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Weihnachtsbote auf vier Pfoten

Weihnachtsbote auf vier Pfoten

Titel: Weihnachtsbote auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Zähnen.
    Â»O Mann, das tut mir leid!«, rief Chuck und griff nach einer Serviette. Als er sich vorbeugte, um ihr beim Abtupfen zu helfen, warf er auch noch ihr Wasserglas um und durchnässte sie noch mehr. »Mist, verdammter!«
    Genau, dachte sie. Wenn dieser Chuck der perfekte Partner für sie war, blieb sie wirklich lieber allein.
    Sie war kaum nach Hause gekommen und hatte die feuchten Sachen ausgezogen, als jemand an ihre Tür klopfte. Wer in aller Welt konnte das um kurz nach acht Uhr abends sein?
    Als Merilee die Wohnungstür öffnete, stand sie Mrs. Winnamucker gegenüber, die ihren roten Lieblingsmantel trug und eine Ausgabe von Der Katzenfreund in den behandschuhten Händen hielt. »Ihre Zeitschrift ist versehentlich in meinen Briefkasten geraten, meine Liebe«, begann sie. »Ich weiß, dass es schon spät ist, aber ich dachte, Sie würden sie vielleicht gern heute noch …«
    Ihre Augen weiteten sich, und Merilee wusste sofort, dass die Frau etwas entdeckt hatte, das sie besser nicht gesehen hätte. Merilee schob die kleine pelzige Gestalt beiseite, die an ihr vorbeihuschen wollte, trat ins Treppenhaus und zog die Tür hinter sich zu. »Danke, Mrs. Winnamucker. Es war sehr nett von Ihnen vorbeizukommen«, sagte sie und streckte die Hand nach der Zeitschrift aus.
    Mrs. Winnamucker zog sie schnell zurück. »Sie haben eine Katze in Ihrer Wohnung. Ich wusste es doch!«
    Es hatte keinen Sinn, es abzustreiten. Mrs. Winnamucker würde sich bestimmt nicht überzeugen lassen, dass sie Halluzinationen hatte. Unter ihren strafenden Blicken fühlte Merilee sich wie ein unartiges kleines Mädchen, das kurz davor war, in die »stille Ecke« geschickt zu werden.
    Â»Es ist nur vorübergehend«, sagte Merilee. »Bis ich ein Zuhause für sie finde.«
    Â»Tut mir leid, doch die Katze muss sofort hier raus.«
    Â»Aber dieses arme kleine Tier …«
    Â»â€¦Â muss irgendwo leben, wo Haustiere erlaubt sind«, fiel Mrs. Winnamucker ihr streng ins Wort. »Also wirklich, Miss White! So etwas Riskantes abzuziehen! Das ist ein Grund, Ihnen den Mietvertrag zu kündigen, wissen Sie.«
    Merilee ließ den Kopf hängen. »Ja.«
    Â»Ich will, dass dieses Tier augenblicklich aus dem Apartment verschwindet, bevor es noch mehr Schaden anrichten kann.«
    Â»Sie hat überhaupt keinen Schaden angerichtet. Sie ist eine brave Katze. Ich wechsele regelmäßig ihre Katzenstreu, und es riecht nirgendwo nach Katze in der Wohnung.«
    Â»Regelmäßig?« Mrs. Winnamucker kniff die Augen zusammen. »Wie lange haben Sie das Viech denn schon?«
    Â»Nicht lange«, log Merilee.
    Â»Nun, Sie können es keine Minute länger behalten. Die Katze muss verschwinden, und zwar auf der Stelle.«
    Â»Aber das Tierheim ist geschlossen, und ich habe keinen Schlüssel. Ich kann heute Abend nichts mehr in der Sache unternehmen«, protestierte Merilee.
    Â»Natürlich können Sie das. Sie können das Tier laufen lassen«, entgegnete Mrs. Winnamucker und wies mit einer weit ausholenden Handbewegung in die freie Natur hinaus.
    Es hatte wieder zu schneien begonnen, war kalt und hässlich draußen. Und: »Ihr könnte etwas passieren«, wandte Merilee ein.
    Â»Dann bringen Sie sie woandershin!«, fauchte Mrs. Winnamucker, die mit ihrer Geduld offenbar am Ende war. »Sie kennen die Vorschriften. Haustiere sind hier nicht erlaubt, und ich kann wirklich keine Ausnahmen machen.«
    Merilee blinzelte bestürzt. »Es ist eine herzlose Vorschrift.«
    Â»Die ich nicht gemacht habe«, gab Mrs. Winnamucker schroff zurück. »Das war Mr. Mook. Und wenn Sie ein Problem damit haben, sollten Sie mit ihm reden.«
    Â»Ja, ich glaube, das werde ich«, beschloss Merilee.
    Â»In der Zwischenzeit erwarte ich jedoch von Ihnen, dass Sie die Katze aus dem Gebäude entfernen«, erklärte Mrs. Winnamucker streng. »Ich werde warten.«
    Das war nicht in Ordnung. Es war schrecklich! »Ich kann nicht glauben, dass Sie so herzlos sind.«
    Â»Ich bin nicht herzlos, Miss White. Nur verantwortungsbewusst, was Sie nicht waren.«
    Â»Bitte. Es ist bald Weihnachten.«
    Mrs. Winnamucker verschränkte die Arme vor ihrer beachtlichen Oberweite. »Das ist mir durchaus bewusst, und glauben Sie mir, ich bin nicht erfreut darüber, so handeln zu müssen.

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