Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weiss

Weiss

Titel: Weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
Vom Netzwerk:
andere – entwickeln müssen, die ihm helfen sollten, sich in der Gewalt zuhaben. Eine davon bestand darin, auf einem Stressball herumzudrücken. Ein Kriminalist sah sich natürlich hin und wieder mit unangenehmen Personen konfrontiert, Klasu Nyman hatte jedoch gelernt, zwei Gruppen von Menschen mit ganz besonderer Entschiedenheit zu verabscheuen: Polizisten, die Verbrechen begingen, und Leute, die alle Finnlandschweden für reich hielten, auch ihn, den Bauernsohn aus Närpiö in Österbottnien, der im Gestank einer Nerzfarm aufgewachsen war.
    Nyman hatte seine verlässlichsten Kollegen zusammengerufen, um über die anonyme Anzeige gegen Jukka Ukkola zu reden.
    »Wir sind nicht wegen der Polizistenmorde von Lohja hier, aber die Angelegenheit hängt gewissermaßen damit zusammen. Wie ich euch allen schon in unseren Einzelgesprächen unter vier Augen gesagt habe, sieht es so aus, dass Jukka Ukkola russischen Kriminellen geholfen hat, Menschentransporte und Drogenlieferungen zu organisieren. Fehler können wir uns jetzt nicht leisten, Ukkola ist schließlich stellvertretender Leiter der KRP. Wir wissen schon, dass er per Telefon sowohl zu Krylow als auch zu Arbuzow Kontakt gehalten hat. Was wissen wir sonst noch?«, fragte er.
    Die anderen Polizisten schauten einander an.
    Nyman geriet gleich wieder in Harnisch: »Menschenskind, nun spuckt schon aus, was ihr wisst.«
    »Wir haben zusammen mit den Russen die Angaben zu allen Lastzügen herausgesucht, die der Firma Severnaja in den letzten zwei Jahren Waren gebracht haben. Sie wurden ohne Ausnahme jedes Mal von denselben Zollbeamten kontrolliert. Die hatten Telefonkontakt sowohl zu Krylow als auch zu Ukkola und werden noch heute verhört«, sagte der Kriminalkommissar, der das gemeinsame Aufklärungs- und Analysezentrum PTR von Polizei, Zoll und Grenzwacht leitete.
    Der Leiter der Anti-Drogeneinheit meldete sich zu Wort. »Unter unseren Informanten heißt es wirklich, Ukkola und Krylow hätten zusammengearbeitet. Und einer der Eigentümer dieservon Severnaja gemieteten Feriendörfer behauptet, er habe Krylow und Ukkola zusammen in einem Auto gesehen.«
    »Findet sich sonst nichts? Wir sollten uns alle unserer Sache verdammt sicher sein, bevor wir die Genehmigung zur Überwachung des stellvertretenden Leiters der KRP einholen.«
    »Wir alle wissen, was für ein Schwein Ukkola ist«, sagte der Leiter der Anti-Drogeneinheit.
    »Und was gibt es zu den neuesten, überraschenden Ereignissen zu sagen? Von wem wurde Dimitri Arbuzow erschossen, und was ist mit dem Lastzug in Pyhtää?«, fragte Nyman.
    »Leo Kara und Kati Soisalo sind schon vernommen worden. Ihre Angaben stimmen überein. Sakke Tirkkonen ist noch im Krankenhaus, er wird sofort verhört, wenn der Arzt die Genehmigung gibt. Niemand hat den Schützen gesehen, aber Kara glaubt, dass es derselbe Mann war, der die Polizisten in Lohja umgebracht hat«, berichtete die einzige Frau der Gruppe, eine streng dreinschauende Kriminalhauptmeisterin aus der Ermittlungsabteilung.
    »Und der ist einfach so verschwunden?«
    Die Hauptmeisterin senkte den Blick. »Der Mann wird auf jeden Fall gefunden. Die Grenzen werden so genau kontrolliert wie vielleicht noch nie zuvor. Niemand will, dass der Polizistenmörder aus Finnland entkommt.«
    »Die Ladung des Lastzugs in Pyhtää wird die Ermittlungen in vieler Hinsicht voranbringen«, erklärte der Leiter der Anti-Drogeneinheit. »In dem Auflieger wurden zehn Mädchen und zwei Jungen entdeckt sowie eine größere Menge unterschiedlicher Drogen. Wir stehen in engem Kontakt mit den Kollegen von Interpol, dieser Fund könnte bei deren Ermittlungen zum Menschenhandel einen großen Durchbruch bedeuten.«
    Nyman überlegte kurz. »Wir brauchen unbedingt Ergebnisse, und zwar schnell, die Presse ist auf hundertachtzig!«
    ***
    Kati Soisalo stand schon in der Tür, als Kara vom Polizeiverhör zurückkehrte und die Treppen zu Paranoids Wohnung heraufkam.
    »Endlich haben sie dich auch rausgelassen. Weißt du, wie es Tirkkonen geht?«, fragte sie und schloss hinter Kara die Tür.
    »Die Polizei meinte, es sei nur eine oberflächliche Wunde und eine leichte Gehirnerschütterung.«
    »Merkwürdig, dass der Schütze Tirkkonen am Leben gelassen hat«, sagte Kati Soisalo.
    »Er hatte sicher keinen Auftrag für Tirkkonen.« Kara erinnerte sich noch genau an die Worte von Manas vor über einem Jahr im Sudan, als der Kirgise ihn verschont hatte.
    Kati Soisalo zog Kara am Ärmel in Paranoids

Weitere Kostenlose Bücher