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Weißer Teufel

Weißer Teufel

Titel: Weißer Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Evans
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– keine Worte, nur Angst, und Andrew polterte, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter.
    Im Erdgeschoss war alles ruhig. Vielleicht hatten sich alle schon am Ort des Geschehens eingefunden, wo immer der auch sein mochte.
    Er hörte Stimmen. Sie kamen aus dem Keller. Andrew stieg die Steinstufen hinunter.
    Es brannte kein Licht. Er blieb unschlüssig im Flur stehen. Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er einen schwachen Schein, der aus dem Durchgang zu den Duschen kam. Er betrat den langen Waschraum. Ein Schatten weckte seine Aufmerksamkeit. Nur ein Huschen in einer Ecke. Dann noch eines. Ratten. Sie flitzten in den dunklen Winkeln herum. Eine ganze Familie – Dutzende. Andrew legte die Hand auf den Mund und unterdrückte ein Würgen.
    »Zieht ihm die Hose aus«, tönte eine Befehlsstimme.
    Andrew ging weiter und kam in das Bad des Präfekten, in dem trübes Licht brannte. Von der Schwelle aus sah er, wer da schrie.
    Drei Jungs standen um eine Badewanne mit Klauenfüßen und abgeplatztem Email und einem kleineren Schüler herum. Andrew kannte keinen von ihnen, allerdings erkannte er Schikane, wenn er sie sah. Der Jüngste saß auf dem flachen Podest, als hätte man ihn dorthin geschubst, und klammerte sich an den Wannenrand. Sein weißes Hemd war vorn zerrissen und klatschnass wie seine Haare. Sein Gesicht und die Brust waren gerötet und von Striemen durchsetzt  – augenscheinlich hatte es einen Kampf gegeben. Die drei älteren Jungs trugen Bademäntel und hatten Handtücher dabei. Das Licht war sehr schwach, als wären etliche Birnen durchgebrannt.
    »Verschwindet!«, kreischte der Kleine schrill. Diese Stimme hatte Andrew vorhin gehört.
    Zwei der älteren – nicht der Wortführer – fassten nach den Knöcheln des Jungen und zogen daran. Der Junge kippte nach hinten, und sein Kopf schlug hart auf den nassen Fliesenboden auf.
    Andrew erwachte aus seiner voyeuristischen Trance.
    »Was macht ihr da?«, brüllte er.
    Einer der Jungs wirbelte herum und kam auf ihn zu. »Was glaubst du, wer du bist?«, grollte er. Ohne jede Vorwarnung versenkte er die Faust in Andrews Bauch und stieß ihn zu Boden. Andrew schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen und war gezwungen, sich das Schauspiel der anderen tatenlos anzusehen.
    Zwei der Angreifer zerrten dem Jungen die nasse Hose herunter. Einer von ihnen deutete mit dem Finger. Eine Ratte in der Größe eines Pelzstiefels wagte sich schnuppernd aus der Ecke.
    »Komm her! Schau mal«, schmeichelte einer der Jungs, ging in die Hocke und hielt den Finger über die Geschlechtsteiledes Opfers, als würde er dem Vieh etwas zu fressen anbieten. »Gönn dir einen winzig kleinen Penis zum Tee.«
    Sie kicherten. Der kleine Junge wand sich.
    Der dritte Peiniger streifte seinen Bademantel ab. Darunter hatte er sich ein dünnes, weißes Handtuch um die Hüften gebunden. Auch das nahm er ab. Jetzt konnten Andrew und die anderen sehen, wie der schwere, schlaffe, unbeschnittene Penis des dritten Jungen zum Leben erwachte und sich allmählich erhob.
    Seine beiden Kumpel drückten den kleineren Jungen auf den Boden. Einer von ihnen packte die Unterhose und riss sie dem Opfer ganz herunter. Wieder schrie der Junge und schlug um sich, aber der dritte Angreifer stand bereits über ihm, streichelte sich und sah zu, wie seine Erektion wuchs.
    »Haltet ihn fest«, befahl er schwer atmend. »Schön, du Schlampe.«
    Andrew kämpfte sich auf die Füße. Das durfte er nicht zulassen. Er nahm, so gut er es auf dem glitschigen Boden vermochte, Anlauf und schlug zu. Er traf den potenziellen Vergewaltiger in der Nierengegend. Der jaulte auf und ging zu Boden. Die beiden Jungen sprangen auf, stürzten sich auf Andrew; er landete auf dem Rücken und musste sich auf den Angriff von zwei Gegnern gefasst machen. Der zweite fing an, mit ihm zu ringen. Doch noch hatte Andrew einen Vorteil. Er trug immer noch seine Schuhe –  schwere Cowboystiefel  –, trat dem Typen ins Gesicht und verletzte ihn an der Wange. Der Junge zog sich zurück.
    Blieb nur noch der Rothaarige, und der schien der Robusteste von den dreien zu sein. Selbstbewusst baute ersich mit ausgestreckten Armen vor ihm auf, bereit zur Attacke. Sie kämpften. Der Junge gewann schnell die Oberhand, packte eine Handvoll von Andrews Haaren. Andrew brüllte. Dann fand er Andrews Knöchel, umfasste sie und zog fest daran. Andrew landete unsanft auf dem Rücken  – wieder . Er ächzte. Der

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