Weisse Haut - Schwarze Haut
Häuser fertig da. Sie
waren nicht sehr groß, aber eben Häuser, mit mehreren Zimmern, Bad und einer
Küche. Sie hatten einen Garten und einen separaten Brunnen.
Heute nun musste der Mondomogo das alles begutachten und
für gut befinden. Das hat ihn zehn mbuzi, zwei kondoo ya dume, zehn kuku und
viel pombe gekostet. Für den Preis durften die Häuser sogar eckig sein. Nun
versammelten sich alle Bewohner um die Häuser und man wartete auf den alten
Mann, der sich jedoch Zeit ließ.
Karegas Tochter, Kinjija rannte aufgeregt rein und raus,
egal wie oft Wakiuru sie rief. Diese war erneut schwanger. Sie und Sabiha, mit
dem Waweru an der Hand blickten heute besonders stolz. Sie würden in ein
richtiges Haus ziehen, so wie es die Mabwana hatten. Ndemi und Karega waren nur
froh, dass alles fertig war, da besonders die Einrichtung zu erheblichen Stress
mit ihren Frauen geführt hatte. Heute gefiel ihnen dass und morgen etwas
anderes. So war es wochenlang gegangen. William war zigmal nach Nairobi mit den
Paaren gefahren, um Möbel auszusuchen, bis es ihm reichte und er die restlichen
Sachen nur mit seinen Freunden aussuchte. Auswahl gab es kaum und das wenige
sah unterschiedslos aus, fand er. Einige Möbel fertigten die Kikuyu selber und
er war erstaunt, wie handwerklich begabt einige waren. Gerade einen großen
Schrank hatten sie wunderschön mit allerlei Schnörkeln versehen. Es waren keine
Schnörkel, wie er später erfasste, sondern ein Jahrtausend altes Kikuyu
spezifisches Muster.
Endlich erschien hoheitsvoll der Mondomogo mit langsamen,
würdevollen Schritten, gefolgt von den Ältesten des Dorfes. Er hatte sich
angemalt, diesen komischen Kopfschmuck aufgesetzt, in seinen Affenhautmantel
gehüllt, trug seinen Stab in der Hand und tat sehr gewichtig. Mit der
Schwanzquaste schleuderte er herum, murmelte leise dabei, bevor er das erste
Haus betrat. Dieses Prozedere wurde in jedem Raum gemacht, allerdings musste er
vorher alles begutachten. Nach jedem Zimmer gab es einen Schluck pombe.
Macht der so weiter, ist er bald abgefüllt und der Zirkus
geht vielleicht schneller, dachte William belustigt. Wenn er Kidogo in dieser
Verkleidung erblickte, musste er sich stets ein Lachen verkneifen. Es sah
albern aus, fand er.
Die übrigen Dorfbewohner durften noch nicht herein, da ja
Ngai noch nicht sein Einverständnis gegeben hatte. Nachdem das Haus von Karega
fertig inspiziert und geweiht war, widmete er sich dem anderen und alles
wiederholte sich. Ein langwieriges und zähes Unterfangen.
Draußen brieten in der Zeit ein Widder und zwei Ziegen, da
man das feiern musste.
Nach fast zwei Stunden war das erledigt und alle atmeten
erleichtert auf. William war froh, dass der Mann nicht noch etwas entdeckt
hatte, was weitere Tiere zur Besänftigung bedeutet hätte.
Er hielt sich heute mit dem Alkohol trinken zurück, und am
frühen Nachmittag ging er zu seinem Haus hoch, setzte sich mit einem Pott
Kaffee auf die Veranda, griff nach der ersten Zeitung, die er gestern aus
Nairobi mitgebracht hatte.
Nationalpark
südlich von Nairobi gegründet. Er erstreckt sich über eine Fläche von fast 115
Quadratkilometern. Die britischen Kolonialbehörden richteten den Park ein,
einerseits um die dort lebenden Wildtiere zu schützen, andererseits um ein
Erholungsgebiet für die Einwohner Nairobis zu schaffen. Um eine ganzjährige
Wasserversorgung zu gewährleisten, staute man den Mbagathi, der im Süden des
Parks verläuft, an mehreren Stellen auf. Diese Wasserstellen ziehen zahlreiches
Großwild an, darunter Gazellen, Oryxantilopen, Löwen, Zebras, Giraffen, Büffel,
Geparden, Leoparden und Nashörner. Elefanten sollen dort, nach Auskunft von Sir
Mitchell, nicht angesiedelt werden.
Nach
fast 1-jähriger Verhandlungsdauer ergehen in den so genannten Nürnberger
Prozess, Deutschland, endlich die Urteile. Zwölf Todesurteile, sieben Urteile
über Haftstrafen und drei Freisprüche. Zudem werden die politischen Führungen
der NSDAP, die Gestapo, die SS und SD zu verbrecherischen Organisationen
erklärt. In den Nürnberger Nachfolgeprozessen, die anschließend vor einem
amerikanischen Militärgericht durchgeführt werden sollen, müssen sich weitere
177 Personen verantworten.
Vor
einiger Zeit bildete sich in eine Gruppe junger Männer, die sich nach dem Jahr
ihrer Initiation Aanake wa 40 nennen. Die Mitglieder wenden sich nun erneut
gegen die Kolonialregierung und fordern die Eindämmung von Willkür und
Ausplünderung sowie die
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