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Weil wir glücklich waren - Roman

Weil wir glücklich waren - Roman

Titel: Weil wir glücklich waren - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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vorgebeugt und tief in die trüben Hundeaugen geschaut. »Er isst noch. Und kommt ganz gut zurecht. Ich würde sagen, der alte Bursche hat noch ein paar gute Tage vor sich.« Er hatte den Hund hinter den Ohren gekrault und ihn liebevoll angesehen. Es war derselbe Tierarzt gewesen, zu dem sie gegangen waren, als Bowzer ein Welpe war und die Mädchen noch klein waren. Veronica, die noch in die Grundschule ging, hatte geweint, als er seine Staupe-Impfung bekam.
    Veronica. Natalie, die sich Sorgen wegen des angekündigten Schneesturms machte, schaute wieder aus dem Fenster. Sie griff nach dem Telefon, hielt dann aber inne. Veronica würde nichts passieren. Sie fuhr mit dem Bus vom Wohnheim zum Unterricht - wenn sie die Kurse überhaupt besuchte. Natalie runzelte die Stirn. Veronica hatte sie gewarnt, dass ihre Noten in diesem Semester eher mäßig ausfallen würden, und Natalie fragte sich, ob ihre Tochter vielleicht die ganze Zeit mit ihrem Freund zusammen war. Sie selbst war bei Dan eingezogen, als sie noch aufs College ging. Sie hatte ihre Eltern belogen, und die Mädchen aus ihrer Studentenverbindung hatten sie gedeckt. Ein Jahr nach ihrem Collegeabschluss hatten sie und Dan dann geheiratet. Sie hatte es furchtbar eilig gehabt.
    Jemand klopfte an die Tür. Bowzer hob den Kopf und bellte, schaute aber in die falsche Richtung. Sie legte den Hörer auf, stand auf und spähte durch den Spion. Draußen erkannte sie das feiste Gesicht des Hausmeisters und zog ruckartig den Kopf zurück.
    »Ich weiß, dass Sie da sind, Lady.« Er klang gleichzeitig gelangweilt und verärgert. »Wenn Sie mit mir durch die Tür sprechen wollen, sodass jeder zuhören kann - meinetwegen. Aber das ändert letzten Endes doch nichts.«
    »Äh, einen Moment! Ich bin gleich da.« Sie half Bowzer auf, indem sie mit einer Hand seine kranke Hüfte stützte, und lief mit ihm ins Schlafzimmer. Im Wandschrank hatte sie schon ein Kissen für ihn bereitgelegt. »Bleib«, flüsterte sie, schloss aber vorsichtshalber trotzdem die Tür. Schon vor seiner Altersschwäche hatte der Hund nicht besonders gut gehorcht. Sie lief in den Flur zurück. Im Treppenhaus wurde nicht geheizt, und als sie die Tür aufmachte, fühlte sie, wie eine Kältewelle über sie hinweg- und durch sie hindurchschwappte. Seltsamerweise - und obwohl es kein bisschen hilfreich war - dachte sie an Mark Twain: Tür zu! Die Kälte kommt herein, und die Behaglichkeit geht hinaus.
    »Ja?«, fragte sie munter. Sie wusste, dass sie ein freundliches Gesicht hatte, das Strahlen einer netten Vorort-Mom, das viele Leute mochten und vertrauenerweckend fanden. Ihr ganzes Leben lang war sie gebeten worden, auf Taschen, Fahrräder und Kinder von Fremden aufzupassen. »Was gibt es denn, mein Lieber?«, fragte sie, womit sie in ihrer Verzweiflung vielleicht ein bisschen zu dick auftrug.
    »Das wissen Sie ganz genau.« Er lächelte nicht. Der Hausmeister war vielleicht in den Zwanzigern, in jeder Hinsicht unattraktiv und hatte seine rote Skimütze bis fast über die Augen gezogen. Mit breit gespreizten Beinen und verschränkten Armen stand er da, das Kinn vorgestreckt und den Kopf so weit zurückgelegt, dass er sie unter dem Rand seiner Mütze hervor anstarren konnte. »Ich habe gerade mit dem Hausbesitzer gesprochen. Keine Hunde heißt keine Hunde.«
    »Oh.« Sonst sagte sie nichts. Sie glaubte, gemeinsam würden sie eine vernünftige Lösung finden können. Es roch nach Curry. Irgendwo wurde gekocht, vielleicht in der Wohnung gegenüber. Als er nichts sagte, versuchte sie es noch einmal. »Ja. Es tut mir leid, dass ich gelogen habe.« Sie lächelte. »Normalerweise lüge ich nicht. Aber ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte. Sehen Sie, er ist alt. Ich dachte ... ich muss einfach ...«
    »Sie müssen einfach ausziehen«, erwiderte er.
    Sie schüttelte den Kopf und lächelte weiter. Das war sicher ein Missverständnis. »Nein, nein«, antwortete sie dann, als hätte er ihr eine Frage gestellt. »Ich kümmere mich bald darum, vielleicht ... äh, schon in einer Woche ...«
    »Den Hausbesitzer interessiert es nicht, was Sie jetzt tun. Es ist ihm egal, ob Sie den Hund kaltmachen oder nicht. Sie haben in Ihrem Antrag gelogen, Lady. Seit Monaten sage ich Ihnen schon, dass Sie den Hund loswerden müssen. Jetzt ist Schluss mit dem Gerede. Sie haben vierundzwanzig Stunden. Der Hund verschwindet - und Sie auch.«
    Sie hörte auf zu lächeln und starrte ihn an, erst zornig und dann - als ihr klar wurde, dass ihr

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