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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Kavallerie. Der Boden war durch den Regen matschig. Hätte ich Uno oder Duo geritten, sie hätten mich erwischt.«
    Er schnitt eine Grimasse und fuhr sich mit einer Hand durch sein wirres Haar. »Genau das ist Ponsonby passiert, dem Kommandeur der Union-Brigade. Wie ich wollte auch er nicht sein bestes Pferd aufs Spiel setzen und ritt deshalb einen zweitklassigen Gaul. Wegen des schweren Bodens fiel das Tier beim Rückzug um. Ponsonby wurde von den Ulanen eingeholt und getötet. Mir blieb sein Schicksal nur erspart, weil Kenyons Pferd unglaubliche Kraft hat. Hat Charles und mich gerettet.«
    »Dann bin ich sehr froh darüber, daß Michael auf dem Tausch bestanden hat.« Sie zögerte und fragte dann: »Weißt du, wie er die Schlacht überstanden hat?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Colin zog die Brauen zusammen. »Bist du auf Caesar hergekommen?
    Wenn ja, dann werde ich ihn nehmen. Du kannst auf Thor nach Brüssel zurückreiten. Da die Preußen wenig an der Schlacht teilhatten, haben sie sich an die Verfolgung gemacht. Aber ich denke, daß wir morgen auch den Franzosen folgen werden. Ich brauche dann ein frisches Pferd.«
    Catherine beschrieb Colin, wo er Caesar finden konnte. »Ist der Kampf vorbei?«
    Ihr Mann zuckte die Schultern. »Wenn es Napoleon gelingt, sich neu zu formieren, könnte es eine weitere Schlacht geben.«
    »Gütiger Gott, das hoffe ich nicht«, sagte sie mit einem Blick auf die verwundeten Männer ringsum.
    »Vielleicht wird es dazu nicht kommen. Ich denke, daß wir uns erst wiedersehen werden, wenn wir in Paris sind. Sei vorsichtig.« Colin küßte sie flüchtig auf die Wange und ging.
    Ein paar Minuten später kamen Ordonnanzen, um Charles zu Dr. Hume zu bringen. Catherine begleitete ihn. Der erschöpfte Chirurg begrüßte sie, ohne Überraschung zu zeigen. Nach einer gründlichen Untersuchung sagte er: »Sie haben Glück, Captain. Den Ellenbogen kann ich Ihnen lassen. Wollen Sie ein Stück Holz zum Draufbeißen?«

    Charles schloß seine Augen. Die Haut spannte sich über seine Wangenknochen. »Das wird nicht nötig sein.«
    Catherine trat vor und ergriff seine rechte Hand.
    Seine Finger umklammerten ihre, und Schweiß stand auf seiner Stirn, als Hume den verletzten Arm absägte, aber er ließ keinen Ton hören.
    Hume besaß die Schnelligkeit, die für einen guten Chirurgen wichtig war, und die Operation war in Minuten vorbei.
    Eine Ordonnanz nahm das abgetrennte Glied, als Charles heiser sagte: »Warten Sie – bevor Sie das hinauswerfen. Daran ist ein Ring, den meine Frau mir an unserem Hochzeitstag gab. Ich hätte ihn gerne wieder.« Die Ordonnanz schaute überrascht drein. Dann zog er den Ring von dem toten Finger. Catherine, die nicht wußte, ob sie lachen oder weinen sollte, nahm den Ring und steckte ihn auf den dritten Finger von Charles’ rechter Hand. Er flüsterte: »Danke.«
    Catherine sagte: »Dr. Hume, ich möchte ihn nach Brüssel zurückbringen. Ist das möglich?«
    »Es wird ihm dort besser gehen als hier«, sagte der Chirurg. »Geben Sie ihm etwas Laudanum, dann wird ihn das Quietschen des Karrens nicht zu sehr quälen. Sie wissen ja, wie man Verbände wechselt.«
    »Ja, und außerdem wohnt Ian Kinlock bei mir im Haus, wenn er Zeit hat, sich auszuruhen.«
    Hume lachte und seine Miene erhellte sich.
    »Darauf können Sie sich verlassen. Mowbry ist ein glücklicher Mann – er wird die allerbeste Pflege haben.«
    Der Chirurg kehrte an seinen Operationstisch zurück. Catherine wies die Ordonnanzen an, Charles zu seinem Strohballen zurückzubringen.
    Sie gab ihm Laudanum und setzte sich dann, um zu warten, bis die Droge wirkte. Ein paar Minuten später hörte sie wieder eine überraschte Männerstimme sagen: »Catherine?«
    Als sie aufblickte, dauerte es einen Augenblick, bis sie den Mann im Türrahmen erkannte, weil ein Pflaster fast seine ganze Wange verdeckte und bis in sein dunkles Haar reichte. Doch die stämmige Gestalt war unverwechselbar.
    »Kenneth!« Sie erhob sich und ergriff seine Hände. Seine Rifle-Brigade-Uniform war fast unidentifizierbar und eine Epaulette war abgeschossen, aber er lebte. »Gott sei Dank, daß Sie durchgekommen sind.« Sie warf einen Blick auf das Pflaster. »Ein Säbelhieb?«
    Er nickte. »Ich werde noch häßlicher sein, wenn er verheilt ist, aber es ist nichts Ernstes. Sind Sie wegen Ihres Gatten hier?«
    »Nein. Colin ist wohlauf. Charles Mowbry wurde verwundet, und ich werde ihn zurück nach Brüssel bringen. Er hat seinen linken Unterarm

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