Weisse Haut - Schwarze Haut
beseitigt. Er wollte nur seinen Spaß, verdrängte alles.
*
D irekt nach Sonnenaufgang und nachdem sie James
versorgt hatte, setzte sie die Schösslinge ein. Es war sehr warm und sie
schwitzte, hielt allerdings tapfer durch. Als sie ihren Sohn hörte, versorgte
sie ihn, nahm ihn mit hinaus, wo er im Schatten am Rande des Feldes schlief.
Als sie damit fertig war, befeuchtete sie alles und entfernte das Unkraut an
den Blumenrabatten. Morgen würde sie die Steine vor dem Haus verlegen.
Es wurde bereits dunkel, als sie mit James das Haus
betrat. Rasch kochte sie Brei, fütterte ihn, und erst als er schlief, säuberte
sie sich.
Es war bereits dunkel als William erschien und gleich
überfiel sie ihn. „Warum darf Sela nicht arbeiten? Theresa könnte dann nach
Great Britain zurückreisen.“
„Das habe ich dir gesagt und Mary noch etwas, Theresa ist
nicht deine Hausangestellte. Sie wird nicht deine Arbeit erledigen. Es reicht!
Sie wird bleiben, solange sie und ich das möchten.“
„Sag mal, wie redest du mit mir? Ich habe alle Pflanzen
eingesetzt, Unkraut entfernt und …“
„Mary, halt deinen Mund und schwindel nicht. Wenn ich
nicht alles erledigt hätte, wäre nichts getan. Nicht einmal um James kümmerst
du dich. Pfui, du solltest dich schämen. Ich muss mich um das Abendessen
kümmern. William hat den ganzen Tag hart gearbeitet und hat Hunger.“ Schon
eilte sie in die Küche.
„Aber …“
„So wie du es anscheinend brauchst, Mary. Wenn es dir
nicht passt, dann geh. Ich halte dich bestimmt nicht. Du wusstest, auf was du
dich einlässt, als du mich geheiratet hast. Dachtest du, du würdest mich
umkrempeln können? Das war ein Fehler und das habe ich dir gesagt. Entweder du
hörst auf, die große Memsaab zu spielen oder wir sind geschiedene Leute. James
bleibt bei mir und Theresa kann auch bleiben, falls sie das will. Ich fahre
dich nach Mombasa, wo du ein Schiff nehmen kannst und damit Ende der Debatte.
Ich habe gearbeitet, möchte jetzt in Ruhe etwas essen, was Theresa gekocht hat.
James schläft heute bei Ndemi. Da kümmert sich wenigstens Sabiha um ihn, da
seine Mutter anscheinend keine Zeit dazu hat, weil sie Tee trinken, quatschen und
ihre Weisheiten zum Besten geben muss.“
Er ließ sie stehen, ging in die Küche, wo sie ihn mit
ihrer Schwester reden hörte. Sie selbst eilte hoch, warf sich weinend auf das
Bett.
Als er nach Stunden nicht erschien, ging sie hinunter,
fand ihn im Arbeitszimmer vor.
„Ich warte auf dich, Darling“, säuselte sie, legte ihm die
Arme um den Hals.
„Ich habe zutun, außerdem nicht so. Mary kapiere, dass du
mich nicht herumbekommst. In der Beziehung bin ich stur und da interessiert
mich kein Sex. Ich habe mir das Theater, das du veranstaltest, lange genug
angesehen und jetzt ist Schluss damit. Du wirst das Dorf nicht mehr betreten,
außer wenn man deine Hilfe benötigt, falls du bleibst. Ab morgen kocht Theresa
nicht mehr, da ich sie mit zu den Masters nehme. Jane benötigt Hilfe und sie
hat eingewilligt. Lokop kommt bald und der macht mir etwas zu essen, da du dir
ja zu fein dafür bist. Du kannst schlafen gehen. Lala salama.“ Schon widmete er
sich seinen Büchern, rechnete.
*
„M ary, komm wir reiten aus. Ich habe eine Stunde
Zeit.“
Sie sattelten die Pferde und wenig später ging es im
Galopp am Fluss entlang. Nach einer Weile zügelte er den Hengst und wartete auf
sie.
„Theresa hat bald Geburtstag. Was hältst du davon, wenn
wir eine Feier veranstalten?“
„Wirklich? Oh, du bist lieb. Da freut sie sich bestimmt“,
erwiderte die, versuchte dabei zu lächeln. „Darüber hätte ich mich gefreut.“
„Fühlt ihr euch sehr allein?“
„Nein, eigentlich nicht. Mir gefällt es und ich habe es
noch nicht einen Tag bereut. Ich habe einen überaus attraktiven, netten, lieben
Mann und einen süßen Sohn.“
„Theresa nicht. Meinst du, wir sollten ihr mehr zur Seite
stehen? Vielleicht hat sie ihre Meinung geändert und möchte heiraten?“
„Nein, das hätte sie mir gesagt. Ihr gefällt das Leben und
das weißt gerade du genau.“
„Obwohl sie nie eine ruhige Minute hat?“
„Du übertreibst.“
„Tue ich nicht und du weißt das, obwohl ihr Lokop eine
Menge abnimmt.“
„Ich arbeite ja wohl auch, aber das ist für dich
unwichtig. Nur deine geliebte Theresa ist für dich wichtig. Um sie machst du
dir Sorgen. Für sie gibt es teure Geschenke, eine Geburtstagsfeier. Außerdem
arbeitet Lokop nicht am Haus, da Theresa ihn wegschickt. Er
Weitere Kostenlose Bücher