Weisse Haut - Schwarze Haut
Theresa, asante, dass du mir helfen wolltest. Jetzt ruhe
dich aus, nicht dass du noch krank wirst.“
„Mach ich, mein …“
Mary schaute dem Paar zu, die Tränen liefen ihr über die
Wangen, während sie hastig zum Haus eilte.
William ging in das Wasser zurück, holte die restlichen
Zweige und Äste heraus, legte alles auf den Haufen. Das konnte die Männer
morgen zum Haus bringen. Er machte sich im letzten Dämmerlicht auf den Rückweg,
als es noch anfing, heftig zu gießen. Auf der Veranda zog er seine nasse Hose,
das Hemd aus, öffnete die Tür, rief nach Lokop. „Bring mir bitte etwas warmes
Wasser und eine Hose. Ich bin völlig dreckig.“
Etwas fauchte in seinem Rücken und er drehte sich um. „Ihr
habt mir gerade noch gefehlt“, brummte er. „Macht, dass ihr fortkommt. Ihr seid
chui und keine Hauskatzen, die ins Warme müssen, nur weil es regnet.“
Am Fenster hörte er Mary rufen. „Tamu, Bahati und Nzuri!“
„Damned Mary, lass die Viecher draußen.“
„Es regnet so stark. Da werden sie nass.“
Theresa kam mit dem Wasser und verdrehte die Augen.
„Die Memsaab spinnt. Holt uns drei Leoparden ins Haus.
Eines Morgens werden wir nicht mehr wach und die Viecher sind vollgefressen.
Chui wohnen nicht in Häusern, sondern auf Bäumen. Da schlafen sie, fressen und
in der Nacht gehen sie jagen. Mary, die chui kommen nicht in mein Haus und
damit Ende der Diskussion. Los, verzieht euch. Kein Hausbesuch mehr.“
„Soll ich dir helfen“, säuselte sie, schaute an dem fast
nackten Mann herunter. „Nein, asante.“
Er setzte sich in sein Arbeitszimmer, grübelte, was er
jetzt machen sollte, bis Theresa zum Essen rief.
Während des Essens redete er nur mit Theresa, die ihm
berichtete, was es Neues gab und das keiner aus dem Dorf zum Arbeiten
erschienen sei.
„Mich hat man nicht ins Dorf gelassen, nicht einmal meinen
Sohn durfte ich sehen“, beschwerte sich Mary.
Also ging der Zirkus weiter. Er schob den Teller weg,
blickte sie an.
„Du solltest bereits verschwunden sein, vergessen? Ich
habe Anweisung gegeben, dass man dich von meinem Sohn fernhält. Du bist noch
nie seine Mutter gewesen. Du hast dich noch nie um ihn gekümmert. Sobald der
Regen weniger wird, fahre ich dich nach Mombasa.“
„William, ich möchte gern bleiben. Ich habe jeden Tag
gearbeitet. Der Garten ist fertig. Theresa lässt mich nie zu James und das war
immer so. Hat er früher geschrien, ist sie hoch und hat ihn an sich gerissen.
Du willst nicht bemerken, was sie damit bezweckt, wie sie ist. Du willst nie
sehen, dass ich jeden Tag arbeite und das seit James Geburt. Du willst nur Theresa.“
„Blödsinn! Zum Garten. Sicher hast du gearbeitet, für drei
Tage, danach benötigst du ein Jahr Pause. Mary, begreifst du es nicht? Ich
möchte nicht! Jeder ist froh, wenn du abhaust.“
„Bitte, gib mir noch eine Chance, bis das Baby da ist.
Bitte, William.“
Er sah zu Theresa, die leicht nickte.
„Ist gut. Ich denke darüber nach, aber halte dich wenn
möglich in deinem Zimmer auf und lass die Finger von James. Außerdem kommen
diese chui nicht in Hausnähe, geschweige denn rein. Du kannst morgen das Zimmer
unten putzen, wo deine Viecher gehaust haben, da ich daraus ein Gästezimmer
machen möchte.“
„Wir haben oben eins.“
„Ich habe mein Gästezimmer gerade mit dir belegt und am
Wochenende bekomme ich Besuch.“
„Da kann ich …“
„Hapana! Du bleibst dort. Ich möchte meine Ruhe haben.
Unanielewa? Theresa, kommst du bitte nachher in mein Büro. Ich möchte mit dir
reden.“ Die nickte, lächelte ihn liebevoll an.
„Setz dich. Theresa, ich möchte morgen James herholen.
Würdest du dich dann bitte um ihn kümmern? Der kleine Racker fehlt mir.“
„Ja, gern. Ich erledige das, so wie immer. Ich finde es
schön, wenn ich dir helfen kann, William. Außerdem macht es mir sehr viel Spaß.
Wir sind ein perfektes Team.“
Er lehnte sich zurück und musterte sie. „Theresa, schleime
nicht ständig herum. Wir sind kein Team, sondern du wohnst leider bei mir, weil
dich Marvin anscheinend noch nicht im Haus haben will. Warum, weiß ich nicht.
Noch etwas, unterlass es, irgendwelche Märchen in die Welt zu setzen, deine
Schwester fälschlich zu beschuldigen. Ich weiß ohne deine Geschichten, was
vorgeht. Unanielewa? So, lass mich bitte allein.“
„Hat dir Mary diesen Unfug eingeredet? Sie schwindelt
ständig.“
„Lass es!“
Als er allein war, lehnte er sich zurück und dachte an
Theresa. Sie ist
Weitere Kostenlose Bücher