »Sie sehen einen nicht dauernd an«, sagte Stecher. »Ihr wisst, was ich meine. Man ist einfach… eine andere Person. Wenn ein Mädchen mit einem Schwert über die Straße ginge, würde ein Mann versuchen, ihr die Waffe wegzunehmen.«
    »Wir Troll-Frauen dürfen Keulen haben keine«, sagte Jade. »Nur große Steine. Und es für ein Troll-Mädchen nicht richtig sein, Flechten zu tragen, denn sagen die Jungen, kahl bescheiden ist. Musste Vogeldreck mir reiben auf den Kopf, um wachsen zu lassen diese.«
    Das war eine ziemlich lange Rede für einen Troll.
    »Das wussten wir nicht«, sagte Polly. »Äh, Trolle sehen für uns alle gleich aus, mehr oder weniger.«
    »Ich von Natur aus zerklüftet bin«, rumpelte Jade. »Ich nicht einsehen, warum ich mich soll glatt schleifen.«
    »Es
gibt
einen Unterschied«, sagte Knaller. »Ich glaube, es liegt an den Socken. Sie scheinen einen die ganze Zeit über nach vorn zu ziehen. Man könnte meinen, die ganze Welt dreht sich um die Socken.« Sie seufzte und sah auf das Pferdefleisch hinab, das fast weiß gekocht war. »Fertig«, sagte sie. »Du solltest besser gehen und es dem Rupert bringen, Polly… ich meine, Schnieke. Ich habe dem Feldwebel gesagt, dass ich etwas Besseres zubereiten könnte, aber er betonte, wie begeistert der Leutnant gestern Abend war…« Ein kleiner wilder Truthahn, zwei Fasane und zwei Kaninchen landeten zusammengebunden vor Knaller.
    »Gut, dass wir für euch Wache gehalten haben, wie?«, fragte Toller, lächelte und drehte eine leere Schleuder in der einen Hand. »Ein Stein, eine Mahlzeit. Maladikt hält weiter Wache. Er meint, er riecht alle, bevor sie ihn sehen, und er ist zu nervös, um etwas zu essen. Was kannst du hiermit anfangen?«
    »Eine Wild-Kasserolle«, erwiderte Knaller sofort. »Es gibt Gemüse, und ich habe noch eine halbe Zwiebel. 3 Einer der Haufen dort drüben lässt sich bestimmt in einen Backofen verwandeln…«
    »Auf die Beine! Achtung!«, schnappte der lautlos schleichende Jackrum hinter ihnen. Als die Rekruten aufsprangen,

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