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Weihnachtsbote auf vier Pfoten

Weihnachtsbote auf vier Pfoten

Titel: Weihnachtsbote auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Chuck:
    Du klingst wie ein Supertyp …
    Supertyp? Verglichen mit einem Mann, der in brennende Gebäude stürmte, um Menschen zu retten?
    Merilee löschte das Wort »Supertyp« und ersetzte es durch »netter Mann«.
    Nett. Sie gab sich also schon mit nett zufrieden.
    Na und?Es ist nichts Falsches daran, wenn jemand nett ist, tadelte sie sich.
    Chuck antwortete in weniger als einer Minute:
    Ich habe morgen Abend Zeit. Sollen wir uns um halb sieben zum Essen treffen?
    Er schrieb nichts von getrennter Kasse. Das war ein gutes Zeichen. Also antwortete Merilee:
    Gern.
    Wie wär’s mit Angelina’s? Magst du mexikanisches Essen?
    Das wäre großartig.
    Und vielleicht würde Chuck sich ja auch als großartig erweisen.
    Am folgenden Abend erschien Merilee im Angelina’s in den neuen Jeans und dem schwarzen Pullover, den sie Chuck beschrieben hatte. Der Pulli war auch neu und hatte einen V-Ausschnitt, der sie ein wenig befangen machte. Du musst deine Vorzüge zur Geltung bringen, erinnerte sie sich. Und jetzt sah sie sexy und selbstbewusst aus – auch wenn es nur vorgetäuscht war.
    Sie ließ den Blick über die Gruppe von Leuten gleiten, die darauf warteten, zu einem Tisch geführt zu werden: ein älteres Paar, zwei Frauen um die dreißig, zwei Männer, die attraktiv und gut gekleidet waren. Chuck? Einer der Männer lächelte den anderen zärtlich an. Okay, nicht Chuck. Aber dann kam … o nein! Dieser Mann mittleren Alters mit dem schwabbelnden Bierbauch unter einem Seahawks-Footballhemd konnte nicht Chuck sein. Der Chuck auf dem Foto war schlank und jünger gewesen.
    Aber er grinste sie an und streckte ihr eine Hand von der Größe eines Schinkens entgegen. »Sie müssen Merilee sein.«
    Nein, ich muss verrückt sein. Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln.
    Â»Ihr Foto wird Ihnen nicht gerecht«, sagte er und drückte ihre Finger so fest in seiner großen, haarigen Pranke, dass er ihr das Blut abschnürte.
    Â»Sie sehen auch nicht aus wie auf dem Foto«, entgegnete sie und versuchte, nicht vor Schmerz zu winseln.
    Er ließ ihre Hand los, bevor sie absterben und abfallen konnte. »Es war das neueste, das ich hatte.«
    Oh-oh.
    Â»Chuck, für zwei Personen«, rief die Bedienung.
    Â»Das sind wir.« Chuck rieb sich die Hände. »Ich bin hungrig wie ein Bär.«
    Merilee nicht. Ihr war der Appetit gründlich vergangen.
    Â»So«, meinte Chuck, als die Bedienung kam, »ich wette, Sie mögen diese raffinierten Girlie-Drinks.« Und bevor Merilee Ja oder Nein sagen konnte, bestellte er ihr eine Margarita. »Und ich nehme ein Corona«, fügte er hinzu. Die Kellnerin ging, und er verlor keine Zeit, um das Gespräch in Gang zu bringen. »Sie mögen also Katzen, nicht?«, fragte er und fuhr fort, bevor Merilee etwas erwidern konnte. »Habe ich Ihnen geschrieben, dass ich eine Katze habe? Sie gehörte meiner Ex. Mann, ich hasse dieses Vieh.«
    Moment mal, wie war sie mit jemandem zusammengebracht worden, der keine Katzen mochte?
    Von da an ging es nur noch bergab. Merilee hörte alles Mögliche über Chucks Ex, über die »verzogenen Bälger«, die er unterrichten musste, über seine einstigen Chancen, Profifootballer zu werden, wenn er sich im letzten Highschool-Jahr nicht das Knie verletzt hätte, und den Grund, aus dem er ein falsches Alter angegeben hatte. (»Die Frauen, die so alt sind wie ich, sind alle übergewichtig.«) Während er redete und redete, lächelte Merilee höflich und fragte sich, welch furchtbare Sünde sie begangen haben könnte, um einen Abend mit Chuck zu verdienen.
    Â»So, und wie wär’s jetzt mit einem Dessert?«, wollte er wissen, nachdem die Bedienung ihre leeren Teller abgeräumt hatte. (Chuck hatte seinen geleert und dann auch noch Merilees letzte Enchiladas verputzt.)
    Â»Wissen Sie, es war sehr nett mit Ihnen«, log sie, »aber ich sollte jetzt besser gehen.« Sie rutschte über die Bank zur Seite, um sich zu erheben.
    Â»Och, bleiben Sie doch noch!«, bat Chuck, dessen Stimme nach dem vierten Bier schon etwas undeutlich geworden war. Er griff über den Tisch nach ihrem Arm und schaffte es, ihre unberührte Margarita umzustoßen, sodass sie sich über Merilees Schoß ergoss und ihre neuen Sachen durchnässte.
    Â»Jetzt muss ich wirklich gehen«, sagte sie mit zusammengebissenen

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