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Weißer Fluch: Band 1 (German Edition)

Weißer Fluch: Band 1 (German Edition)

Titel: Weißer Fluch: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Black
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Internet das schönste Foto der süßesten, flauschigsten weißen Perserkatze ohne Halsband heruntergeladen und kopiert, das ich finden konnte. Der reinste Doppelgänger unserer Beschreibung von Coconut. Darüber steht » GEFUNDEN « und eine Telefonnummer. Ich lege den Flyer vor dem Typen auf den Schreibtisch.
    » Klar « , sagt er.
    Er ist das perfekte Opfer. Jung genug, um scharf auf die Kohle zu sein, und stolz darauf, einem hübschen Mädchen helfen zu können. Jetzt bin ich auf einmal doch froh, dass Daneca mitgekommen ist.
    Ich hefte den Flyer an die Pinnwand und bete, dass der Typ in dem ganzen Chaos dazu kommt, sich den Zettel anzuschauen. Eine ältere Frau lenkt ihn mit ihren Fragen nach einem Pitbull-Mischling ab. Neben mir zappelt Sam, als hätte er keinen Schimmer, was eigentlich abgeht. Ich lasse den Flyer, den ich anheften will, wie aus Versehen fallen, und hebe ihn wieder auf.
    Endlich geht die Frau.
    » Danke, dass ich das hier aufhängen darf « , sage ich, um die Aufmerksamkeit des Typen auf mich zu lenken, und endlich schaut er sich den Flyer an. Ich sehe, wie die kleinen Rädchen in seinem Kopf anfangen zu drehen.
    » Hey, hast du diese Katze gefunden? « , fragt er.
    » Aber hallo « , sage ich. » Hoffentlich darf ich sie behalten. « Menschen helfen gerne, weil sie sich dann gut vorkommen. Gier ist der Zuckerguss auf diesem Kuchen. » Meine kleine Schwester ist total aufgeregt. Sie wünscht sich schon so lange eine Katze. «
    Sam schaut mich kritisch an, weil ich » aber hallo « gesagt habe. Wahrscheinlich hat er recht, ich muss einen Gang runterschalten.
    Ich ziehe das Armband aus der Hosentasche. Es funkeltim Neonlicht. » Sehen Sie sich mal dieses schicke Halsband an. « Ich lache. » Wer bindet seiner Katze denn so was um? «
    » Könnte sein, dass ich weiß, wem sie gehört « , sagt der Typ abwartend. Seine Augen leuchten wie die Kristalle.
    Was den » Überzeuger « angeht, habe ich schon schlechtere erlebt.
    » Oh Mann, da wird meine Schwester aber echt enttäuscht sein. « Ich hole Luft, atme aus. » Nun ja, sagen Sie dem Besitzer, er soll sich melden. «
    Das ist der Moment der Wahrheit. Ein Blick in das Gesicht meines Opfers hinter dem Schreibtisch zeigt mir, dass ich ihn am Wickel habe. Er ist bestimmt kein schlechter Kerl, aber fünfhundert Dollar sind eine überzeugende Summe. Von dem Halsband ganz zu schweigen.
    Außerdem hat er dann einen Grund, Daneca anzurufen.
    » Warte « , sagt er. » Könntest du die Katze nicht herbringen? Ich bin mir sicher, ich kenne die Besitzerin. Die Katze heißt Coconut. «
    Ich gehe zur Tür und drehe mich zu ihm um. » Es war dumm, dass ich meiner Schwester von der Katze erzählt habe. Jetzt hat sie sich schon so gefreut und– äh, Sie haben hier nicht zufällig noch eine weiße Katze? Ich habe ihr nur erzählt, welche Farbe sie hat. «
    Sein Blick ist eifrig. » Doch, wir haben eine. «
    Ich atme tief aus. Meine Erleichterung ist echt. » Oh, toll. Ich würde ihr so gerne eine weiße Katze mitbringen. «
    Er grinst. Wie gesagt, Menschen helfen gerne, erst recht, wenn für sie was dabei herausspringt.
    » Cool « , sage ich. » Dann erledigen wir jetzt am besten den Papierkram, damit wir die Katze mitnehmen können. Die Flauschkatze ist bei ihm.« Ich zeige auf Sam. » Wir fahren schnell vorbei und bringen sie her. «
    » Wahrscheinlich verteilt sie gerade ihre Flöhe auf dem Sofa meiner Mutter « , sagt Sam. Das ist genau richtig. Ich wünschte, ich könnte es ihm sagen, aber ich beschränke mich auf einen dankbaren Blick.
    Das Opfer gibt mir das Formular, und diesmal weiß ich, was ich zu tun habe. Ich gebe mein Alter mit neunzehn an, nenne einen Tierarzt und erfinde einen Namen, der meinem nicht im Mindesten ähnelt.
    » Kannst du dich irgendwie ausweisen? « , fragt er.
    » Klar « , sage ich und hole meine Brieftasche aus der Hose, öffne sie und zeige auf die Stelle, wo normalerweise der Führerschein steckt. Bei mir jedoch nicht.
    » Oh Mann « , sage ich. » Das ist wirklich nicht mein Tag. «
    » Wo hast du ihn denn liegen lassen? « , fragt der Typ.
    Ich schüttele den Kopf. » Keine Ahnung. Also, ich verstehe natürlich, wenn das jetzt gegen die Regeln verstößt. Ich such jetzt mal besser nach meinen Führerschein. Vielleicht kann die Besitzerin mich ja anrufen, dann bringe ich ihr die Katze selbst vorbei. Meine Schwester kommt schon klar. «
    Der Typ wirft mir einen prüfenden Blick zu.
    » Hast du genug Geld für die Schutzgebühr

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