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Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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einer Bar. Wo, zum Teufel, blieben LeBlanc und Thibodeaux?
    Ich ging die Treppe zur Hintertür hoch, um es bei dieser Tür zu probieren, aber zwei kleine Scheiben, eine am Türgriff und eine an der Kette, waren mit Klebeband überklebt worden und aus der Fensterleiste geschlagen worden. Die Tür war offen. Ich drückte sie vorsichtig und trat ins Innere des Hauses. Überall, wo Emaille-, Messing- oder Glasoberflächen waren, spiegelte sich das Licht meiner Taschenlampe und warf gelbgrüne Ringe über die ganze Küche, die tipptopp sauber und aufgeräumt war. Aber ich konnte schon sehen, daß es weiter drinnen im Haus nicht mehr so ordentlich aussah.
    »Garrett?« sagte ich in die Dunkelheit. »Hier ist Dave Robicheaux.«
    Aber ich bekam keine Antwort. Ich hörte, wie draußen der Regen auf die Bambusstauden entlang der Schotterauffahrt prasselte. Ich ging ins Eßzimmer, die .45er vor mir in der ausgestreckten rechten Hand, und beschrieb dort einen Kreis mit der Taschenlampe. Alle Schubladen waren herausgezogen und auf dem Fußboden ausgeleert, die Bilder an der Wand waren heruntergerissen oder hingen schief, und sämtliches Kristallgeschirr war vom Regal gefegt und in den Teppich getreten worden.
    Die vorderen Räume sahen noch schlimmer aus. Die ganzen Sofas und antiken Polstermöbel waren aufgeschlitzt, so daß die Füllung hervorquoll, ein Sekretär mit Regalaufsatz war vornübergekippt und die Rückseite eingeschlagen. Der marmorne Kaminsims war aus der Wand gebrochen, und eine riesige Standuhr war buchstäblich zu Kleinholz und funkelnden Messingresten zertrümmert worden. Ein Flächenblitz tauchte den Garten vor dem Haus in helles Licht, und vor meinem geistigen Auge sah ich meine eigene Silhouette, die sich am Fenster klar abzeichnete. Im selben Augenblick hörte ich irgendwo hinter oder über mir eine Diele knarren.
    Ich knipste die Taschenlampe aus und ging durchs Eßzimmer wieder zurück zur Treppe. Oben war eine Tür. Sie war geschlossen. Aber schwaches Licht drang durch den Türrahmen. Die Treppe war mit Teppich ausgelegt, und ich bewegte mich so lautlos ich konnte, immer eine Stufe nach der anderen, in Richtung der Tür und des Lichts unten am Türrahmen. Die Hand, mit der ich den Griff der .45er umklammert hielt, war schweißnaß, und mein Pulsschlag pochte laut in meinem Hals. Ich drehte am Türknauf, gab ihm mit den Fingern einen leichten Stoß, so daß die Tür sacht aufschwang.
    Überall im Flur lag Bettwäsche, aus Matratzen gerissener Schaumstoff, Kleidungsstücke und Schuhe, die aus den Schlafzimmern herausgeworfen worden waren. Das einzige Licht drang hinter einer Tür am Ende des Flurs hervor, die nur einen Spalt geöffnet war. Durch ihn hindurch sah ich einen Schreibtisch, einen PC und einen schwarzen Ledersessel, in dessen Lehne ein riesiges X geschlitzt war. Ich bewegte mich an der Wand lang, die .45er mit dem Lauf nach oben, vorbei an zwei völlig verwüsteten Schlafzimmern, einer Wäschekammer, einem Bad, in dem es dunkel war, einem umgekippten Wäschekorb, einem kleinen Speiseaufzug, bis ich schließlich das letzte Schlafzimmer erreichte, das nur drei Meter von dem Raum entfernt lag, den Weldon wahrscheinlich als Büro nutzte und aus dem das Licht kam. In einer schnellen Bewegung trat ich in die Tür zu dem Schlafzimmer und ließ die .45er durch die Dunkelheit streichen. Das Zimmer war noch unversehrt, bis auf eine Sache: Die Federmatratze lag nur noch zur Hälfte auf dem Gestell des Himmelbetts, ein Alarmsignal, auf das ich nicht hörte.
    Ich hielt den Atem an, ging unten am Türrahmen in die Hocke, wischte mir mit einem Fingerknöchel Schweiß und Regenwasser aus den Augen. Dann zielte ich dicht an der Wand entlang mit der .45er auf den Spalt in der Bürotür, aus dem das Licht drang.
    »Hier spricht Detective Dave Robicheaux vom Iberia Parish Sheriff’s Department. Sie sind hiermit verhaftet. Werfen Sie Ihre Waffen heraus in den Flur. Ohne Widerrede. Los!«
    Aber aus dem Büro war kein Laut zu hören.
    »Noch müssen Sie sich nur wegen schwerem Hausfriedensbruch verantworten«, sagte ich. »Wenn ihr schlau seid, kommt ihr von allein raus. Wenn wir euch holen müssen, werden sie euch von den Wänden kratzen müssen. Das garantiere ich euch.«
    Hinter dem Türspalt sah ich einen Schatten über Weldons Schreibtisch huschen. Ich spürte, wie die Adern in meinem Kopf zu pochen begannen und mir der Schweiß aus dem Haar tropfte. Das geht nicht gut, dachte ich bei mir. Wenn die anderen die

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