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Weiss

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Titel: Weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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eindrangen.Die Frau mit dem Kopfschuss würde nicht wieder aufstehen, jetzt musste auch der Mann endgültig ausgeschaltet werden, beschloss der Helfer von Bojanić und eilte zurück ins Wohnzimmer. Der Kerl hatte es in der kurzen Zeit geschafft wegzukriechen, aber Widerstand könnte er nicht leisten, die Patronen lagen immer noch auf dem Tisch und die Haustür war zu. Die Blutspur führte in die Küche.
    Der von Bogdan Bojanić geschickte Mann trat über die Schwelle in Jukka Ukkolas Küche, hörte ein Zischen und fiel auf die Knie, als die Kopie des Samuraischwertes von Uesugi Kenshin bis zum mit Rochenhaut umwickelten Heft in seinen Brustkorb eindrang.
    ***
    Das Führungsfahrzeug der Alnwicker Einheit der Feuerwehr von Northumberland hielt vor der Halle der Arzneimittelfirma Sanofar Alnwick an, die in Flammen stand. Sechs Minuten vorher war aus dem Landmaschinengeschäft von George D. Brown ein Anruf eingegangen, man habe in der Nähe eine Explosion gehört. Es dauerte eine Weile, bis nach dem Führungsfahrzeug auch die zwei Löschwagen, der Tankwagen, das Schaumlöschfahrzeug, das Pulverlöschfahrzeug, der Wagen mit der Hebebühne und der Krankenwagen vor der lodernden Halle zum Stehen gekommen waren.
    Nachdem der Brandmeister die Lage eingeschätzt hatte, stürmten drei Rauchtaucher in das Gebäude hinein. Vier Minuten und achtundzwanzig Sekunden später trugen zwei von ihnen Leo Kara heraus, dem übel war und der einen verwirrten Eindruck machte. Er wurde in den Krankenwagen gebracht.
    »Nur Brandwunden ersten Grades an den Händen und im Gesicht. Die Ursache dafür, dass er verwirrt wirkt, sind die Rauchgase, es sieht aus wie eine Kohlenmonoxidvergiftung, die Schleimhäute sind rosa, er hat erbrochen«, meldete einer der Rauchtaucher.
    Der Arzt im Krankenwagen bewertete Karas Bewusstseinszustandnach der Glasgow-Koma-Skala. »Fünf Punkte, wir intubieren und geben hundertprozentigen Sauerstoff«, sagte er.
    Der Pfleger notierte die Angaben und reichte dem Arzt die Instrumente für das Einführen des Beatmungsschlauches. »Soll er in die Hochdruckkammer?«
     
    Kara sah einen Arzt mit Brille, der sich über ihn beugte, und riss sich die Sauerstoffmaske vom Gesicht. Im Mund spürte er den Geschmack von Ruß, die Augen juckten und Gesicht und Hände brannten wir Feuer.
    »Geben Sie mir ein Telefon!« Seine Stimme klang so resolut, dass der Arzt ohne Widerrede ein Handy aus der Tasche seines weißen Kittels holte und dem Patienten reichte.
    Kara schaute auf dem Telefon nach der Uhrzeit und tippte dann Betha Gilmartins Nummer ein.
    »Manas hat Edlingham mit einem Lastzug vor anderthalb Stunden verlassen. Sie wollen eine mobile Laserwaffe testen. Wo, weiß ich nicht.«
    »Ist mit dir alles in Ordnung?«
    Kara schaute den Arzt kurz an, der den Mund verzog.
    »Ja«, antwortete Kara, und Betha Gilmartin beendete das Gespräch.
    ***
    Im Beratungsraum des COBR-Komitees übernahm der Chef des für die innere Sicherheit Großbritanniens zuständigen MI5 sofort das Kommando, als er die Neuigkeiten von Betha Gilmartin gehört hatte.
    »Der Radius des Suchgebietes beträgt also hundert Meilen von Edlingham in alle Richtungen. Wir alarmieren alle Polizeikräfte in dem Gebiet, auch aus Schottland, alle Hubschrauber müssen aufsteigen …«
    Der Oberkommandierende der Streitkräfte schaffte es nicht, ruhigzu bleiben. »Aus unserer Sicht ist die geographische Lage ideal. Im Luftwaffenstützpunkt Boulmer bei Alnwick ist der A Flight der 202 Sqadron stationiert, der auf Such- und Rettungseinsätze spezialisiert ist und über mehr als zehn Hubschrauber vom Typ Sea King verfügt.«
    »Deine Informationsquelle wusste also nicht, was man mit der Laserwaffe vorhat?«, vergewisserte sich der Leiter des Staatlichen Kommunikationshauptquartiers GCHQ.
    Betha Gilmartin schüttelte den Kopf.
    »Könnte das damit zusammenhängen?«, sagte er und flüsterte seinem Mitarbeiter Anweisungen zu.
    Es dauerte einen Augenblick, dann zeigte die Lagetafel die Nachrichtensendung von BBC World News und einen Reporter mit ernster Miene. »… wurde die chinesische Trägerrakete ›Langer Marsch‹ auf einer niedrigen Erdumlaufbahn vor etwa einer Stunde zerstört. Nach Informationen, die aus chinesischen Quellen durchgesickert sind, bestand die Fracht der Trägerrakete aus zwei Mondsonden – einer Aufklärungssonde und einer Forschungssonde.«
    »Was wissen wir darüber?«, fragte der Premierminister.
    Niemand antwortete, aber in dem Raum setzte ein

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