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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Augen geschlossen.“
    Die Zeit kam ihr ellenlang vor, aber sie blieb so sitzen,
bis Kinjija sie zum Gehen aufforderte.
    „Wenn du nicht lernst, du den Bwana William verlieren und
die Memsaab wird siegen. Komm nicht mehr her und schicke die andere Memsaab
weg. Sie bringt nur Ärger.“
    „Ich benötige …“
    „Geh jetzt, du musst lernen zu begreifen, dass du es
ändern musst. Allein! Hapana, es gibt keine wanawake, die für dich oder die
Memsaab arbeiten werden.“
    Noch etwas verwirrt spazierte sie zurück und begann den
Garten umzugraben. Nach einer Stunde tat ihr der Rücken weh, aber tapfer hielt
sie durch. Die Kartoffelpflanzen mussten umgesetzt werden.
    Dankbar trank sie den Saft, den ihr Theresa herausbrachte.
„Es könnten ruhig dreißig Grad Fahrenheit kälter sein.“
    „Das ist Afrika. Ruhe dich aus und leg dich in den
Garten.“
    „Heute schaffe ich das Stück noch, egal wie lange ich
grabe, dann kann ich morgen früh die Pflanzen einsetzen. Wenn ich damit fertig
bin, werde ich die Steine vorn verlegen. Wir müssen den Hühnerstall noch
säubern, die Bohnen ernten und einlegen. Hast du nach dem Fleisch geguckt?“
    „Ja, heute Morgen. Ich habe die Keule geräuchert, sonst
wird alles schlecht. Ich habe Kuchen gebacken und jetzt werde ich oben die
Fenster putzen. Wärst du nicht den ganzen Vormittag drüben gewesen, hättest du
etwas helfen können. Überdies hast du einen Sohn, aber selbst der ist dir
egal.“
    „Theresa, du bist ein verlogenes Biest. Erst schickst du
mich ins Dorf, jetzt soll ich aufhören und heute Abend beschwerst du dich bei
William wieder, was du alles erledigen musstest. Erzähl ihm die Wahrheit. Nein,
du lügst, weil du ihn als Mann willst. Du bist so hinterhältig und gemein.
Erzähl ihm doch, das Suijo und der andere Schwarze für dich die Gartenarbeit
erledigen. Schämst du …“
    Ein Schlag trat sie im Gesicht. „Du dummes Luder, halt
deinen Mund. Er ist mein Mann und du bist bald weg. Wäsche ist auch dran. Los,
du blöde Gans, arbeite, sonst bekommst du gleich noch eine geknallt.“
    „Du bist so gemein. Ich bügle sie abends. Ich muss William
fragen, wann er einkaufen fährt. James benötigt neue Hosen.“
    „Lokop kommt nicht, da es William verboten hat. Mary, du
bewegst dich gerade auf sehr dünnem Eis, und wenn du so weitermachst, ist dein
Aufenthalt bald beendet. Ich fahre mit William einkaufen, da du arbeiten
darfst.“
    „Quatsch, William meint das nicht so. Er hat sich schon
beruhigt. Heute musste ich einen Reinigungsprozess über mich ergehen lassen, da
ich ein thahu in mir hatte.“
    „Da hast was?“
    „Ein thahu, weil ich in die Hütte gestürmt bin“, lachte
sie, richtete sich dann auf, da sie einen Motor hörte.
    „Wir scheinen Besuch zu bekommen. William hat nichts
gesagt.“ Sie wischte mit dem Arm über das Gesicht, danach die Hände an der
Shorts ab. Die drei chui gähnten herzhaft, wollten sich aus ihrem schattigen
Plätzchen herab bewegen. „Ihr bleibt da. Ihr erschreckt nur jeden.“
    Sie gingen um das Haus herum und sahen, wie Nathan Sanders
gerade die Veranda hochsprang. „Da sind ja die Ladys. Jambo.“
    „Jambo! Nathan, was führt Sie zu uns?“
    Mary schaute hinter sich, da sie Blick des Mannes bemerkt
hatte.
    „Sie tun Ihnen oder dem Vieh nichts.“
    „Ich komme eigentlich zu Ihnen, Theresa und wollte Sie
einladen, am Samstag mit mir nach Nyeri zu kommen. Da treffen wir uns alle zu
einem kleinen Umtrunk im Outspan.“ Erneut warf er einen Blick auf die
Raubtiere.
    „Möchten Sie ein beer?“ Mary ging an ihm vorbei, kam wenig
später mit drei kühlen Flaschen heraus, immer mit Blicken von ihren Katzen
verfolgt. Sie setzte sich neben ihre Schwester.
    „Was wollen Sie mit den Leoparden machen? Sollen sie ein
Cape werden?“
    Empört blickte sie ihn an. „Sie sollen lange leben und
werden nicht abgeknallt, wie ihre Mum.“
    „Mein Vieh ist mir nun mal wichtiger und kommt eine von
denen ihm zu nahe, ist er ebenso tot.“
    „Die mögen kein Vieh.“
    „Sie sind genauso verrückt wie Ihr Mann. Denken Sie nicht
an den kleinen Shrimes?“
    „Doch, er spielt gern mit ihnen. Was haben Ihnen die Tiere
getan?“
    „Nichts, außer dass sie mein Vieh fressen und das Fell
einen guten Preis bringt, aber deswegen bin ich nicht hier.“
    Theresa blickte den Mann an. „Danke für die Einladung,
aber ich habe kein Interesse, Nathan.“
    „Sie müssen mal etwas anderes sehen. Eine so junge und
schöne Frau kann nicht nur auf so einer

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