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Weihnachtskatze gesucht

Titel: Weihnachtskatze gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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bring die erst mal rüber. Und |102| nimm noch so einen kleinen Weihnachtsstern mit, als Gruß des Hauses. Sie ist ja eine unserer Stammkundinnen.«
    »Ist in Ordnung.«
    Salvia schlug auch den roten Weihnachtsstern ein und band eine grüngoldene Schleife darum. Dann nahm sie Strauß, Topf und Umschlag und verließ den Laden, um nebenan zu klingeln. Die Nachbarin öffnete ihr auch sogleich.
    »Oh, Blumen. Kommen Sie rein, es ist ja bitterlich kalt.«
    »Gerne. Diese hier sind von Ihrem Bruder, er lässt Sie grüßen. Leider hatte er es furchtbar eilig.«
    »Wie immer, aber der gute Wille soll mal zählen.«
    »Und dies hier mit einem herzlichen Glückwunsch vom Rudolf und mir.«
    »Sparen Sie sich den Glückwunsch, ich wollte nicht schon wieder ein Jahr älter werden. Aber vielen Dank für die Blumen. Ah, und das haben Sie gebunden. Sehr hübsch. Möchten Sie eine Tasse Kaffee mit mir trinken? Ich habe gerade den Kuchen aus dem Ofen geholt, der muss probiert werden.«
    »Ich will Ihnen keine Umstände …«
    »Setzen Sie sich!«
    Geschäftig wuselte die Nachbarin herum und stellte dann Kaffeetassen und ein Stück warmen Apfelkuchen vor sie hin. In der Zwischenzeit hatte Salvia die Katzenbilder aus dem Umschlag genommen und auf den Tisch gelegt.
    |103| Während sie den Kuchen aßen, betrachtete ihre Gastgeberin die Bilder.
    »Die sind aber hübsch geworden. Haben Sie die gemacht?«
    »Nein, ein Fotograf, Steve Novell.«
    »Ach ja, der Reporter. Toll sind die. Die Katze sieht ja aus wie Ihre SusSue.«
    »Ja. Und sie sind vom Sommer dieses Jahres. Bitte seien Sie ehrlich zu mir – die überfahrene Katze, die Sie im April gefunden haben, das war nicht SueSue, nicht wahr?«
    Betreten stellte die Nachbarin ihre Kaffeetasse ab.
    »Nein, war sie nicht. Aber ich hatte es erst gedacht, weil das Halsband am Zaun hing. Entschuldigen Sie, ich habe es gut gemeint. Sie waren doch so unglücklich, und da dachte ich, es wäre besser, wenn Sie einfach glauben könnten, dass Ihre Katze tot ist.«
    Salvia rührte in ihrem Kaffee.
    »Ja, vielleicht war es besser, ich habe eine schreckliche Phantasie.«
    »Ich auch. Darum …«
    »Aber sie ist wohl nur weggelaufen.«
    »Kann ich kaum glauben. Sie hatte es doch so gut bei Ihnen. Sie kam mich zwar hin und wieder besuchen, stromerte einmal durch die Wohnung und wollte dann immer gleich wieder raus. Ich hatte sie einmal aus Versehen im Schlafzimmer eingesperrt – Himmel, hat die Kleine einen Radau gemacht. Nein, weggelaufen ist sie Ihnen sicher nicht. Eher hat jemand versucht, sie mitzunehmen.«
    |104| »Ja, das hat Steve auch vermutet. Ich wollte mich nur noch bei Ihnen vergewissern. Nun werde ich SueSue wieder suchen. Mein Gott, und es ist doch so kalt geworden …«
    Mitleidig sah die Frau sie an, aber Salvia schüttelte den Kopf.
    »Nennen Sie mich eben verrückt. Ich fahre jetzt zu dem Friedhof.«
    Sie stand auf und bedankte sich noch einmal für den Kuchen. Es drängte sie plötzlich aufzubrechen.

[ Menü ]
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17. Auf der Suche
    D rei Tierärzte hatte Steve besucht, keiner von ihnen erinnerte sich an eine verletzte oder kranke Streunerkatze, die der auf seinen Bildern entsprach. Die Sprechstundenhilfe des letzten hatte jedoch offensichtlich eine kriminalistische Ader.
    »Das ist eine Rassekatze, die von einem Züchter stammt. Devon Rex sind ziemlich selten. Sie könnten versuchen herauszufinden, ob sie jemand aus der Umgebung des Friedhofs zu sich genommen hat. Oder Sie fragen bei unserem Katzenschutzbund nach. Hier, ich gebe Ihnen die Broschüre mit. Und – mhm – die letzte Möglichkeit wäre dann noch, bei der Gemeinde nachzufragen. Die Straßenreinigung ist gehalten, Tierkadaver zu entfernen. Falls sie also überfahren worden ist und am Straßenrand lag, wüssten die Beschäftigten das wahrscheinlich.«
    Letzteres war keine freundliche Option, und darum wählte Steve sie als erste. Einigermaßen erstaunt über die Hilfsbereitschaft der Gemeindemitarbeiter und erleichtert über die Auskunft, dass ein Tier mit dem Aussehen der abgebildeten Katze nicht in der Umgebung des Friedhofs gefunden worden war, machte er sich daran, die nächste Anlaufstelle aufzusuchen. Ein Anruf bei der Dame, die sich als die Vorsitzende des Katzenschutzbundes |106| in der kleinen Broschüre bekannte, brachte ihm nach Nennung seines Namens umgehend einen Termin in deren Haus ein. Dann aber machte Steve eine neue Erfahrung.
    Er hatte in seinem Leben schon viel gesehen, erlebt und gehört, das ihn

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