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Weiße Stille

Weiße Stille

Titel: Weiße Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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hätte ich etwas anderes erwartet!«, sagte Ren aufgebracht.
    »Regen Sie sich nicht auf. Meine Schwester nennt den Wagen selbst so«, erwiderte Bob.
    »Woher will Mr. Swade wissen, dass es Jeans Auto war? Jetzt sagen Sie nicht, von der Beschreibung in der Zeitung.«
    Bob lächelte. »Doch.«
    »Und Sie sind an Mr. Swade und seine Macken gewöhnt, sagen Sie? Heißt das, er kommt bei jedem Fall, an dem Sie arbeiten, mit irgendwelchen Beobachtungen zu Ihnen? Oder sind Sie nur daran gewöhnt, dass er ab und zu hier auftaucht?«
    »Salem ist kein richtiger Spinner, das muss man gerechterweise sagen. Es stimmt aber, dass er uns oft helfen will.«
    »Zum Beispiel, wenn er über die Fälle in der Zeitung liest?«
    »Oder den Polizeifunk abhört.«
    Ren lächelte.
    Bob schaute auf ihre aufgescheuerte Hand. »Was ist passiert?«
    »Eine vereiste Treppe. Rutschige Stiefel. Ich kaufe mir später neue.«
    »Meine Frau macht auch immer ihre Klamotten für alles verantwortlich.«
    Ren musterte ihn von oben bis unten. »Macht sie auch Ihre Kleidung für das kleine Problem verantwortlich, das Sie haben?«

    Mike zog Salems Behauptung, er habe einen gesuchten Verbrecher trotz einer Maske wiedererkannt, noch immer stark in Zweifel.
    »Ganz genau, verdammt!« Salem nickte Ren kurz zu, als sie das Büro betrat. »Mit denen ist alles in Ordnung.« Er zeigte mit zwei Fingern auf seine Augen.
    »Salem, darf ich dir Special Agent Ren Bryce vom FBI vorstellen?«
    »Halle, Mr. Swade.« Ren schüttelte ihm die Hand. »Freut mich.«
    »Hallo«, sagte Salem. »Ich freue mich auch. Und sagen Sie bitte Salem zu mir, das tun alle.« Er drehte sich wieder zu Mike um. »Röntgenaugen, hast du gesagt?«
    »Das habe ich gesagt«, bestätigte Mike.
    »Ihr seid die Sheriffs. Ihr wisst gar nichts.« Salem zeigte auf Ren. »Aber diese junge Dame … ›She knows everybody from Muhammad Ali to teaching Bruce Lee how to do karate.‹«
    Ren lachte.
    Bob und Mike wechselten einen fragenden Blick und schauten dann Ren und Salem an.
    Ren drehte sich zu ihnen um. »Das ist von John Prine, einem Countrysänger.«
    »Ich habe meine Musik hier, wenn jemand sie hören will.« Salem wühlte in der Tasche, zog einen pinkfarbenen iPod heraus und klammerte ihn an seinen Mantel. Die Kopfhörer hängte er sich um den Hals.
    »Ich glaub’s nicht«, sagte Mike. »Woher hast du den denn? Wie lädst du die Sachen da drauf? Hast du in deiner anderen Tasche einen Laptop?«
    Salem klopfte seine Taschen ab. »Nee. Der iPod ist von den Jugendlichen, die in dem Skihotel arbeiten. Nette junge Leute. ›Nimm ihn mit‹, haben sie gesagt, ›lade Musik drauf und gib ihn uns im Gold Pan zurück.‹«
    Bob lachte. »Warum auch nicht?«
    »Genau«, sagte Salem. »Das Ding vertreibt jeden Tag die Stille in meiner Hütte. Die Stille der Berge. Manchmal leistet einem da oben nur der Wind Gesellschaft, oder das Donnern, wenn im Winter ’ne Lawine abgeht.«
    »Setz dich, Salem. Was willst du uns erzählen?«
    Salem zog seinen Parka aus. Er war zierlich, aber muskulös.
    »Ich habe in der Nacht was gehört«, sagte er und nahm Platz.
    Mike, der hinter ihm stand, stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf. Bob beobachtete ihn.
    »Erzählen Sie weiter«, sagte Ren. »Was haben Sie gehört?«
    »Stimmen.«
    Mike starrte an die Decke und verdreht die Augen.
    »Was für Stimmen?«, fragte Bob.
    »Leise Stimmen.«
    »Hattest du deine Kopfhörer auf, als du die Stimmen gehört hast, Salem?«, fragte Mike.
    Salem drehte sich zu ihm um. »Kannst du mir mal sagen, wie ich was hören soll, wenn ich die verdammten Kopfhörer in den Ohren habe?«
    »Fahren Sie bitte fort«, sagte Ren.
    »Ich habe Leute mit Masken gesehen. Einige von denen hatten seltsame Kostüme an. Und ich spreche nicht von Außerirdischen«, sagte Salem und drehte sich zu Mike um. »Das waren ganz normale Menschen.«
    »Und was haben diese ganz normalen Menschen gemacht?«, fragte Bob.
    »Sie sind herumgelaufen und dann alle zusammen in einer Richtung davongegangen. Vielleicht zu ’ner anderen Hütte, was weiß ich.« Salem zuckte mit den Schultern. »Schwer zu sagen, was die vorhatten.«
    »Was waren das für Masken?«, fragte Ren.
    »So welche.« Salem schlug mit einer Hand auf seinen Mund.
    »Keine Halloween-Masken«, sagte Mike.
    »Hab ich doch gesagt. Aber es war dunkel.«
    »Okay«, sagte Ren. »Und Sie sind hierhergekommen, weil Sie die Plakate gesehen haben?«
    »Genau. Wenn man seltsame Dinge beobachtet …

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