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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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aber.«
    »Wieso?«
    »Ihre Frau hat ihn am Tag ihres Unfalls angerufen.«
    »Sheila hat ihn angerufen?«
    »Genau.«
    Ich ließ meine Zunge im Mund kreisen. »Wer ist das?«
    »Genau wissen wir es nicht. Er nennt sich Michael Sayer, Matthew Smith, Mark Salazar und Madden Sommer. Wir glauben, er heißt Sommer. Die Leute, für die er arbeitet, bezeichnen ihn als ihren Löser.«
    »Löser?«
    »Er löst Probleme.«
    »Meine Frau kannte niemanden, der so heißt.«
    »Sie hat Sommer am frühen Nachmittag auf seinem Handy angerufen.« Wieder griff Twain in seine Jacke. Diesmal zog er ein kleines Notizbuch heraus, ein Moleskin. Er blätterte darin, bis er gefunden hatte, was er suchte, und sagte: »Genau. Hier steht’s. Kurz nach eins. Ich lese Ihnen eine Nummer vor.«
    Er las mir eine Ziffernreihe vor. Ich hätte heulen können. Diese Nummer hatte ich schon ein paar Wochen nicht mehr gewählt.
    »Erkannt?«, fragte Twain.
    »Das ist Sheilas Handy.«
    »Vom Handy Ihrer Frau ging um dreizehn Uhr zwei ein Anruf an Sommer ab.«
    »Sie muss sich verwählt haben. Und woher wissen Sie das überhaupt, verdammt noch mal? Wo haben Sie diese Aufzeichnungen her?«
    »Wir arbeiten mit mehreren Strafverfolgungsbehörden zusammen, die haben uns einige Erkenntnisse aus ihren Überwachungen zur Verfügung gestellt. Diese Nummer, die Ihre Frau da gewählt hat, gibt es übrigens schon nicht mehr. Sommer konsumiert Handys wie ich Käsekuchen.« Er tätschelte sich den Bauch.
    »Na gut, dann hat Sheila ihn also angerufen. Wer ist er denn, zum Teufel? Ich meine, was macht er?«
    »Das FBI bringt ihn mit organisierter Kriminalität in Verbindung.«
    »Das ist doch lächerlich.«
    »Keineswegs. Sommer erhält viele Anrufe von Frauen – und auch von Männern –, die von seinen kriminellen Verbindungen keine Ahnung haben. In ihren Augen ist er vielleicht ein etwas fragwürdiger Charakter, aber sie denken: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Sie halten ihn schlicht für einen Geschäftsmann, den Vertreter einer Firma, die die Produkte importiert, die sie unter die Leute bringen wollen.«
    »Was für Produkte? Vorhin haben Sie von Handtaschen gesprochen. Der Typ verschiebt Handtaschen?«
    »Unter anderem.«
    »Er sieht mir eher aus wie jemand, der Waffen oder Drogen beschafft.«
    »Das kann er auch. Vor allem Letztere. Eine ganz bestimmte Kategorie davon.«
    »Ich glaub Ihnen kein Wort. Der Typ sieht mir nicht aus wie einer, der seine Zeit mit Damenhandtaschen verplempert.«
    »Sommer verschiebt alles, was ihm Geld einbringt, und da gehören eben auch Handtaschen dazu.«
    »Was wollen Sie also damit sagen? Dass meine Frau ihm eine gefälschte Tasche abkaufen wollte?«
    »Bei einer wär’s nicht geblieben, wenn es überhaupt Handtaschen waren. Die Palette der Produkte, die Sommers Leute anbieten, ist sehr umfangreich. Und Raubkopien von Taschen sind definitiv darunter. Haben Sie schon mal was von Taschenpartys gehört, Mr. Garber?«
    Ich war schon drauf und dran zu sagen: »Klar, wir hatten sogar eine hier bei uns.« Doch ich bremste mich ein.
    »Ich bin sicher, dass Sie davon gehört haben«, fuhr er fort. »Sie sind ziemlich beliebt. Frauen treffen sich, um gefälschte Designertaschen zu kaufen. Zu einem Bruchteil dessen, was die echten kosten. Ist ja auch lustig, ein Damenabend mit Salzgebäck und Wein. Und jede Dame geht mit einer schicken Tasche heim, die der echten von Prada oder Marc Jacobs oder Fendi oder Louis Vuitton oder Valentino verdammt ähnlich sieht. Und nur sie weiß, dass die nicht echt ist. Und alle anderen Damen auf der Party natürlich.«
    Ich betrachtete ihn genauer. »Haben Sie keine richtigen Verbrechen aufzuklären?«
    Arthur lächelte vielsagend. »Diese Frage hat man mir schon oft gestellt. Aber der Verkauf gefälschter Taschen ist ein Verbrechen, und zwar eines, das in den Zuständigkeitsbereich der Bundesbehörden fällt.«
    »Es ist nicht zu fassen: Die Polizei verschwendet ihre Zeit mit so was, und im wirklichen Leben werden Menschen getötet und Drogen ins Land gebracht, und Terroristen hecken alles Mögliche aus. Dann spazieren halt ein paar Frauen mit unechten Marc Fendi –«
    »Marc Jacobs oder Fendi.«
    »Meinetwegen. Spazieren sie eben mit einer gefälschten Tasche rum. Wenn das alles ist, was sie sich leisten können, hätten sie sich eine echte sowieso nicht gekauft. Also, wen juckt das?«
    »Wo soll ich anfangen?«, fragte Twain zurück. »Mit legal arbeitenden Firmen, die dadurch um die

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