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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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„Unser Freund ist ja so ruhig und verteidigt seine
Wogs nicht.“ Er griff erneut zu seinem Glas und trank dieses in einem Zug aus.
Das Gesicht rot gefärbt und William vermutete, dass das weniger mit der Sonne
zu tun hatte. Schien ein wenig zu viel zu trinken.
    Er grinste den Mann an, seine Augen jedoch blickten kalt.
„Ich habe keine Probleme mit den Arbeitern. Sie arbeiten sehr gut, sind
zuverlässig und fleißig. Vielleicht liegt das daran, dass ich Menschen in ihnen
sehe und so mit ihnen umgehe, wie ich es von anderen mir gegenüber erwarte.“
    „Nathan, eins musst du zugeben, der Erfolg gibt ihm Recht.“
    „Pa, das ist trotzdem nicht normal. Man darf sich doch
nicht mit solchen auf eine Stufe stellen. Wir sind schließlich weiße,
zivilisierte Menschen.“
    „Du bist eine eingebildete, weiße Pute“, konterte William.
    „Ich weiß wenigstens, wie ich mich zu verhalten habe, und
gebe mich nicht mit so einem schwarzen Niggerpack ab.“
    „Sei vorsichtig, was du über meine Freunde sagst“,
erwiderte er mit kalter Förmlichkeit.
    „Du hast keinen Anstand. Du bist mit einer Frau zusammen,
die du nicht heiratest, treibst dich ständig bei den Wogs herum, läufst wie die
in dreckiger Kleidung durch die Gegend. Du kannst dich nicht korrekt kleiden,
wie es sich für einen Gentlemen geziemt. Du bist so primitiv wie deine Wogs.
Ein weißer Nigger, ekelhaft!“
    William lachte laut. „Deswegen willst du, dass ich dich
heirate? Du bist eine bornierte Ziege.“
    Jetzt wurde sie rot, keifte los, dass ihre Stimme schrill
klang. „Bestimmt nicht. Du hast ja noch nicht mal so viel Rückgrat besessen,
wie unsere anderen Männer, in den Krieg zu ziehen.“ Sie nahm ein Taschentuch
hervor, und tupfte damit in ihrem Gesicht herum.
    „Weil ich nicht blöd bin.“
    „Kitty, mein Darling, ereifere dich nicht so. Wenn unsere
Männer heimkehren, wirst du einen passenden Mann finden und keinen, der solche
Ansichten wie William hat.“
    „Emily, du hast ihn doch für deine Tochter ausgesucht. Tu
nicht so, nur weil er sie nicht will.“
    „Er hätte froh sein können, wenn er so eine Frau …“
    „Sie wäre die Letzte, die ich heiraten würde“, schnitt
William ihr im scharfen Ton das Wort ab. „Kein normaler Mann nimmt eine Frau,
die zu blöd ist, einen Eimer Wasser umzuschütten. Sie ist nichts weiter, als
eine dumm daher plappernde Gans. Sie hätten Ihrer Tochter arbeiten beibringen
sollen, damit aus ihr etwas wird. Sie sitzen schließlich auch nicht faul
herum.“
    „William danke. Was ich gesagt habe.“
    „Habt ihr gehört, die Deutschen Truppen sollen sich
angeblich aus Griechenland, Albanien, Serbien und Makedonien zurückgezogen
haben. Die Russen rücken wohl weiter vor.“
    „Wie lange soll das noch dauern? Wir bekommen heute nur
noch einen Teil der Waren, die wir benötigen.“
    „Die Amis sollen wohl in Frankreich und Holland gelandet
sein.“
    „Jetzt wird es hoffentlich bald zu Ende gehen.“
    „Das denke ich nicht! Die Amis müssen nun mit den Japsen
fertig werden.“
    So ging es während des Essens weiter. Danach drehten sich
die Gespräche abermals um die hiesige Problematik, aber man stellte erfreut
fest, dass viele von ihnen durch den Krieg reich geworden waren. William hörte
etwas erstaunt, dass viele der anwesenden Farmer, Schulden gehabt hatten, diese
jedoch dank der horrenden Fleischpreise getilgt werden konnten.
    Etwas verblüfft registrierte er, wie viel man trank.
Brandy, Whisky und Gin wurden nur so weggekippt und besonders bei Nathan
Sanders stellte er das fest. Die Augen wurden glasiger, seine Stimme
schleppender, die Äußerungen bissiger. Was ihn allerdings so richtig in Rage
versetzte war, wie man die schwarzen Dienstboten behandelte. Sie wurden dumm
angequatscht, geschubst, sogar angebrüllt und mit einem Vokabular betitelt, das
er schockierend fand. Die Bediensteten nahmen das scheinbar ungerührt hin, schauten
die Weißen nie an, servierten die Getränke in gebeugter Haltung, sobald einer
der Mabwana nur mit dem Finger schnippte.
    Als er zu später Stunde massiv Catherine verbal angriff,
mischte er sich ein. „Lass sie in Ruhe, sonst lernst du mich kennen“, blaffte
er ihn an.
    „Ach, der Wogfreund spielt sich als Gentleman auf?
Spekulierst du auf ihre Farm? Gehst du deswegen mit der ins Bett?“
    „Sei vorsichtig, was du sagst, sonst hau ich dir eine
herunter. Du bist betrunken und solltest aufhören zu saufen. Anscheinend
verträgst du das nicht.“
    „Du Niggerfreund

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