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Weißer Fluch: Band 1 (German Edition)

Weißer Fluch: Band 1 (German Edition)

Titel: Weißer Fluch: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Black
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Arbeitsplatte. » Nicht so charmant wie er. «
    » Ist gut « , sage ich, » Hauptsache, du versprichst mir, es zu tragen. «
    » Warum? « , fragt sie. » Wie kann ein Amulett so wichtig sein? «
    Ich werfe einen Blick Richtung Durchgang zum Wohnzimmer, wo der Fernseher läuft. Großvater guckt irgendeine Game-Show.
    » Das ist ein Gedächtnisamulett « , erkläre ich ihr leise. » Es ist besser, als es aussieht. Sag mir, dass du es tragen wirst. «
    » Okay. «
    Ich lächele versuchshalber so wenig schief wie möglich. » Wir Nichtwerker müssen zusammenhalten. «
    » Was willst du damit sagen? « , fragt sie mit schmalen Augen. » Willst du mich für dumm verkaufen? Du bist einer von ihnen. Daran erinnere ich mich ganz genau. «
    Ich schüttele den Kopf, weil ich nicht weiß, was ich sagen soll. Vielleicht sollte ich lieber warten, bis ihr das Amulett die Wahrheit enthüllt, statt mich über Dinge zu streiten, die ohnehin nichts zur Sache tun.
    » Großvater hat sich abgeschossen « , sagt Barron, als ich ins Wohnzimmer gehe. » Sieht so aus, als müsstet ihr hier übernachten. Ich fahre wahrscheinlich auch nicht mehr. « Er gähnt.
    » Ich kann ihn nach Hause bringen « , sage ich. Ich ersticke an all den Worten, die ich nicht aussprechen darf, an all den Dingen, derer ich meine Brüder verdächtige. Ich will nach Hause und packen.
    » Was hast du zu Mom gesagt? « , fragt er. Barron trinkt Kaffee aus einer von Mauras guten Tassen, zu denen sogar eine Untertasse gehört. » Er braucht ganz schön lange, um sie zu beruhigen. «
    » Nur, dass sie etwas weiß, was sie mir nicht sagt « , antworte ich.
    » Na und? Wenn wir einen Dollar für alles bekämen, was Mom uns verschwiegen hat, wären wir Millionäre. «
    » Aber ich würde viel mehr Geld kriegen als du. « Ich setzemich zu ihm aufs Sofa. Ehe ich fahre, muss ich wenigstens versuchen, ihn zu warnen. » Darf ich dich was fragen? «
    Barron dreht sich zu mir um. » Schieß los. «
    » Weißt du noch, wie wir als Kinder in Carney am Strand waren? Im Gebüsch gab es Kröten. Einmal hast du eine ganz kleine gefangen, die dir aus der Hand gehüpft ist. Ich habe meine so fest gequetscht, bis sie ihre Eingeweide rausgekotzt hat. Ich dachte, sie wäre tot, aber als wir einen Moment nicht hinsahen, verschwand sie spurlos. Als hätte sie ihre Eingeweide wieder aufgeschlabbert und wäre damit weggehüpft. Weißt du das noch? «
    » Klar. « Barron zuckt die Achseln. » Wieso? «
    » Und als du mit Philip die alten Playboy -Ausgaben aus dem Müll geholt hast und überall die Titten ausgeschnitten und auf einen Lampenschirm geklebt habt? Nur, dass der dann in Flammen aufgegangen ist und ihr mir fünf Dollar dafür gegeben habt, dass ich euch nicht bei Mom und Dad verpetze? «
    Er lacht. » Wie könnte ich das vergessen? «
    » Gut, und weißt du auch noch, wie du Gras geraucht hast, von dem du dachtest, es wäre mit irgendwas gestreckt? Du bist in die Badewanne gefallen und wolltest nicht wieder rauskommen, weil du glaubtest, dein Hinterkopf würde abfallen. Wir konnten dich nur durch lautes Vorlesen beruhigen, deshalb habe ich dir aus dem einzigen Buch vorgelesen, das im Badezimmer rumlag. Das war ein Roman von Mom mit dem Titel Die Wildblume, und ich durfte erst aufhören, als es zu Ende war. «
    » Wieso fragst du mich das alles? «
    » Erinnerst du dich? «
    » Ja, sicher, ich erinnere mich. Du hast mir das ganze Buch vorgelesen. Als ich endlich wieder rauskam, musste ich nur noch das Blut aufwischen. Was soll dieses Verhör denn nun? «
    » Nichts davon ist wirklich passiert « , lautet meine Antwort. » Jedenfalls nicht dir. Bei der Krötennummer warst du nicht dabei. Mein Mitbewohner hat mir die Geschichte mit dem abgefackelten Titten-Lampenschirm erzählt. Er hat seiner kleinen Schwester Geld gegeben, damit sie nicht petzt. Die dritte Geschichte hat Jay, einer aus meinem Schlaftrakt, erlebt. Leider hatte nieman d D ie Wildblume dabei. Sam, ich und noch einer von unserem Flur haben ihm durch die abgeschlossene Tür Das Verlorene Paradies vorgelesen. Ich glaube, das hat seinen Verfolgungswahn nur noch gesteigert. «
    » Das stimmt nicht « , sagt Barron.
    » Also, ich fand ihn noch paranoider « , erwidere ich. » Und wenn von Engeln die Rede ist, wird er bis heute ein bisschen komisch. «
    » Du hältst dich für wahnsinnig witzig, ja? « Barron richtet sich auf. » Ich hab nur mitgespielt, um rauszufinden, was du eigentlich vorhast. Mich kannst du nicht verarschen,

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