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Weihnachtsbote auf vier Pfoten

Weihnachtsbote auf vier Pfoten

Titel: Weihnachtsbote auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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beleidigend! Sah er etwa wie ein gewöhnlicher Kater aus? Sein Name war nie Tom gewesen. In all seinen Leben nicht! Er war Tiger-Morris-Jackie-Muffin-Toby-Claus-Ambrose – wobei Ambrose natürlich sein letzter Name war.
    Â»Das hier ist kein Katzenhotel«, belehrte der Mann ihn und öffnete die Haustür. Er trat hinaus, zog die Tür hinter sich zu und ließ Ambrose auf die Veranda plumpsen. Wieder in der Kälte draußen! Das war doch die Höhe!
    Ambrose’ Schwanzspitze zuckte, als er zusah, wie der Mann die Einfahrt hinunterging, in einen glänzenden schwarzen Wagen stieg und wegfuhr. Ich bin hier wohl nicht gern gesehen. Wenn dieser ungastliche Mensch der Schlüssel zur Erhaltung meines siebten Lebens ist, na dann prost!
    Er konnte Adelaide schon beinahe sagen hören: »Hab Geduld, Ambrose, mein Guter!« (Das hatte sie immer gesagt und eine Futterdose geöffnet, wenn er halb verhungert gewesen war und sich an ihren Beinen gerieben hatte.) Es war jedoch ein guter Rat. Geduldig zu sein war kein Problem.
    Der Mann würde wiederkommen. Menschen gingen zur Arbeit, was immer das auch war, aber irgendwann kamen sie zurück, und wenn dieser hier heimkehrte, würden er und Ambrose das Missverständnis klären. Ambrose kroch wieder unter das Gebüsch und machte es sich bequem, um abzuwarten.
    Zachary Stone war wie benommen, und seine Augen fühlten sich an, als wären sie voller Sand, als er von seiner achtundvierzigstündigen Schicht nach Hause kam. Die Leute glaubten, Feuerwehrmänner säßen bloß vor dem Fernseher herum oder schliefen, wenn sie nicht gerade Feuer löschten oder bei medizinischen Notfällen halfen, aber auf der Wache gab es immer genug zu tun. Und diese Schicht war keine Ausnahme gewesen. Am Mittwoch hatten Zach, Ray und Julio den Tag mit der Reinigung der Ausrüstung verbracht und die Batterien an Walkie-Talkies und Herzüberwachungsgeräten ausgetauscht. In den frühen Morgenstunden waren sie zu zwei Notrufen ausgerückt, und danach hatte Zach für einen Schulbesuch am Morgen frisch wie der junge Tag sein müssen. Nach der Rückkehr zur Feuerwache hatte er die Küche putzen müssen. Der Backofen war eine Katastrophe gewesen dank Stevens, der keine Mahlzeit zubereiten konnte, ohne eine Schweinerei zu veranstalten, und der auch nie Dienst zu haben schien, wenn das Reinigen der Küche anstand.
    Aber Zach hätte jederzeit den Küchendienst dem nächsten Notruf vorgezogen, bei dem es um eine alte Dame gegangen war, die aus ihrem Schaukelstuhl gefallen war. Er runzelte die Stirn bei der Erinnerung an seinen neuen Spitznamen. Little Old Ladykiller. Es würde Wochen dauern, bis die Sanitäter ihn nicht mehr damit aufziehen würden, dass die alte Frau ihm unablässig den Arm getätschelt und Plätzchen für ihn hatte backen wollen, nachdem er sie wieder in den Stuhl befördert hatte (was nicht leicht gewesen war, da die »kleine« alte Dame fast genauso viel wie Zach gewogen hatte). Nach diesem Abenteuer hatte er obendrein noch seine vorgeschriebenen täglichen Workouts gemacht, danach drei Sicherheitsinspektionen in Privathäusern vorgenommen, und schließlich war die Einheit um ein Uhr morgens zu einem schweren Unfall auf dem Highway gerufen worden. Und der hatte schon fast gereicht, um Zach sich fragen zu lassen, warum er diesen Beruf ergriffen hatte.
    Die Antwort war eigentlich ganz einfach: Er half gern Menschen. Seine Arbeit gab ihm das Gefühl, etwas Sinnvolles zu leisten, und er fand es auch gut, dass er während des Rests der Woche so viel Freizeit hatte. Denn der Achtundvierzig-Stunden-Dienst ermöglichte es ihm, sich mit solch großen Projekten wie der Renovierung seines alten viktorianischen Hauses zu beschäftigen.
    Â»Oh, du solltest es behalten«, hatte seine Mutter gesagt, als sie und seine Stiefschwestern ungebeten vorbeigekommen waren, um das Haus in Augenschein zu nehmen, nachdem er es erworben hatte. (Ein weiterer Versuch, sich in sein Leben einzumischen.) »Ich kann es jetzt schon mit einem Weihnachtsbaum in diesem Erkerfenster sehen.«
    Und mit einer Frau und Kindern, die im Haus herumliefen. Das hatte seine Mutter zwar nicht gesagt, aber Zach wusste, dass sie es gedacht hatte. »Es passt nicht zu mir«, hatte er erwidert.
    Â»Das könnte es aber«, hatte sie prompt gesagt.
    Das war der Moment gewesen, in dem er auf die Uhr geschaut und

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