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Weiter so, schwarze Sieben

Titel: Weiter so, schwarze Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Loch.
    »Hat einer Lust hineinzuspringen?« fragte Peter.

Das Kohlenloch
    Keiner hatte die geringste Lust hineinzuspringen. Erstens war das Loch nicht sehr groß, und zweitens lag der dunkle Boden tief unten, und drittens – wer konnte wissen, was ei nen mutigen Jungen, der in das Loch hineinsprang, dort unten erwartete?
    »Hm, ich muß sagen, es wäre ziemlich dumm, da hinunterzuspringen, wenn wir erst so wenig von dieser Sache wissen«, sagte Peter endlich. »Meinst du, der Hund ist hier hineingesteckt worden, Colin?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Colin mit gerunzelter Stirn. »Jetzt ist er jedenfalls nicht da. Weder tot noch lebendig. Das Loch ist leer. Ich nehme an, hier drunten liegt ein Keller, und der kann sehr groß sein. Aber weshalb sollte man einen schönen Hund durch ein Kohlenloch stecken? Das verstehe ich nicht!«
    »Kommt, wir machen lieber den Deckel wieder zu und gehen nach Hause«, sagte Peter. »Es wird schon dunkel. Dieser häßliche, einsame kleine Hof gefällt mir jetzt gar nicht mehr, wo es auf die Nacht zugeht!« Er griff nach dem Deckel, aber Colin hielt ihn zurück. »Einen Augenblick«, sagte er. »Ich hab' eine Idee.« Er steckte den Kopf ganz in das Loch. Dann pfiff er. Colin konnte so schrill und durchdringend pfeifen, daß es den Leuten durch und durch ging und sie oft sehr ärgerlich wurde n. Solch einen schrillen Pfiff ließ er nun erklingen.
    Oben im Hof konnte man ihn allerdings nicht besonders gut hören, weil sein Kopf in dem Loch steckte. Im Keller jedoch hörte man ihn – sehr sogar, denn der durchdringende Ton kam als Echo wieder und wieder zurück.
    »Was soll das denn werden?« fragte Peter wütend; aber Jack ahnte, was Colin vorhatte, und bedeutete Peter mit einem Rippenstoß, still zu sein. Colin hatte den Kopf immer noch in dem Loch und horchte. Er hörte etwas – was war das? Da – da kam es wieder. Dann verstummte der Laut.
    Colin zog den Kopf aus dem Loch; seine Augen leuchteten. »Der Hund ist tatsächlich irgendwo da unten«, sagte er. »Er hat mich pfeifen hören. Ur ich habe ihn ganz weit weg bellen hören – weiß der Himmel, wo.«
    »Mensch, wirklich?« fragte Peter bewundernd. »Das war ein prima Einfall, Colin. Jetzt wissen wir ganz sicher, daß der Hund da unten ist – also muß der Kerl ihn durch das Loch gesteckt haben. Wenn das kein Geheimnis ist!«
    »Ja. Und eins, das ganz plötzlich aufgetaucht ist, wie Geheimnisse das so an sich haben«, meinte Colin. »Was machen wir nun? Mit einer Strickleiter könnte man hinunter kommen – aber wenn wir uns einfach fallen lassen, brechen wir uns bestimmt die Beine.« Es entstand eine Pause. Die Jungen setzten sich auf die Fersen zurück und überlegten scharf.
    »Der Keller muß zu einem dieser Häuser gehören«, sagte Jack nach einer Weile. »Aber zu welchem? Das Kohlenloch liegt genau in der Mitte des Hofes, also kann der Keller zu irgendeinem von diesen Häusern um uns herum gehöre n.« Es ist doch wohl gleich, zu welchem«, meinte Peter.
    »Vielleicht nicht«, sagte Jack. »Wir könnten herauszufinden versuchen, ob eine der Firmen in diesen Häusern sich für Hunde interessiert.«
    »Hm -«, machte Peter zweifelnd. »Vielleicht könnte man es versuchen, ja. Jetzt sollten wir jedenfalls den Deckel wieder zumachen und die Kiste darüberstülpen. Sonst merkt nachher jemand, daß wir dem Geheimnis auf die Spur gekommen sind, und das wollen wir schließlich nicht.« So leise, wie es ging, schlossen sie den Deckel und schoben die Kiste darüber. Nun lag das Loch wieder genauso gut versteckt wie zu Anfang, als sie auf den Hof gekommen waren.
    »Jetzt gehen wir lieber wieder nach Hause«, sagte Peter. Es ist beinahe dunkel, und meine Mutter wird sich schon Gedanken machen, wo ich bin, und – ach, herrje – ich habe ja meine Hausarbeiten noch nicht gemacht. Und es ist ganz schön schwierig, französische Verben zu pauken, wenn man sich die ganze Zeit Gedanken um ein Geheimnis macht!«
    »Guckt mal!« rief Jack, als sie sich anschickten, den Hof zu verlassen. »Nur in einem der Häuser ist ein Fenster erleuchtet. Meint ihr, der Kohlenkeller gehört vielleicht zu dem Haus? Ob sich jemand um diese Bulldogge kümmert? Wenn der Hund ganz allein ist, hat er bestimmt fürchterliche Angst!« Die Jungen blickten zu dem erleuchteten Fenster hinauf.
    Es ist das Haus an der linken Seite«, sagte Peter. »Das liegt gleich um die Ecke. Wir können ja vorbeigehen und nachsehen, welche Firma in ihm untergebracht ist.

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