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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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tut.«
    »Oh.« Ich war sprachlos. Ich hatte nicht erwartet, dass Twain etwas von Sheila wusste oder sich nach ihr erkundigen würde. »Danke.«
    »Wie lang ist es jetzt her?«
    »Fast drei Wochen.«
    »Ein Autounfall.« Eine Feststellung. Wenn Rona Wedmore Bescheid wusste, sollte ich mich wahrscheinlich nicht wundern, dass auch Twain auf dem Laufenden war.
    »Ja. Sie wurden informiert?«
    »Nein, ich habe nur ein bisschen recherchiert.«
    Das kam mir zwar seltsam vor, aber ich fand mich damit ab. »Sie sind wegen des Vorfalls heute Nachmittag hier?«
    Arthur legte den Kopf ein wenig schief. »Was für ein Vorfall wäre das denn, Mr. Garber?«
    Ich lachte. »Entschuldigen Sie bitte, aber wie war das? Ich meine, wenn Sie nichts darüber wissen, werde ich Ihnen wohl kaum auf die Sprünge helfen.«
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Mr. Garber.«
    »Sie haben doch gesagt, Sie sind Ermittler, oder?«
    »Genau.«
    »Bei der Polizei in Milford.«
    »Nein«, sagte Arthur. »Ich arbeite bei Stapleton. Ich bin kein Polizeiermittler, sondern Privatdetektiv.«
    »Was ist Stapleton? Ein privates Ermittlungsbüro?«
    »Genau.«
    »Warum sollte sich jemand von dort darum scheren, dass ich einem Polizisten aus Milford einen Kinnhaken verpasst habe?«
    »Darüber weiß ich nichts«, sagte Twain. »Ich bin wegen Ihrer Frau hier.«
    »Wegen Sheila? Was wollen Sie denn über Sheila wissen?« Dann dämmerte es mir. »Sie arbeiten mit diesen Anwälten zusammen, die mich vor Gericht zerren wollen, stimmt’s? Machen Sie, dass Sie hier rauskommen, Sie elender Schnüffler.«
    »Mr. Garber, ich arbeite für keine Anwaltskanzlei, und ich vertrete auch niemanden, der irgendeinen Prozess gegen Sie angestrengt hat.«
    »Warum sind Sie dann hier?«
    »Ich bin hier, um Sie zu fragen, ob Ihre Frau vielleicht in kriminelle Machenschaften verwickelt war. Ich bin hier, um etwas über ihre Beteiligung am Verkauf von gefälschten Handtaschen zu erfahren.«

Dreiundzwanzig
    »Raus«, sagte ich und machte einen Schritt auf die Haustür zu.
    »Mr. Garber, bitte.«
    »Raus, hab ich gesagt. Mir kommt niemand ins Haus, der solche Sachen von Sheila behauptet. Ich habe mir schon so viel Blödsinn darüber angehört, was meine Frau möglicherweise getan hat. Mir reicht’s.« Ich hatte die Tür bereits geöffnet.
    Als Twain sich nicht rührte, sagte ich: »Ich kann Sie auch eigenhändig hinauswerfen, wenn Ihnen das lieber ist.«
    Twain wirkte ein wenig beunruhigt, bewegte sich aber nicht von der Stelle. »Mr. Garber, wenn Sie glauben, alles zu wissen, was es zu wissen gibt über Angelegenheiten, in die Ihre Frau vor ihrem Tod möglicherweise verwickelt war, wenn Sie keine einzige unbeantwortete Frage mehr haben, dann soll mir das recht sein, dann gehe ich.«
    Ich sah ihn an.
    »Aber sollten Sie noch irgendwelche Zweifel, irgendwelche Fragen haben, was die Aktivitäten Ihrer Frau betrifft, bevor sie starb, dann würde es sich für Sie wirklich lohnen, mir zuzuhören und mir vielleicht sogar ein paar Fragen zu beantworten.«
    Ich hatte meine Hand noch immer an der Tür. Ich hörte mich atmen, spürte, wie das Blut in meinen Schläfen pulsierte.
    Ich schloss die Tür. »Fünf Minuten.«
    Wir gingen wieder ins Wohnzimmer und setzten uns.
    »Als Erstes möchte ich Ihnen erklären, für wen genau ich arbeite«, sagte Twain. »Ich bin zugelassener Privatdetektiv beim Ermittlungsbüro Stapleton. Wir wurden von einem Zusammenschluss mehrerer großer Modekonzerne beauftragt, Unternehmungen aufzudecken, deren Inhalt der Handel mit Produktfälschungen, vor allem mit Taschenimitationen, ist.«
    »Aha.«
    »Sie wissen, dass es einen florierenden Handel mit Raubkopien gibt, nehme ich an?«, fuhr Twain fort.
    »Ich hab davon gehört.«
    »Dann lassen Sie mich gleich zum Punkt kommen.« Er holte einen Umschlag aus der Innentasche seines Sakkos und zog ein gefaltetes Blatt Papier heraus. Er glättete es und hielt es mir hin. Es war ein Fotoausdruck.
    »Erkennen Sie diese Person?«
    Widerwillig nahm ich das Blatt und betrachtete es. Ein großer Mann mit schwarzem Haar, schlank und fit aussehend, mit einer Narbe über dem rechten Auge. Der Hintergrund sah aus wie eine Straßenszene aus New York, es konnte aber auch jede andere Großstadt sein.
    »Nein«, sagte ich und gab ihm das Bild zurück. »Den hab ich noch nie gesehen.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut. Gibt es sonst noch was?«
    »Wollen Sie nicht wissen, wer das ist?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Sollten Sie

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