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Weiße Stille

Weiße Stille

Titel: Weiße Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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fragte Gary.
    Alle nickten.
    »Dann wissen Sie, dass Val Pando an der Spitze einer der erfolgreichsten Banden des organisierten Verbrechens im Süden stand. Ihre Kommandozentrale war in New Mexico. Sie führte eine gewalttätige und sehr erfolgreiche Bande, die Hunderte von Millionen Dollar mit Drogenhandel, Prostitution, Menschen-und Waffenschmuggel gemacht hat.«
    »Sie hat sogar Vorträge an Universitäten gehalten«, warf Ren ein. »Überall in den Vereinigten Staaten. ›Du und dein krankes Hirn – wie man aus Irrsinn Kapital schlägt.‹«
    Gary starrte sie an. Ren schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    Gary fuhr fort: »Vor zehn Jahren hatten wir ein Jahr lang einen Undercover-Agenten bei dieser Irren eingeschleust.«
    »Ich weiß immer noch nicht, wie Sie das geschafft haben«, sagte Colin.
    »Mit großem Geschick und sehr viel Glück«, erwiderte Gary.
    Ren schwenkte einen Arm durch die Luft. »Tja, nur die Besten vom FBI …«
    Gary starrte sie an. »Ren, würden Sie bitte den Mund halten, damit wir uns alle auf den Fall konzentrieren können?«
    Ren senkte den Blick.
    »Jedenfalls«, fuhr Gary fort, »wurde der Laden dichtgemacht. Doch es gab eine Zeitverzögerung. Die Sondereinsatztruppen aus LA und Albuquerque gerieten in Panik und stürmten unvorbereitet die Kommandozentrale, um den Agenten rauszuholen. Das wurde auch höchste Zeit, denn der Mann war in den Angriff einer rivalisierenden Bande geraten. Am Ende herrschte ein furchtbares Chaos. Die Gebäude wurden von der rivalisierenden Bande in Brand gesteckt. Und Val Pando ist uns entwischt.«
    »Verdammt«, sagte Robbie. »Wo ist sie jetzt?«
    »Vom Radarschirm verschwunden. Aber diese letzten Banküberfälle trugen eindeutig ihre Handschrift.«
    »Tatsächlich?«, fragte Robbie.
    »Das war nicht wortwörtlich zu verstehen«, sagte Colin.
    Robbie nickte. »Das wäre auch ziemlich erstaunlich.«
    Gary setzte seine Ausführungen fort. »Val Pando ist nur Schall und Rauch. Einer der größten Modeschöpfer der Welt? Sein ganzes Unternehmen ist nur eine Fassade für millionenschwere Rauschgiftgeschäfte, und Val Pando ist sein Geldgeber. Er findet es toll, sich in der Öffentlichkeit zu bewegen, ohne aufzufallen. Er mag die Glitzerwelt, aber es wäre ihm egal, wenn er nie mehr einKleid verkaufen würde. Seine Erben werden zwar kein Modehaus, aber Unsummen an Drogengeldern erben. Tolle Sache, wenn man so etwas schon mit achtzehn erfährt.«
    »Mein Vater hat mir seine Angelrute hinterlassen«, sagte Cliff.
    »Ja, und du hast gehofft, ein paar alte Anzüge zu erben«, sagte Colin.
    »Welcher Modeschöpfer ist es?«, fragte Robbie.
    »Einer, bei dem du nicht kaufen kannst. Zu teuer.«
    »Okay«, sagte Gary. »Durch die Vorgehensweise und die Gespräche mit einigen der damals Beteiligten bin ich auf Val Pando gekommen. Sie ist eine hochintelligente Frau, die alles bis ins Kleinste plant. Sie engagiert nur Spitzenleute. Ihre Bande ist wie eine international tätige Firma, die nur hochqualifizierte Mitarbeiter einstellt. Für sie arbeiten sowohl Akademiker als auch aus Südamerika eingeschleuste Illegale.«
    Robbie stieß Ren mit einem Stift in die Rippen.
    Ren setzte sich gerade hin und konzentrierte sich wieder auf Garys Ausführungen.
    »Also«, sagte Gary. »Sie plant alles ganz genau, und dann beauftragt sie die Bande, einen schlampigen Job zu machen. Es dauerte eine Weile, bis wir das durchschaut hatten, weil sie alles zu perfekt geplant hatte. Örtliche Polizeibehörden meldeten sich immer wieder bei uns und teilten uns mit, dass eine Bande Trottel am Werk gewesen sei. Wir überprüften dann alles und stellten fest, dass die Sache ganz im Gegenteil bis ins letzte Detail geplant war.«
    »Wie immer«, sagte Robbie. »Jedes Mal haben die Polizeireviere die Schuld.«
    »Hundert Prozent«, sagte Gary.
    »Hoppla«, sagte Ren. »Der kleine Robbie riskiert einen kleinen Scherz. Mutig.«
    Robbie errötete.
    »Okay«, sagte Gary. »Diese ganze Schlamperei wurde also aus einem bestimmten Grund durchgezogen. Das führt mich zu dieserMaske, die sie zurückgelassen haben. Sie ist aus dem Labor zurück. Der Speichel darauf stammte von einer Kuh.«
    »Livestock Building, das Gebäude der Rinderbörse. Eine Kuh. Großartig«, sagte Ren. »Gibt es eine Übereinstimmung? Truax, vielleicht könntest du dir das mal genauer ansehen.«

    Um Mitternacht saßen die meisten Beamten der Rocky Mountain Safe Streets seit sechs Stunden im Gaffney’s. Gary und Cliff waren vor einer

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