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weißblau queer gestreift

weißblau queer gestreift

Titel: weißblau queer gestreift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brandl
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auf’m Sofa rum.«
    »Ist gut, Mama. Servus.«
    »Servus, Adelheid.«
     
    ◊◊◊
     
    Jens ist noch mit zu mir gekommen. Geduldig hört er mir zu und versucht mich zu beruhigen. Doch ich bin ganz aufgeregt, kann nicht aufhören über Heidi und unseren Streit zu reden. »Habe ich mich derart in Heidi getäuscht? Wie brutal und kaltherzig sie ist! Sie hat mich wirklich sehr verletzt, mir den ganzen Geburtstag verdorben.«
    Jens nimmt mich in den Arm. »Reg dich nicht auf, Mandy. Denk nicht mehr daran. Morgen feiern wir schön. Stell dir einfach vor, dein Geburtstag ist morgen, nicht heute.«
    »Ich kann das aber nicht einfach so wegschieben! Eigentlich weiß ich gar nicht, ob ich noch Lust auf diese Party habe. Vielleicht sollte ich die Feier einfach absagen.«
    »Nein, das solltest du nicht! Du darfst dir von Heidi nicht alles verderben lassen. Keine Ahnung, was die für Probleme hat. Ich glaube, sie hat nicht alle Tassen im Schrank. Also irgendwas stimmt mit der jedenfalls nicht.«
    Ich befreie mich aus Jens Umarmung. »Heidi mag Probleme haben, aber sie ist bestimmt nicht verrückt!«
    »Schon gut. Du kennst sie besser als ich. Sie benimmt sich halt manchmal echt merkwürdig und daneben.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Wollte sie nicht auch zu deiner Feier kommen?«
    »Sie hatte es jedenfalls versprochen. Aber jetzt glaube ich nicht mehr daran. Nein, Heidi kommt bestimmt nicht.«
    »Ist vielleicht besser so. Sonst gibt’s womöglich wieder Stress.«
    »Aber ich frage mich, was Heidi an mir so aufregt. Ist sie wütend, weil ich mich mit ihrer Mutter gut verstehe? Kann sie es nicht ertragen, wenn man sie kritisiert? Oder kommt sie grundsätzlich mit meiner Art nicht klar?« 
    »Keine Ahnung.«
    »Dabei wollte ich alles richtig machen. Habe sie in den letzten Tagen in Ruhe gelassen, so wie sie es sich gewünscht hatte. Habe gewartet, bis sie von alleine auf mich zukommt. Doch womöglich war das auch wieder falsch. Warum, verdammt nochmal, sagt sie nie rechtzeitig, wenn sie was stört? Heidi kann so ein Ekel sein!«
    »Ja, da hast du wohl recht.«
    »Sie ist echt gemein! Erst behauptet sie, dass wir Freunde sind, dann verschließt sie sich völlig und schreit mich auch noch an. Sagt, es wäre ihr lieber, ich würde wieder nach Dresden ziehen. Dabei komme ich nicht mal aus Dresden, sondern aus Bannewitz! Sie hat mir gar nicht richtig zugehört, als ich ihr das erzählt habe.«
    »Warum hängst du eigentlich derart an Heidi?«
    »Sie ist ja nicht immer ein Ekel. Sie ist auch sehr nett und verständnisvoll. Manchmal.«
    »Nette Menschen gibt es viele. Du hast doch in der Uni schon genug neue Freunde gefunden. Wozu brauchst du da noch Heidi? Vielleicht solltest du dich von ihr lösen. Dann musst du dich nicht mehr so ärgern und beleidigen lassen.«
    »Ach, so einfach ist das auch nicht. Ich hab sie nun mal gern.«
    »Na, vielleicht magst du sie bald nicht mehr so gern, wenn sie weiterhin derart gemein zu dir ist.«
    »Hm. Kann sein.«
    »So … und nun wechseln wir aber das Thema. Sollen wir nach Plattling fahren und was essen gehen? Ich habe jedenfalls Hunger. Und du hast heute ja auch noch nichts gegessen, oder?«
    »Nein. Aber ich bin gar nicht hungrig …«
    »Nun komm schon, Süße. Dann isst du eben nur einen Eisbecher oder so. Lass uns noch was aus dem Abend machen. Später muss ich sowieso zurück nach Passau. Bis dahin möchte ich noch ein bisschen was von dir haben. Und dich auch mal lächeln sehen.«
    »Ach, Jens. Du bist so lieb.«
    »Gehen wir also essen?«
    »Ja, okay, überredet.« 
     
    ◊◊◊
     
    Ich habe heute Nacht kaum geschlafen. Ständig musste ich an Mandy und unseren Streit denken. Wie gemein ich zu ihr war! Bestimmt habe ich sie sehr verletzt. Und das auch noch an ihrem Geburtstag! Wenn sie jetzt nicht die Schnauze voll von mir hat, weiß ich es auch nicht mehr. Vielleicht ist das aber gar nicht so schlecht, auch wenn es weh tut. Womöglich sollte ich sie ganz meiden. Und sie mich. Schließlich könnte ich es nicht ertragen, Mandy weiterhin mit ihrem Freund zu sehen. Ich könnte mich nicht zusammenreißen. Soll Mandy doch mit dem jungen Dödel und ihrer neuen Clique glücklich werden! Ich konzentriere mich lieber auf Birgit oder auf andere Lesben.
    Vorhin habe ich Mandy mit dem Auto fortfahren sehen. Ich nehme an, sie ist nun auf dem Weg nach Passau, zu ihrer Feier. Würde ich mir für Mandy wünschen, dass sie trotzdem feiert. Und hoffentlich ist der Jens ein braver Junge, hoffentlich passt

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