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Weil du mich fesselst

Weil du mich fesselst

Titel: Weil du mich fesselst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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sein herbes, einzigartiges Parfum, der Duft frisch gewaschener Wäsche in seinen Hemden, der Ledergeruch, der aus den Schuhregalen aufstieg, und der Geruch nach Zedern, nach dem die Kleiderbügel und Schuhständer rochen.
    Morgen würde sie sich an den Kleiderschrank trauen. Doch in dieser Nacht würde sie erst einmal all ihre Kräfte brauchen, nur um in dem Bett zu bleiben, in dem sie einander in den Armen gelegen, sich Zärtlichkeiten zugeflüstert und unzählige Male Liebe gemacht hatten.
    Es war sehr schmerzhaft, doch aus irgendeinem Grund sehnte sie sich jetzt nach diesem Schmerz.
    Sie löschte das Licht der Nachttischlampe und huschte unter die Bettdecke, bevor sie es sich noch einmal anders überlegen konnte. Das war gut für sie, redete sie sich selbst ein. Ihre Erinnerungen frontal angehen, das war ihre Therapie. Vielleicht würde sie, wenn sie noch ein, zwei weitere Nächte hier geschlafen und in der Zwischenzeit die Details der Tyake-Übernahme besprochen hätte, einen neuen Blick auf die Dinge gewinnen … und etwas Freiheit für sich selbst. Das hier ähnelte doch einem Besuch an einem Grab, oder nicht? Sie musste die Leere dieser Suite, dieses Bettes akzeptieren lernen.
    Sie musste Ian ziehen lassen, ein für alle Mal.
    Anders als sonst war der Raum in dieser Nacht nach dem Ausschalten der Lampe nicht völlig ins Dunkel getaucht, ein gedämpftes Licht blieb. Es kam von einer Lampe bei der Sitzecke, die, wie ihr auffiel, gedimmt war. Erst wollte sie aufstehen und sie ausschalten, doch die Erschöpfung hielt sie im Bett. Es war schwer genug gewesen, sich überhaupt hineinzulegen, ein zweites Mal würde sie es vielleicht gar nicht mehr tun.
    Sie schloss ihre Lider und gab sich alle Mühe, sich nicht von Erinnerungen daran fortspülen zu lassen, wie sie hier mit Ian gelegen hatte, wie er sie berührt und mit seiner ruhigen Stimme geführt … wie er über ihren Körper geherrscht hatte. Die sinnlichen Erinnerungen ließen ihre Haut prickeln. Obwohl sie sicher war, dass sie in frischer Bettwäsche schlief, glaubte sie doch seinen Duft zu spüren, wenn sie ihre Nase in das Kopfkissen drückte. Sie atmete tief ein und musste dann fast ein wenig würgen. Und zwar nicht, weil sie den Geruch abstoßend fand.
    Sondern weil sie es nicht aushielt, ohne ihn leben zu müssen.
    Er vernahm das entfernte Geräusch eines verzweifelten Stöhnens und konnte die Bewegungen unter der Bettdecke erkennen. Angespannt beobachtete er sie und spürte den unbändigen Wunsch, sie möge die Bettdecke wegschieben. Das tat sie mit einem erstickten, frustrierten Schrei.
    Sein Blick wanderte hungrig über die schlanken, weichen, glänzenden Formen, die Brüste, die sich gegen die weiße Baumwolle pressten, die blassen, sich verzweifelt bewegenden Hände. Dunkelgoldenes, leicht rötliches Haar lag satt und üppig über das weiße Kissen verteilt. Wohlgeformte Schenkel zeichneten sich ab. Sein Körper spannte sich an, und ein Kitzel breitete sich in ihm aus, als ihre Finger in ihren Slip glitten und zu streicheln anfingen. Er konnte es nicht hören, doch er stellte sich ihr leichtes Stöhnen vor, das aus ihren dunklen, lockenden Lippen kam: der leise Ruf einer Sirene. Sie erschien ihm schaurig konzentriert, ja fast wild entschlossen, Erlösung zu erreichen, fast atemlos. Sie hatte es bereits wieder und wieder versucht, das spürte er, ohne dass ihr Wunsch in Erfüllung gegangen wäre.
    Diese bemitleidenswerte, atemberaubende Frau.
    Die Hand, die nicht zwischen ihren Beinen tätig war, wanderte fiebrig suchend über ihren Körper, griff nach der Hüfte, den Rippen, der Brust. Fast verärgert schob sie alle Textilien zur Seite. Leise verfluchte er das gedimmte Licht, wünschte er sich doch, das weiße, feste Fleisch und die großen, appetitlich rosafarbenen Hügel besser erkennen zu können, er wollte ihre weiche Haut unter seinen Lippen spüren und sehnte sich danach, sie so lange unter sich zu haben, bis ihre Schreie in seinen Ohren schmerzten.
    Nun bewegte sich auch seine Hand genauso eifrig wie die ihre zwischen den Beinen. War es nur Einbildung, oder hatte sich die Färbung ihrer Wangen verstärkt, war deren Farbe nun ein leises Echo ihrer üppigen Lippen und der prallen Nippel? Und war das die Feuchtigkeit von Tränen, die er auf der glatten Oberfläche glitzern sah? Es war mit den unangemessenen Mitteln der Technik nur schwer zu erkennen.
    So wild. So verzweifelt. So schön.
    Ungeduldig riss sie ihr Höschen weg. Seine Hand, die er um

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