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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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waren.
    „Ich habe seit einiger Zeit an den Tänzen teilgenommen und
mit deiner binti in der Hütte ihrer Mutter gelegen. Ich habe ihr nie den
zweiten Schurz entfernt. Daher komme ich heute, mit der Erlaubnis meines Abuu,
um von dir die Einwilligung zu erbitten, sie in meine shamba zu holen“, gab der
von sich, ernst, aber mit einem gewissen Stolz.
    Musa blickte den Mann an. „Ndiyo, Sabiha ist ein sehr
gutes Mädchen, sie arbeitet fleißig, besorgt gut die Feldarbeit, ist gesund und
sie ist ein sehr erfreulicher Anblick.“ Musa winkte und wenig später erschien
seine Tochter.
    „Bist du bereit, die nyumbani Ndemis, der mwana von Kihiga
ist, zu bebauen?“, fragte er seine Tochter, die mit glänzenden Augen dastand.
    Sie ist ein hübsches Mädchen, dachte William, während er
sie betrachtete und wie Ndemi dastand, sah man dem an, wie verliebt er in sie
war, aber das wusste er schon lange. Ndemi hatte die junge Frau mit Blicken
verfolgt Blicke, die alles sagten.
    „Ndiyo, ich bin bereit“, antwortete sie und senkte die
Augenlider schamhaft. Wahrscheinlich gehörte das zum Ritual, dachte er
belustigt.
    Ngina, die Mutter des Mädchens ergriff den Bierkürbis und
schenkte ein und reichte den Becher ihrem Mann.
    „Wenn dieser Mann dir nicht gefällt“, wandte sich Musa an
seine Tochter, „schütte ich das beer auf den Boden.“
    „Verschütte es nicht“, erwiderte die Frau.
    Jetzt tranken alle der Reihe nach und nun begann das
feilschen um den Brautpreis. Schließlich einigte man sich auf dreißig Ziegen,
gute und schlechte, gleichmäßig verteilt und drei Widder sowie zwanzig Krüge
pombe.
    Sie ist billiger als Wakiuru, amüsierte sich William.
Wahrscheinlich lag es daran, dass diese hoch angesehene Eltern hatte. Trotzdem,
teuer so eine bibi.
    Nun erklangen die Tende-Trommeln und es wurde getanzt. Lieder
wurden über das Brautpaar, die großen Kikuyukrieger und ihre Heldentaten, die
Schönheit einer Frau gesungen.
     
    Am frühen Nachmittag verließ er das Fest und besuchte
seine Löwen, wie er das Rudel stets bezeichnete. Er stieg aus und fast
automatisch zählte er und war, wie jedes Mal erfreut, dass keiner fehlte. Er
spazierte einige Schritte vom Wagen weg, hockte sich hin und zündete eine
Zigarette an. Die Kleinen hatten ihn noch nicht entdeckt, tollten herum,
ärgerten eine große Schwester, die sich beleidigt erhob und einige Meter
entfernt sich erneut niederlegte.
    Er hatte die Zigarette gerade aufgeraucht, weggeworfen, da
blieb eines der Löwenkinder stehen und schaute zu ihm. Es war der junge Löwe,
der einzige Junge, da die anderen alle Weibchen waren. Der hörte auf zu spielen
und rannte schnell tapsig heran, blieb drei Meter vor ihm stehen, fauchte, was
etwas lauter als bei seinem letzten Besuch klang. Er war rasch gewachsen und
die ersten spärlichen Anzeichen einer Mähne sprossen hervor.
    „Komm her, Ngatia“, redete er leise mit dem Tier. Der
schaute ihn an, fauchte einmal mehr, trottete näher.
    „Du willst mir wohl zeigen, was für ein großer Kerl du
bist, was?“, lachte er leise. „Ngatia, ndiyo so wirst du heißen.“
    Der Knirps war bei ihm angekommen und William nahm ihn
hoch, setzte ihn auf seinen Schoß, worauf der prompt zeigte, dass er ein
Raubtier war und versuchte zu brüllen, was mehr wie ein Fiepen klang.
    „Ist ja gut, Ngatia. Du willst gekrault werden, nicht
wahr? Da schnurrst du gleich“, dass dieser wirklich tat. Während er sich mit
dem mtoto wa simba beschäftigte, behielt er das Rudel stets im Auge. Das
Oberhaupt und wahrscheinlich der Vater des Kleinen, hatte sich aufgesetzt und
schaute zu ihm. Nach einiger Zeit brüllte er laut, schüttelte seine schwarze
Mähne, brüllte nochmals, dass einige Impalas in der Nähe aufblickten.
    „Ich glaube, bevor dein Baba richtig böse wird, gehst du
lieber zu ihm, Ngatia.“ Er stellte das Kerlchen hinunter, der ihn anblickte.
„Lauf zu deiner Familie. Ich komme dich wieder besuchen.“
    Der Kleine versuchte zu brüllen, drehte sich um und
preschte schnell zu seinem Rudel zurück. Die Mutter, wie William vermutete,
beschnupperte ihn einige Zeit und dann wurde er geputzt. Sie mag wahrscheinlich
meinen Geruch nicht, belustigte er sich, dann schritt er langsam zu seinem
Wagen und fuhr nach Hause. Das Vieh musste versorgt werden.
     
    Mit einem Kaffee setzte er sich auf die Veranda und
erblickte durch die Bäume hindurch, im Dorf den Feuerschein, und er dachte an
seinen Freund. Morgen würden der Umtrunk und die

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