Weihnachtsgeschichten am Kamin 04
Weihnachtsfeier meines Sohnes in der Schule...» Ich glaube zu träumen. «...ein Leuchten, so hell und stark...» - «...das Ereignis von der Geburt Christi, ich habe es neu erlebt... neu begriffen... Da muß erst ein Kind aus Costa Rica kommen... mir die Botschaft ganz neu bewußt machen... dieses unglaubliche, gewaltige Leuchten... das mit Christus in die dunkle Welt gekommen ist...»
Was aus Sonny geworden ist? Genau weiß ich es nicht. Kürzlich las ich in der Zeitung, daß sie Deutsche Jugendmeisterin in Karate wurde.
Elfriede Baumbach
Weihnachtswunsch!
Es war ein kalter, schneereicher Heiliger Abend 1947.
Am Vormittag ging Mutter mit mir in den nahen Wald, einen Christbaum zu holen.
Uns drückten große Sorgen. Wir hatten wenig Geld, keine Arbeit, und meine Schwester lag krank in einer Heilstätte. Auch am Abend wollte keine Freude aufkommen. Um elf Uhr machten wir uns auf den Weg zur Christmette. Die Heilige Nacht war sternenklar, der Schnee glitzerte und knirschte unter unseren Füßen.
In der Kirche war es hell und warm. Alle Bänke waren besetzt. Mutter blieb hinten stehen.
Ich stellte mich ganz nah an den Altar und bat das Christkind im Gebet um Hilfe. Ich war überzeugt, daß es helfen würde. Nach der Christmette bekam jeder Besucher ein Päckchen Kakao. Ein Schatz in dieser Zeit.
Am i. Weihnachtstag besuchten wir meine Schwester. Die Oberin der Heilstätte suchte eine Hilfskraft. Meine Mutter erhielt die Stelle. Am 1. Januar sollte sie anfangen. Mein Weihnachtswunsch hatte sich erfüllt.
Rosalinde Hochhaus
Schneeflöckchen — Weißröckchen
Eigentlich ist diese Geschichte eine Vorweihnachtsgeschichte,
darum zündet an die Kerzen
und erwärmet eure Herzen!
Es geschah vor zwanzig Jahren.
Unsere Kinder Hans und Karen waren
klein und unverständig,
doch gesund und quicklebendig.
Zu dem hohen Fest, dem frommen,
wollten auch die Eltern kommen,
deshalb putzte ich und schwitzte,
bis die ganze Wohnung blitzte,
buk den Stollen, Marzipan,
schaffte Nüss’ und Mandeln ran,
holte einen Tannenbaum,
schmückte ihn — und auch den Raum,
packte Päckchen und Pakete
für Papa und Mutter Grete...
ach! was hat man Lauferei,
daß das Fest besinnlich sei.
Heiligabend dann, am Morgen,
wollte Bert die Gans besorgen.
Bert, das ist mein lieber Mann
(wir sind uns sehr zugetan).
Er fuhr also über Land,
wo er eine Gans erstand.
Mittags kehrte er zurück.
«Hallo! Schatz! Ich hatte Glück»,
rief er, «Liebling, du wirst staunen!
Sieh nur! Eine Gans mit Daunen!»
und zeigte mir, ruckzuck,
eine Gans im Federschmuck.
Ich erlaubte mir die Frage:
«Rupfen? Heut? Am Feiertage??»
«Mach doch ich, es ist nicht schwer,
Kinderspiel, gib sie nur her!»
Wenig später saß er schon
wohlgemut auf dem Balkon
und begann, die Gans zu
(er verstand nicht viel vom Rupfen).
Nach und nach und immer mehr
schwebt um ihn ein Daunenheer,
weiße Federwolken stoben
mal nach unten, mal nach oben.
Als die Nachbarn sich dann wehrten
und sich über uns beschwerten,
rupfte Bert im Bade weiter,
gar nicht mehr vergnügt und heiter.
Weil er ab und zu herauskam
und ein Schnäpschen für den Durst nahm,
sah es bald im ganzen Haus
wie auf dem Balkone aus.
Unsere Kinder jauchzten: «Tolle!
Vati spielt mit uns
und sie pusteten und sprangen,
griffen Federchen und sangen:
«Komm zu uns geschneit, Schneeflöckchen!
Komm zu uns ins Tal, Weißröckchen!»
Mit dem Staubsauger, dem guten,
mußte ich mich schließlich sputen,
um Familie und Sachen
daun- und federfrei zu machen.
Nur am Christbaum, an den Spitzen,
ließ ich alle Flöckchen sitzen.
Es sah aus wie zarter Schnee.
Trotzdem: (Gans mit Federn? Neee!!)
Übrigens: Als Oma kam
und von unserm Spaß vernahm,
meinte sie: «Du liebe Zeeit!
Maan bebriet eerst» (sie spricht breeit).
Ralf Rösberg
Weihnachten 1941
Ich war im Sommer 1941 acht Jahre alt und wurde von meinem Heimatort Hamburg nach Wien, wie man damals sagte, «verschickt». Durch diese Kinderlandverschickung sollte erreicht werden, daß die Kinder nicht die Bombenangriffe auf die Großstädte miterlebten.
Ich war also in der Nähe von Wien, in Franzendorf, bei Pflegeeltern untergebracht. Es gefiel mir prima, und ich hatte mich schnell an alle gewöhnt. Schön war, daß meine Pflegeeltern auch einen Bub hatten, der so alt war wie ich.
Der Sommer verlief wunderschön mit viel Freuden und Erlebnissen. Die paar Jungs, die in dem Dorf lebten,
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