Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weisser Schrecken

Weisser Schrecken

Titel: Weisser Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
Vom Netzwerk:
Schmerzensschrei zu hören. »Mist, das klingt nach Niklas! Das hat uns gerade noch gefehlt.« Hastig trugen die beiden den Sack zurück in die Abstellkammer und stürmten aus dem Raum. Einen kurzen Moment lang bedauerte es Andreas, dass sie nicht mehr dazu gekommen waren, auch Wastls und Lugges Kostüme zu präparieren, doch ihr Freund war jetzt wichtiger. Sie hatten gerade den Veranstaltungssaal erreicht, als Niklas durch den roten Vorhang zur Tür nach draußen in den Raum stolperte und der Länge nach auf den Parkettboden fiel. Wimmernd blieb er liegen.
    »So, du Fettsack, und jetzt beantwortest du uns ein paar Fragen.« Mit einem Ruck wurde der Vorhang beiseite gerissen, und Konrad Toschlager und seine Freunde Wastl und Lugge betraten den Saal. Ihr Erzfeind war von gedrungener Gestalt und reichte seinen beiden Begleitern gerade mal bis zum Kinn. Doch Andreas wusste, dass der Blondschopf ebenso zu Hause trainierte wie er selbst. Außerdem schreckte Konrad bei Keilereien nicht vor hinterhältigen Tricks zurück. Andreas hatte sich bereits ein paar Mal mit ihm auf dem Schulhof geprügelt, doch sie waren stets von Lehrern getrennt worden, bevor ein Sieger feststand. Auch Wastl und Lugge waren nicht zu unterschätzen, dafür stand ihnen die Dummheit ins Gesicht geschrieben. Wastl mit seiner Hängelippe war schon einmal sitzen geblieben. Der Rothaarige war zwar kräftig, dafür aber behäbig und langsam. Lugge hingegen, der unter seinem köterbraunen Strubbelkopf einen riesigen Zinken an Nase sein Eigen nannte, war eher der drahtige Typ und konnte ziemlich schnell sein, wenn es darauf ankam. Unangenehm wurde er erst dann, wenn Konrad das Kommando führte. Und das war heute mal wieder der Fall. Unglücklicherweise hielten die drei auch noch ihre Hockeyschläger in der Hand. Verdammt!
    »Lasst Niklas los, oder ihr bekommt es mit uns zu tun!«, rief Andreas bestimmt.
    Konrad, der sich gerade auf ihren dicken Freund stürzen wollte, ruckte herum und kniff böse die Augen zusammen. »Ach, sieh an, wusste ich es doch. Schließlich traut sich unser Fetti ohne euch schon lange nicht mehr aus dem Haus.« Wastl und Lugge lachten hämisch.
    »Die Klingel hat nicht funktioniert«, schluchzte Niklas, der noch immer am Boden lag. Er wollte sich wieder auf die Beine mühen, doch Konrad drückte ihn mit Andreas’ neuem Schläger zurück auf den Boden. In diesem Augenblick öffnete sich der Vorhang ein weiteres Mal, und zu allem Unglück betrat nun auch Liesel Kahlinger den Saal. Die Vogelscheuche hielt die Schlittschuhe in Händen, die sie vorhin Niklas übergeben hatten, und musterte sie überrascht.
    »Ist heute Versagertreffen?«, kicherte sie und präsentierte dabei ihre Zahnspange.
    »Ja, deine Freunde sind schon da, nur du bist wieder zu spät!«, entfuhr es Robert gereizt. Wastl und Lugge stellten ihr Gelächter ein und sahen Hilfe suchend zu Konrad.
    »Kommt, lasst Niklas in Ruhe!«, versuchte es Andreas noch einmal im Guten. Doch heimlich sah er sich bereits nach etwas um, mit dem er sich zur Not bewaffnen konnte.
    »Und wenn nicht?« Konrad verzog spöttisch das Gesicht. »Kommst du dann? Oder will sich der Möchtegernpunk neben dir ein paar einfangen?« Herablassend starrte er Robert an. »Wundert mich übrigens, dass du hier bist. Eigentlich müsstest du doch zu Hause sein, um deiner besoffenen Mutter beim Ausnüchtern zu helfen. Die putzt übrigens morgen bei uns – und glaube mir, ich werd unser Klo noch schön vollpissen. Aber das ist sie ja gewohnt.«
    Das war zu viel. Bevor Andreas es verhindern konnte, stürmte Robert nach vorn. Mit einem Schrei auf den Lippen rannte er Wastl um, der nicht einmal mehr dazu kam, den Schläger zu heben, dann warf er sich auf Konrad. Der hatte mit der Attacke gerechnet. Mit Wucht hieb er mit dem Hockeyschläger nach ihm. Robert schrie auf, doch in seinem Zorn steckte er den Schlag weg und trat Konrad mit seinen Dog Martens derart gegen das Schienbein, das dieser laut aufstöhnte. Andy schnappte sich kurzerhand einen herumstehenden Stuhl und rannte mit ihm als Schutz auf Lugge zu. Dessen Schläger krachte wirkungslos gegen die Lehne, dann war Andreas bei ihm. Wütend ließ er den Stuhl los und rang mit Lugge um den Schläger. Robert und Konrad wälzten sich längst am Boden, während es Andreas nun auch mit Wastl zu tun bekam, der ihn von hinten anfiel und versuchte, ihn in den Schwitzkasten zu nehmen.
    »Verdammt, was ist denn hier los!«, donnerte eine Stimme durch den Saal. Im

Weitere Kostenlose Bücher