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Weisser Schrecken

Weisser Schrecken

Titel: Weisser Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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geworden war, strömten noch immer Dorfbewohner an den zugefrorenen See. Vergnügtes Lachen erfüllte die große Rasenfläche am Rande der Ortschaft, wo einige Kinder sich nun daran machten, einen Schneemann zu bauen. Auch auf dem Eis waren Miriam und Elke nicht mehr länger allein.
    »Wusste ich’s doch, da sind sie!« Eine halbe Stunde mochte vergangen sein, als Elke aufgeregt zu Miriam aufschloss und hinüber zum Ufer deutete. Dort nahten Andy, Robert und Niklas mit geschulterten Hockeyschlägern. Endlich! Doch die drei sahen so aus, als wäre ihnen eine Laus über die Leber gelaufen. Die Schwestern sausten ihnen auf der Eisfläche entgegen und hielten schwungvoll am Ufer an.
    »Hü« Elke begrüßte die Jungs mit ihrem charmantesten Augenaufschlag und genoss sichtlich die bewundernden Blicke, die ihr Andy zuwarf. Der wurde tatsächlich ein bisschen rot und schien nicht so recht zu wissen, wie er sich verhalten sollte. Nach einem Blick zu den anderen aus der Clique baute er seine beiden Schläger betont cool vor sich auf.
    »Hü Ihr seid ja doch da?« Noch immer grinste er verlegen. Elke ließ lässig eine weitere Kaugummiblase platzen, dafür drehte sie die ganze Zeit über nervös einen ihrer Zöpfe um den Finger.
    »Oh, bevor ich es vergesse.« Andy räusperte sich und fischte eine Musikkassette aus seiner Jacke, die er Elke reichte. »Du weißt schon, die neue Kelly Family. Wir hatten doch Freitag drüber gesprochen.«
    Elke strahlte über das ganze Gesicht. »He, das ist ja voll der Wahnsinn! Total lieb.« Auch Miriam fand die Geste süß und wartete gespannt darauf, ob sich die beiden vor ihnen allen mehr trauen würden. Küssen, zum Beispiel. Angeblich hatten sie es ja schon getan, und Elke behauptete, Andy sei ein guter Küsser.
    »Ich hab eure Hausaufgaben übrigens schon gemacht«, mischte sich Niklas plötzlich ein. »Ihr könnt sie ja morgen im Schulbus abschreiben. Also, wenn ihr wollt.«
    Oh Mann, Niklas schnallte manchmal echt nichts. Miriam seufzte innerlich. The Brain hatte wirklich Talent dazu, wie ein Elefant durch den Porzellanladen zu trampeln. Zugleich ärgerte sich Miriam darüber, dass ihre Schwester Niklas offenbar schon wieder zum Hausaufgabenmachen eingespannt hatte. Das war nicht fair. Niklas tat bekanntlich so gut wie alles dafür, um ihnen zu gefallen. Er hatte es nicht verdient, ausgenutzt zu werden.
    »Dank dir«, antwortete Elke kurz angebunden, da sie bereits die Trackliste auf der Kassettenhülle studierte.
    Robert, der sich ebenso wie Miriam auffällig zurückgehalten hatte, gab einen gequälten Laut von sich. »Okay, Leute. Wir sind heute nicht zum Spaß hier.«
    »Was ist denn?«, fragte Miriam. Andy und Robert berichteten aufgebracht, was sich im Vereinsheim zugetragen hatte.
    »Konrad ist echt ein Sack!«, kommentierte Elke das Gehörte und sah Andy sorgenvoll an. »Hat er euch sehr weh getan?«
    »Quatsch, dafür müssen diese Penner schon früher aufstehen«, erklärte Andy. »Und irgendwann treffe ich Konrad auch mal allein. Aber das kann warten. Erst mal müssen wir unseren Platz in der Pass zurückbekommen.«
    »Wenn man vom Teufel spricht.« Miriam deutete hinüber zum Ort, wo Konrad mit seiner Bande nahte. Sie trugen Schlittschuhe und Eishockeyschläger bei sich und hatten nicht nur richtige Beinschützer organisiert, sondern auch zwei dieser neumodischen Radhelme. Zu allem Übel befand sich die Vogelscheuche Liesel Kahlinger im Schlepp des Trios. Die dumme Pute hatte gerade noch gefehlt. Zum Erstaunen aller trug auch sie einen Schläger.
    »Was soll das denn?«, knurrte Robert. »Die glauben doch wohl nicht, dass sie damit durchkommen.«
    »Weil sie ein Mädchen dabei haben, oder was?«, fragte Elke patzig.
    »Äh, nein, eher, äh, weil …« Robert kam ins Haspeln. »Die sind jetzt immerhin zu viert. Das ist nicht fair.«
    Toschlager und seine Bande bedachten sie aus der Entfernung mit einem vernichtenden Blick und machten sich am Ufer für das Match bereit. Schweigend sahen ihnen die fünf Freunde dabei zu, wie sie anschließend raus auf den See gingen und dort mit einem Puck übten, den Konrad mitgebracht hatte. Miriam musste zugeben, dass die vier sich auf dem Eis nicht schlecht anstellten.
    »Und was machen wir jetzt?«, schniefte Niklas. »Streng logisch gesehen kann man Köhlers Ansage schon so werten, dass sie auch für Liesel gilt.«
    »Ja, und wie ich Köhler kenne, wird der sich nachher nicht die Blöße geben, sie aus Konrads Mannschaft zu entfernen«,

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