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Weiße Stille

Weiße Stille

Titel: Weiße Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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dass es so war«, widersprach Ren.
    »Und warum nicht? Ist es nur ein Gefühl?«
    »Ich glaube nicht an Bauchgefühle.«
    »Was glauben Sie dann, was passiert sein könnte?«
    »Genau das ist das große Geheimnis. Ich schätze, der arme Teufel ist hier aufgetaucht … er kam von außerhalb, und dann …«
    »Hier kommen alle von außerhalb, Ren. ›Niemand ist ausBreckenridge‹, sagt man hier. Viele wären es zwar gerne und erzählen herum, dass sie Einheimische sind – allerdings mit englischem, australischem und norwegischem Akzent.«
    »Ich glaube, wir können auf diesen Mann nicht verzichten«, meinte Ren.
    »Wir wissen nicht, ob er tot ist«, sagte Bob.
    »Ich bitte Sie, Sheriff.«
    »Sagen Sie mir bitte, Ren, dass Sie nicht glauben, die Sache könne irgendetwas mit Jean Transom zu tun haben.«
    Ren machte ein unschlüssiges Gesicht.
    »Aber die Umstände waren doch ganz unterschiedlich! Für mich hört es sich an, als wäre Mark Wilson einem Unfall zum Opfer gefallen, der praktisch unvermeidlich war.«
    »Und für mich hört es sich an, als hätte er an Alkoholismus gelitten und alle Hoffnung aufgegeben.«
    »Gott segne Sie«, sagte Bob. »Und beschütze Sie.« Er seufzte. »Suchen Sie nach einer Ablenkung?«
    »Nein«, sagte Ren. »Außerdem«, sie schaute auf die Uhr, »habe ich nur noch eine Stunde Zeit, um zu einer Besprechung nach Denver zu fahren. Das schaffe ich nie. Als hätte ich nicht schon genug zu tun. Aber Sie wissen ja, wie das ist, wenn man einen bestimmten Gedanken einfach nicht mehr los wird.«
    »Ja. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich weiß, warum der Gedanke Sie nicht mehr loslässt.« Bob rutschte auf seinem Stuhl nach vorn und zog die Tastatur seines PC s zu sich heran. »Sind Sie noch immer hier?«, sagte er und warf ihr einen Blick über die Schulter zu.
    »Seien Sie nicht so gemein zu mir, Bob.«

39.
    Robbie Truax stand in der Eingangshalle des Gebäudes der Rinderbörse. Drei Stockwerke über ihm waren die Büros der Rocky Mountain Safe Streets untergebracht. Die Aufzugtüren standen offen.
    Ren betrat die Eingangshalle. »Hallo, Robbie. Worauf wartest du? Steig ein.«
    »Auf gar keinen Fall.« Robbie zeigte auf den Lift. »Nicht, wenn die Türen sich wie von Geisterhand öffnen. Dieses Ding spinnt. Es will mich ködern.«
    »›Wie von Geisterhand‹ … das gefällt mir«, sagte Ren. »Was glaubst du denn, was der Aufzug mit dir vorhat?«
    »Mich zwischen den Türen zermalmen … mich in einem Stockwerk absetzen, wo es keinen Boden gibt … In einem irren Tempo bis ans Ende des Schachtes rasen und mich im Keller rauswerfen, in dem es spukt. Du warst noch nicht da unten. Das ist die Hölle, sag ich dir.«
    »Komm endlich.« Ren trat einen Schritt vor.
    Robbie rührte sich nicht.
    »Komm jetzt«, sagte Ren. »Ich kann ja deine Hand halten.«
    »Wenn du nur meine Hand halten kannst …«
    »Du hast die Hosen so voll, dass es ein Risiko wäre, sie auf deinen Hintern zu legen.«
    Es dauerte einen Moment, bis Robbie verstanden hatte, was Ren meinte. »He, das ist eklig.«
    Die Aufzugtüren schoben sich langsam zu. Sämtliche Zahlen leuchteten auf.
    »Siehst du?«, sagte Robbie und zeigte mit dem Finger darauf. »Das ist nicht normal. Als hätte der Aufzug einen eigenen Willen. Schau dir meine Arme an. Ich hab eine Gänsehaut.«
    »Du hast ’nen Knall«, sagte jemand, der hinter ihnen im Lift stand und den sie gar nicht bemerkt hatten.
    Sie drehten sich um.
    »Clifton!«, sagte Ren.
    »Hat er wieder seine Aufzugneurose?«, fragte Cliff. »Dann nehmen wir die Treppe, du Angsthase.«
    »Nehmt ihr die Treppe«, sagte Ren. »Ich nehme den Aufzug.«
    »Treppensteigen ist gut für die Figur. Davon bekommt man einen schönen Hintern«, sagte Robbie. »Ich will damit aber nicht sagen, dass du das nötig hättest.«
    »Robbie, bitte, halt den Mund«, seufzte Ren.

    »Tag zusammen«, sagte Gary, als er ein paar Minuten später das Großraumbüro betrat. »Also, Leute, ich habe mich mit diesen Banküberfällen beschäftigt, habe ein paar Telefonate geführt und mit ein paar Leuten gesprochen. Es sieht so aus, als könnte es hier Verbindungen zum organisierten Verbrechen geben.«
    »Definitiv?«, fragte Robbie.
    »Ich habe gesagt: ›Es könnte sein.‹«
    »Und wie kommen Sie darauf?«, wollte Cliff wissen.
    »Die Vorgehensweise hat mich darauf gebracht«, sagte Gary.
    »Was für Verbindungen meinen Sie?«, fragte Colin.
    »Sie haben sicher alle schon von Domenica Val Pando gehört?«,

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