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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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mit mir kommt, versuche ich zu arrangieren, dass alles glimpflich für euch abläuft. Derzeit wäre es sehr unangenehm für euch, von den Schweren Dragonern erwischt zu werden. Sie haben keinen großen Sinn für Humor…«
    »Der Tee«, warf Polly ein.
    »Oh, danke, Perks«, sagte Bluse. »Ich glaube, wir können zumindest den Strick um Tauerings Hände lösen, oder?«
    »Ja, Herr«, sagte Polly und meinte »Nein, Herr«. Der Mann hob die gefesselten Hände, und Polly streckte vorsichtig die Hand mit dem Messer aus, hielt den Becher dabei wie eine Waffe.
    »Einen schlauen Jungen hast du hier, Leutnant«, sagte Tauering. »Er rechnet damit, dass ich versuche, ihm das Messer abzunehmen. Lobenswert.«
    Polly schnitt den Strick durch, zog die Hand mit dem Messer sofort zurück und reichte dem Gefangenen langsam den Becher.
    »Und der Tee ist lauwarm, damit es nicht schmerzt, wenn ich ihm die Flüssigkeit ins Gesicht schütte«, fuhr Tauering fort. Er bedachte Polly mit dem ruhigen, ehrlichen Blick des geborenen Mistkerls.
    Polly hielt ihm stand, Lüge für Lüge.
    »Oh, ja. Die Leute aus Ankh-Morpork haben eine kleine Druckpresse auf einem Wagen, drüben, auf der anderen Seite des Flusses«, sagte Tauering und beobachtete noch immer Polly. »Angeblich um der Moral willen. Und sie haben das Bild mithilfe der Nachrichtentürme zur Stadt geschickt. Ich weiß nicht, wie. Und das Bild ist gut. ›Schneidige Rekruten schlagen Zlobeniens beste Truppe‹, lautete die Überschrift. Komisch. Der Schreibermann schien nicht begriffen zu haben, dass es der Prinz war. Aber wir haben ihn sofort erkannt!«
    Tauerings Stimme wurde noch freundlicher. »Jetzt hört mal, Kumpel, als Fußsoldat wie ihr habe ich nichts dagegen, wenn die blöden Esel-Burschen wie Narren dastehen. Kommt mit mir, und ich sorge dafür, dass ihr morgen nicht in Ketten schlafen müsst. Das ist mein bestes Angebot. Es ist besser als das, was die meisten Jungs vom Zehnten bekommen haben, so viel steht fest. Euer Regiment wurde ausradiert, wie ich hörte.«
    Pollys Gesicht blieb unverändert, aber sie spürte, wie sie sich dahinter zu einem kleinen Ball zusammenrollte. Seht euch seine Augen an, seine
Augen
.
Lügner. Lügner.
    »Ausradiert?«, wiederholte Bluse.
    Tauering ließ den Becher Tee fallen. Mit der linken Hand schlug er Reißers Armbrust beiseite, griff mit der rechten nach Igorinas Säbel und brachte die gebogene Klinge zu dem Strick zwischen seinen Beinen. Es geschah sehr schnell, bevor sich die Rekruten auf die Veränderung der Situation konzentrieren konnten, und dann war der Feldwebel auf den Beinen, schlug Bluse ins Gesicht und nahm ihn in den Fesselgriff.
    »Du hattest
Recht,
Jungchen«, sagte er über Bluses Schulter hinweg zu Polly. »Wirklich schade, dass du kein Offizier bist.«
    Der letzte Rest Tee verschwand im Boden. Polly griff langsam nach ihrer Armbrust.
    »Davon rate ich dir ab«, sagte der Feldwebel. »Eine falsche Bewegung von euch, und ich schneide ihm die Kehle durch. Es wäre nicht der erste Offizier, den ich umbringe, glaubt mir…«
    »
Der Unterschied zwischen ihnen und mir besteht darin, dass es mir schnuppe ist.
«
    Fünf Köpfe drehten sich. Dort stand Jackrum, eine Silhouette vor dem fernen Feuerschein. Er hielt den Langbogen des Mannes in der Hand, die Sehne gespannt, und er zielte auf den Feldwebel, ohne sich darum zu scheren, dass der Kopf des Leutnants im Weg war. Bluse schloss die Augen.
    »Du würdest deinen eigenen Offizier töten?«, fragte Tauering.
    »Ja. Er wäre auch nicht der erste Offizier, den
ich
getötet habe«, sagte Jackrum. »Du gehst nirgendwo hin, Freundchen, außer vielleicht nach unten. Leicht oder schwer… Mir ist es gleich.« Der Bogen knackte.
    »Du bluffst nur.«
    »Ich bin kein Bluffer, das kann ich beschwören. Da fällt mir ein… Wir sind uns noch nicht vorgestellt worden. Ich heiße Jackrum.«
    Der Mann veränderte sich am ganzen Körper. Er schien kleiner zu werden, als flüsterte jede einzelne Zelle ganz leise: »Meine Güte.« Er wich ein wenig zurück, und Bluse sackte in sich zusammen.
    »Kann ich…«
    »Zu spät«, sagte Jackrum.
    Polly vergaß nie das Geräusch des Pfeils.
    Stille folgte, und dann ein Pochen, als Tauerings Leiche kippte und auf den Boden prallte.
    Jackrum legte den Bogen vorsichtig beiseite. »Zum Schluss hat er begriffen, mit wem er es zu tun hatte«, sagte er, als wäre gar nichts geschehen. »Eigentlich schade. Schien ein anständiger Bursche gewesen zu sein. Ist noch

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