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Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Titel: Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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gemein«, jammerte Tommi und rieb sich über die Augen, wobei er die Tränen über das gesamte Gesicht verteilte. »Alles ist so gemein. Wenn Papa ihn nicht rausgeworfen hätte ... Und nicht mal die von der Weihnachtsmann-Webseite haben geschrieben.«
    »Echt nicht? Na ja, so kurz vor Heiligabend sind die bestimmt total beschäftigt«, sagte Emma. »Wann hast du denn zuletzt deine E-Mails abgerufen?«
    Tommi zuckte mit den Schultern. »Nach dem Abendessen.« Er seufzte. »Mensch, nicht mal der Weihnachtsmann interessiert sich für Otter.«
    Emma legte ihm den Arm um die Schulter und zog ihn an sich. »Hey, so ist es doch gar nicht. Wir versuchen doch alle, ihn wiederzufinden.«
    »Ja, und dann gibt Papa ihn sowieso im Tierheim ab«, maulte Tommi.
    »Das glaube ich nicht«, meinte sie. »Aber jetzt sollten wir wirklich schlafen, damit wir morgen früh wieder fit sind.«
    Tommi rutschte von der Matratze und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um. »Emma?«
    »Hm?«
    »Meinst du, ich sollte meine E-Mails noch mal checken?«
    »Kannst du ja machen. Aber sei bloß leise.«
    »Okay.« Tommi ließ die Tür leise hinter sich ins Schloss gleiten, und Emma sank wieder in ihre Kissen.
    Sie schlief nicht besonders gut und wachte immer wieder kurz auf. Einmal meinte sie, Otters kalte Nase an ihrem Arm zu spüren, ein andermal glaubte sie, Hundegebell in der Ferne und unheimliche Schritte im Haus zu hören. Erst am frühen Morgen fiel sie in einen tieferen Schlaf.

18. Kapitel
     
    Otter steckte in der Klemme. Er hatte eine Weile geschlafen, war noch einmal nach draußen gekrochen, hatte sich erleichtert, etwas Schnee geleckt und war dann wieder in sein Versteck zurückgekehrt. Dort war es durch den ringsum aufgetürmten Schnee um einiges wärmer als draußen, und so fühlte er sich dort wohler und sicherer. Der Hunger nagte an ihm, dennoch nickte er wieder ein und träumte von Tommi, Emma und einem riesigen Napf Hundefutter.
    Als er erneut erwachte, war es stockdunkel.
    Wo ist denn der Ausgang ?
    Otter wollte hinauskriechen, doch es hatte mittlerweile so stark geschneit, dass die Öffnung von einer weißen Wand verschlossen wurde. Aufgeregt kratzte Otter an dem weißen Nass.
    Ich will hier raus! Ich kriege ja keine Luft mehr!
    Doch je mehr er scharrte, desto mehr Schnee kam ihm entgegen und füllte seinen Liegeplatz. Schließlich schaffte er es, ein winziges Luftloch freizukratzen. Er streckte die Nase hindurch, zog sie jedoch rasch wieder zurück und musste heftig niesen. Draußen schneite es noch immer leicht.
    Was mache ich denn jetzt? Ich will endlich wieder nach Hause. Holt mich doch bitte!
    Verzweifelt setzte er sich auf, so gut es unter den schiefen Brettern seiner Zuflucht ging, und setzte zu einem lang gezogenen Geheul an. In der Stille der Nacht hallte seine Stimme unheimlich und laut wider, dass er sich selbst erschreckte. Er hielt kurz inne, dann begann er von neuem.
    Jemand muss mich doch hören!
    Irgendwann hörte er jedoch wieder auf zu heulen, legte sich hin, presste die Nase auf die Vorderpfoten und winselte nur noch leise vor sich hin.
    Plötzlich schrak er auf.
    Da ist wieder dieses Klingeln! Das habe ich doch schon mal gehört!
    Da ist doch jemand.
    Er sprang auf und streckte witternd die Nase zum Luftloch hinaus. Es hatte zu schneien aufgehört.
    Erneut klingelte es in der Ferne.
    Otter wurde ganz aufgeregt, begann wieder wie wild zu scharren und bellte dabei mehrmals so laut er konnte.
    Hier bin ich! Hier bin ich!
    Das Klingeln wurde leiser. Verzweifelt bellte Otter wieder und wieder und buddelte sich durch die Schneewehe, die ihn gefangen hielt.
    Dann, endlich, hatte er es geschafft, sich den Weg nach draußen zu bahnen. Er kroch auf den Weg, schüttelte sich heftig und sah sich um. In der Dunkelheit war kaum etwas zu erkennen. Auch das Klingeln hatte aufgehört.
    Wo seid ihr ? Kommt zurück!
    Wieder bellte er und lauschte dann. Alles war still.
    Ratlos lief Otter einige Schritte auf und ab und hob witternd die Nase. Da war doch etwas? Der Wind trug ihm einen fernen Geruch zu.
    Otter richtete alle Sinne auf diese Witterung und blieb wie angewurzelt stehen, als er ganz weit weg einen winzigen Lichtpunkt auf- und abtanzen sah. Er bellte einmal und noch einmal, traute sich jedoch noch nicht, dem Licht entgegen zu rennen. Täuschte er sich auch nicht?
    Der Punkt wurde größer, kam näher. Wieder bellte Otter und lauschte. Dann stieß er plötzlich ein schrilles Freudengeheul aus.
     
     
    Auf

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