Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)
noch. Sonntags!« Er blickte auf seine Armbanduhr und überlegte, was er zuerst tun und wie er dabei die Kinder beschäftigen sollte. Ärgerlicherweise hatte er nur Hannahs Festnetznummer. Wie sollte er sie jetzt erreichen und ihr sagen, dass er noch mal weg musste? Am besten nahm er die Kinder mit und hängte ihr einen Zettel an die Haustür, beschloss er.
Eine Viertelstunde später war er bereits mit dem Jeep unterwegs.
»Es ist einfach nicht zu fassen!«, regte Hannah sich auf, während sie mit Billa wieder ins Auto stieg. »Ich möchte mal wissen, was in diesen Mann gefahren ist. Er kann doch nicht ständig schlechte Laune haben. Was kann ich denn dafür, wenn der Strom in dieser Bruchbude ausgerechnet sonntags ausfällt? Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte, als ihm damit auf die Nerven zu gehen.« Grimmig schaute sie in den Rückspiegel und begegnete dabei Billas Blick, der ihr so aufmerksam und sanftmütig erschien, dass Hannah trotz ihres Ärgers lächeln musste. »Du wunderst dich auch schon, weshalb ich mich dauernd so aufrege, was? Aber das muss ich doch wohl; wenn ich ihn nämlich recht verstanden habe, hat er mich ein hysterisches Weib genannt. Das muss man sich mal vorstellen!« Sie schüttelte den Kopf. »Er muss dieses Haus ja geradezu hassen, wenn es ihn jedes Mal dermaßen auf die Palme bringt. Ich verstehe bloß nicht, warum er es dann nicht einfach verkauft.« Sie schüttelte erneut den Kopf, diesmal
über sich selbst. »Jetzt führe ich schon Selbstgespräche! Soweit hat er mich gebracht.« Sie lenkte ihren Wagen auf die Landstraße und gab Gas.
»Wenn ihr nicht einen wirklich guten Grund habt, mich an meinem freien Sonntag hierher zu bestellen, könnt ihr was erleben!« Leon funkelte seine beiden Waldarbeiter und Martin wütend an.
»Jetzt komm mal wieder runter.« Martin schien ebenfalls wenig begeistert von der sonntäglichen Zusammenkunft. »Du bist nicht der Einzige, der heute frei hat. Es sind schon wieder Holzpolder gestohlen worden. Aber diesmal mitsamt Tieflader.«
Leon stöhnte und verdrehte die Augen. »Wann und wo?«
»Heute Nacht irgendwann«, erklärte Igor und kratzte sich ratlos am Kinn. »Dabei wohne ich nicht mal weit weg von dem Platz, an dem der Tieflader stand. Ich habe aber nichts mitbekommen.«
»Und warum erfahre ich davon erst jetzt?«
»Weil dein verdammtes Telefon abgestellt war«, schnauzte Martin ihn an. »Und dein Handy geht ja hier die meiste Zeit nicht. Ich habe die Polizei und die Forstbehörde bereits informiert. Du musst aber trotzdem noch mal mit denen reden.«
Leon sah ihn irritiert an. »Ich habe mein Telefon nicht abgestellt. Warum auch?«
»Was weiß ich. Vielleicht wolltest du nicht gestört werden.« Martin sah ihn verdrießlich an. »Oder es ist kaputt«, gab er zu bedenken, als ihn Leons finsterer Blick traf. »Jedenfalls konnte ich dich heute früh nicht erreichen, und als ich bei dir vorbeigefahren bin, war niemand zu Hause.«
»Das muss ausgerechnet zu der Zeit gewesen sein, als ich mit Hannah und den Kindern nach Billa gesucht habe«, murmelte Leon.
Sofort merkte Martin auf. »Wer ist Billa, und warum suchst du sie morgens um acht Uhr zusammen mit dieser Frau?«
»Sie ist nicht diese Frau«, brummte Leon ungehalten.
»Oh.«
»Und Billa ist ein Hund – Hannahs Hund –, der uns ausgebüchst ist.«
Martins Miene entspannte sich. Er grinste. »Darf ich daraus schließen, dass deine Hannah schon länger bei dir gewesen ist? Denn selbst für einen Frühstücksbesuch kommt mir acht Uhr an einem Sonntag etwas arg früh vor.«
»Schließ daraus, was du willst. Ich erwarte sie jedenfalls in Kürze zurück vom Tierheim, wo sie wegen der entlaufenen Hündin Bescheid geben wollte.« Er seufzte. »Und ich habe keine Lust, mich hier länger als nötig aufzuhalten. Außerdem habe ich die Kinder im Auto und auch noch andere Probleme.«
»Wer hat die nicht!« Nun wieder friedfertig klopfte Martin seinem Kollegen auf die Schulter.
Leon nickte. Bei Martins Worten war ihm eingefallen, dass sein Freund ihm kürzlich auch von seinen privaten Problemen erzählt hatte. »Wie läuft es bei dir?«
Martin zuckte mit den Schultern. »Der absolute Horror. Sie ruft mich ständig an und raubt mir den letzten Nerv. Wenn sie nicht bald damit aufhört, gehe ich die Wände hoch.«
Als Hannah Leons Zettel an seiner Haustür fand, musste sie schmunzeln. Offenbar war er als Förster das Mädchen für alles. Aber gut, sie würde sich
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