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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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irgendwie freute er sich,
dass es nicht vorbei war. Es war jedes Mal etwas Neues und es machte ihm mehr
als Spaß, obendrein fühlte er sich danach irgendwie gut.
    Im Scheinwerferlicht erblickte er Füchse mit ihren großen
Fledermausohren, die er sehr putzig fand. Regenpfeifer flatterten aufgeregt im
Licht, Karnickel hopsten über die Weite und die friedliche Nachtstille passte
zu seinen Empfindungen.
    Er machte einen Umweg, hielt in der Nähe des Löwenrudels,
aber anscheinend war bei denen gerade Schlafenszeit. Schien also eine
erfolgreiche Jagd gewesen zu sein, selbst die Kleinen kuschelten und schliefen
bei den älteren Geschwistern. Jetzt freute er sich auf sein Bett.

*
    N achmittags saßen sie zusammen vor dem Holzhaus.
    „Bwana, hast du gehört, dass Karega morgen nicht kommt, da
er heiraten will?“
    „Waaass?“ William blickte zu seinem Freund. „So schnell?
Ich dachte, das dauert noch. Du bist erst zweiundzwanzig?“
    Karega grinste, trank Kaffee.
    Er hatte an den Tänzen teilgenommen und bei vielen mwali
gelegen, obwohl er immer wusste, wer einmal seine mke werden würde. Wakiuru war
klein und nicht so rund, wie viele andere mwali in ihrem Alter. Sie hatte
runde, blitzende Augen und sie konnte so schön lachen, so hell klingend, so
fröhlich. Inzwischen war sie eine Schönheit, wie er fand, die Schönste aus dem
Dorf, noch schöner als Sabiha, die viel zu groß für ihn war, außerdem war sie
keine echte Kikuyu. Wakiuru hatte einen wunderschönen, großen Busen. Außerdem
war sie die Tochter des Dorfältesten, die Schwester seines Freundes. Die
Familie genoss neben seiner eigenen ein großes Ansehen. Sein Abuu war der
Mondomogo und seine Mutter die Heilerin des Dorfes und daher konnte er sich
jede Frau aussuchen. Sein Abuu hatte sofort die Zustimmung gegeben. Seine
Mamaye hatte beer gebraut und dann war er mit seinen Beschneidungspaten zu
Kihiga gegangen. Sie hatten sich hingehockt, getrunken und geredet, bevor er
seine Bitte vortrug. Er wusste, es würde keiner wagen, diese abzuschlagen. Im
Gegenteil konnte man es als Ehre für die gesamte Familie bezeichnen, wenn sie
ihn heiraten würde. Er war der zweite Sohn des Mondomogo, des wichtigsten
Mannes in der Dorfgemeinschaft und stand damit weit über allen anderen.
    „Ich habe seit einiger Zeit an den Tänzen teilgenommen und
mit binti yangu in der Hütte ihrer Mutter gelegen. Ich habe ihr nie den zweiten
Schurz entfernt. Daher komme ich heute, mit der Erlaubnis meines Abuu, um von
dir die Erlaubnis zu holen, sie in meine shamba zu holen.“
    Kihiga blickte den jungen Mann an, den er so gut kannte.
„Ndiyo, Wakiuru ist ein sehr gutes mwali. Sie arbeitet fleißig, besorgt gut die
Feldarbeit, ist gesund und sie ist ein erfreulicher Anblick.“
    Kihiga gab ein Zeichen und wenig später erschien seine
Tochter.
    „Bist du bereit, die shamba Karegas, des Sohnes Kidogos zu
bebauen?“, fragte er seine Tochter, die mit glänzenden Augen dastand. Wie schön
sie ist, hatte er in diesem Moment gedacht.
    „Ndiyo, ich bin bereit“, antwortete sie und senkte den Blick,
aber nicht vollständig, hatte ihn angesehen. Er hatte ein Grinsen vermieden.
Das war etwas, dass er an Wakiuru liebte. Sie war selbstbewusst, modern, keine
dumme, unterwürfige Frau. Mit ihr konnte er später seine Pläne, seine Träume
verwirklichen und das waren viele.
    Ngina, die Mutter des Mädchens nahm den Bierkürbis ab und
schenkte ein und reichte den Becher ihrem Mann.
    „Wenn dieser Mann dir nicht gefällt“, wandte sich Kihiga
an seine Tochter, „schütte ich das beer auf den Boden.“
    „Verschütte es nicht“, erwiderte Wakiuru folgsam.
    Jetzt tranken alle der Reihe nach, dann holte man Kidogo,
den Mondomogo und gleichzeitig Karegas Abuu. Nun begann das feilschen um den
Brautpreis und der war hoch. Schließlich einigte man sich auf vierzig Ziegen,
gute und schlechte gleichermaßen und drei kondoo ya dume sowie zwanzig Krüge
pombe.
    Morgen würde der Umtrunk beginnen, die Feierlichkeiten.
Ein kondoo ya dume würde geschlachtet werden und einen Krug nach dem anderen
würden sie leeren.
    Er musste beginnen seine shamba zu bauen, während die
Mädchen aus Zuckerrohr neues beer brauten, da es noch drei Trinkzeremonien gab.
Einmal wurde seine neue shamba gefeiert, dann die Einrichtung und zum Schluss
der Raub der Braut.
    „Wie feiert ihr Hochzeit, außer dass es Wochen dauert?“
    „Karega muss eine thingira bauen und die wanawake müssen
das malamba für die Dächer der Hütten

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