Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover

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einer halben Stunde begonnen, als ich auf den Schulparkplatz biege, weshalb ich beschließe, dass es sich nicht mehr lohnt, in die erste Stunde zu gehen. Das ist das zweite Mal an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, dass ich blaumache. Ich entwickle mich in Rekordzeit zu einer ständig Türen knallenden und Schule schwänzenden Rebellin.
    »Hey, du warst nicht in Mathe!«, flüstert Eddie vorwurfsvoll, als sie sich in der zweiten Stunde hinter mich an ihren Platz setzt. »Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt? Wo warst du denn?«
    Als ich mich zu ihr umdrehe, entschuldigt sie sich sofort. »Oh, sorry. Du hast verschlafen.«
    Woher weiß sie das? Ich sehe sie erstaunt an, dann fällt mir ein, dass ich keine Zeit gehabt habe, mich zu schminken. Eddiebückt sich, zieht ihr Kosmetiktäschchen aus dem Rucksack und hält es mir hin. Anscheinend kann sie meine Gedanken lesen. Hey, ist das nicht genau das, was eine beste Freundin auszeichnet?
    »Du bist meine Rettung!«, sage ich dankbar und nutze die Zeit, bis Mr Hanson kommt, um mir mithilfe ihres Taschenspiegels schnell die Wimpern zu tuschen und etwas Gloss aufzulegen.
    Als wir eine Stunde später in Wills Kurs kommen, sitzt er bereits am Pult, blickt mir entgegen und flüstert ein unhörbares »Danke«. Ich grinse und gebe ihm mit einem lässigen Achselzucken zu verstehen, dass das keine große Sache war. Eddie zwickt mich im Vorbeigehen in den Arm, um mir wiederum zu verstehen zu geben, dass ihr unser kurzer Blickwechsel nicht entgangen ist.
    Wenn man Will so ansieht, würde man niemals auf die Idee kommen, dass er sich innerhalb von nur drei Minuten angezogen hat. Er sieht echt chic aus in seiner schwarzen Jeans, dem perfekt gebügelten weißen Hemd und … oh Gott, seine Krawatte! Ich halte mir die Hand vor den Mund, um nicht laut loszulachen, und er sieht sofort in meine Richtung. Vor lauter Hektik ist ihm anscheinend entgangen, dass er sich das Hemd nach der Krawatte angezogen hat. Ich zupfe am Kragen meines Shirts und deute dabei unauffällig auf ihn. Will schaut an sich herunter und klopft sich verblüfft auf die Brust, wo die Krawatte hängen müsste, dann dreht er sich schnell zur Tafel, um seinen Fehler unauffällig zu korrigieren. Die anderen Schüler, die in den Raum strömen, quatschen miteinander und bekommen nichts mit, aber ich binmir sicher, dass Eddie alles gesehen hat. Ich kann ihren neugierigen Blick im Rücken förmlich spüren.
    Als wir mittags mit unseren Tabletts von der Essensausgabe an unseren Tisch kommen, lässt Nick sich auf den Stuhl neben mir fallen. Eddie setzt sich mir gegenüber und fängt an, mit Gavin herumzualbern. Bis jetzt hat sie mich mit keinem Wort auf Will angesprochen. Einerseits erleichtert mich das, andererseits habe ich Angst, dass sie die falschen Schlüsse ziehen könnte. Immerhin bin ich heute zu spät zur Schule gekommen und Will hat sich offensichtlich in aller Eile angezogen. Jeder andere hätte mich mit Fragen gelöchert, aber Eddie lässt mich vollkommen in Ruhe, was ich ihr hoch anrechne.
    Nick stößt mich mit dem Ellbogen an. »Hey, Texas Rangerin, wann soll’s heute Abend losgehen?«, fragt er, während er zufrieden die Unmengen an kalorienlastigen Bestandteilen seiner Mahlzeit vor sich auf dem Tablett anordnet.
    »Ich weiß nicht. Wer fährt denn?«
    »Ich«, sagt Gavin.
    Nick schüttelt den Kopf. »Vergiss es. Nimm es nicht persönlich, Alter, aber wir fahren mit dem Wagen von meinem Dad. Das Schrottomobil ist für die beiden Ladys nicht das geeignete Gefährt.«
    »Das Schrottomobil?« Ich schaue Gavin fragend an.
    »Er meint mein Auto«, sagt Gavin.
    »Wo wohnst du eigentlich, Layken?«, erkundigt sich Eddie.
    Ich sehe sie überrascht an und bin fast schockiert darüber,dass sie das nicht weiß. Schließlich hat sie fast alles andere über mich schon bei unserer allerersten Begegnung herausbekommen.
    »Ich kenn die Adresse«, sagt Nick. »Ich hab Layken vor ein paar Tagen nach Hause gebracht. Sie wohnt in derselben Straße wie Mr Cooper. Ich hole erst euch beide ab und danach fahren wir bei ihr vorbei.«
    Woher weiß Nick, wo Will wohnt? Ich forme meinen Kartoffelbrei mit der Gabel zu einem Vulkankegel und tue so, als würde ich nicht bemerken, dass Eddie mich jetzt doch mit neugierig hochgezogenen Brauen ansieht.
    Nick und Gavin sitzen vorne, also klettere ich zu Eddie auf die Rückbank. Als sie mich sieht, grinst sie mich an wie sonst auch. Ich nehme das als Zeichen dafür, dass sie nicht vorhat, mich