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Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Titel: Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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schleppender. Die Aufregung, die ihn wach gehalten hatte, verflog nach und nach, und er wurde immer müder. Mehrmals gähnte er und rieb sich die Augen. Schließlich blieb er stehen und überlegte, ob er sich irgendwo ausruhen sollte, als plötzlich ein furchterregendes Geheul die nächtliche Stille zerriss.
     
     
     

19. Kapitel
     
    Als Emma am Morgen aufwachte, wurde es bereits langsam hell Ihr Wecker zeigte nach acht Uhr an. Von unten drangen leise Geräusche zu ihr, die anzeigten, dass ihre Mutter dabei war, das Frühstück zu bereiten.
    Gähnend streckte sie sich und kroch aus dem Bett. Heute war Heiligabend! Kurz spürte sie einen Anflug von Vorfreude und ein wohliges Magenkribbeln, das sie, seit sie klein gewesen war, immer am Morgen des Heiligen Abend überkommen hatte. Doch dann fiel ihr Otter ein. Sie zog sich ihren Morgenmantel über und schlurfte ins Bad.
    Nachdem sie sich gewaschen hatte, fühlte sie sich etwas besser. Sie wollte gerade zurück in ihr Zimmer gehen, als ihr Tommi einfiel. Normalerweise schlief er gerne lange, doch heute hätte sie erwartet, dass er schon vor allen anderen auf der Matte stehen würde. Aber seine Stimme war unten nicht zu hören. Nur Emmas Eltern, die sich leise unterhielten.
    Einem Impuls folgend öffnete sie Tommis Zimmertür und lugte hinein. Das Bett war zerwühlt, aber leer. Sie zog die Stirn kraus. War er doch schon unten?
    Da fiel ihr Blick auf den Monitor des Computers. Der Bildschirmschoner - lachende Elefanten - tanzte darüber. Neugierig trat sie an den PC und drückte die Leertaste.
    Das geöffnete E-Mail-Programm sprang ihr ins Auge. Tommi hatte anscheinend doch noch eine Nachricht von der Weihnachtsmannseite bekommen. Emma setzte sich und scrollte zum Text. Dann wurden ihre Augen groß.
    Lieber Tommi, liebe Emma , stand da. Ihr werdet sehen, alles wird gut. Euer geliebter Hund Otter ... Woher kannten die den Namen? Den hatten sie doch gar nicht genannt? ... wird bald wieder bei Euch sein. Ihr werdet ihn finden, so wie er Euch gefunden hat, als er zu Euch kam. Wieder runzelte Emma die Stirn. Otter war tatsächlich in dem großen Freilaufgehege des Tierheims schnurstracks auf sie zu gelaufen, was den Ausschlag gegeben hatte, ihn zu mitzunehmen. Ihr müsst nur daran glauben und noch ein wenig suchen. Gebt ihm und dem Geist der Weihnacht eine Chance und hört auf euer Herz, denn ihr wisst: Am Heiligen Abend ist alles möglich.
    Der Weihnachtsmann.
    Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Was für eine merkwürdige E-Mail! Dann durchfuhr sie ein ungutes Gefühl. Sie blickte sich noch einmal im Zimmer um. Der Kleiderschrank stand sperrangelweit offen. Als sie herantrat, fiel ihr auf, dass Tommis dicker Schneeanzug fehlte. Auch die Stiefel waren fort sowie der Rucksack, den er immer mit zu den Pfadfindern nahm. Sein Handy jedoch lag neben der Tastatur auf dem Schreibtisch.
    »O nein, auch das noch!«, rief sie und rannte hinunter in die Küche. »Tommi ist weg!« Gleichzeitig mit ihren Worten stieß sie die Küchentür auf, die laut gegen die Anrichte knallte. »Er hat seinen Schneeanzug angezogen. Er ist weg!«
    Andrea und Karl hoben alarmiert die Köpfe. »Was ist los? Wo ist Tommi?«
    »Weg!«, rief Emma ungeduldig. »Er hat so eine blöde Mail vom Weihnachts...« Als sie die verständnislosen Blicke ihrer Eltern sah, brach sie ab. »Er ist irgendwann heute Nacht weggelaufen.« Ihr fiel etwas ein. Sie rannte in den Flur und riss die Schublade an der Garderobe auf. »Die große Stablampe ist auch weg!«
    Inzwischen waren Andrea und Karl ebenfalls aufgesprungen.
    »Das kann doch wohl nicht wahr sein!«, rief Andrea und rannte die Treppen hoch. »Er ist wirklich nicht da!«, drang ihre Stimme von oben. »Wir müssen sofort zur Polizei!« Eilig kam sie wieder herunter.
    Karl schüttelte den Kopf. »Damit sollten wir noch warten. Weit kann er doch bei diesem Wetter nicht sein. Vielleicht ist er auch bei einem Freund ...«
    »Um diese Uhrzeit?« Empört fasste sich Andrea an den Kopf. »Was machen wir denn jetzt?« Ihr kam eine Idee. »Emma, hat er sein Handy mitgenommen?«
    Emma schüttelte den Kopf. »Das liegt oben.«
    »Wir suchen ihn«, sagte Karl und bemühte sich um eine ruhige Stimme. Emma sah ihm jedoch an, dass auch er im höchsten Maße aufgeregt war. »Und alles wegen einem Hund!«
    »Klar wegen Otter, was sonst!«, schrie Emma ihn auf gebracht an. »Kannst du das echt nicht verstehen?«
    Karl sah sie streng an. »Schrei mich nicht an, junge Dame!

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