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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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Zuchtwidder. Nur schade, dass du so viel dafür bezahlen musstest.« Sie hörte ihm an, dass er es ehrlich bedauerte. »Im Haus stehen für die Käufer Sandwiches und Getränke bereit. Wollt ihr beide mitkommen?« Alice freute sich so über ihren Kauf, dass sie nicht ablehnen konnte.
    »Du wusstest doch, dass dieser Mistkerl die Preise hochtreibt, oder, Fraser? Ich habe versucht, Alice zu warnen, dass sie mit dem Bieten aufhören soll«, sagte Robert und reichte einen Teller mit Sandwiches herum.
    »Was meinst du damit, dass ich mit dem Bieten aufhören sollte?«, ereiferte sich Alice. »Damit du den Widder kriegst? Was ist nur los mit euch Typen, dass ihr solche Angst habt, während ich als Frau mich ganz allein durchschlage?« Zornig stürzte sie ihren Orangensaft hinunter.
    »Ein Jammer, dass du diesmal Pech gehabt hast, Bluey«, witzelte Fraser. Ein beleibter Mann näherte sich den Dreien.
    »Fraser Bowen, du Schwerenöter, wo hast du die ganze Zeit gesteckt?«
    Fraser nickte Robert und Alice zu. »Entschuldigt mich einen Moment«, sagte er, während sein Freund ihn beiseite nahm.
    Als sie allein waren, entstand eine verlegene Stimmung zwischen ihnen, und Alices Knie begannen vor Aufregung zu zittern.
    Sie wagte nicht, ihm ins Gesicht zu sehen, denn sie wusste, dass sie nur deshalb so wütend war, weil sie sich ihm am liebsten in die Arme geworfen hätte.
    »Ich wollte den Widder für dich kaufen, Alice«, erklärte Robert mit gepresster Stimme. »Ich dachte, ich könnte den Mistkerl einschüchtern und so verhindern, dass der Preis weiter steigt. Dann hättest du ihn mir günstig abkaufen können. Vierhundertfünfzig Dollar wären völlig in Ordnung gewesen.«
    Auf einmal fühlte Alice sich ganz klein. Das Sandwich schmeckte wie Sand, und sie errötete heftig, da sie nicht wusste, wie sie anfangen sollte.
    »Aber du kannst ja nicht nachgeben«, meinte Robert mit einem breiten Grinsen, um die Stimmung aufzulockern. »Lass den Kopf nicht hängen. Wie läuft es auf der Merry-Maid-Farm?«, erkundigte er sich dann höflich.
    »Wolltest du den Widder wirklich für mich kaufen?«, fragte Alice.
    Robert presste die Lippen zusammen. »Wie ich schon sagte, betrüge ich meine Freunde nicht.«
    Wieder errötete Alice. Weil sie so sicher gewesen war, dass er nicht auf ihrer Seite stand, war sie gar nicht auf den Gedanken gekommen, er könnte ihr helfen wollen. Als sie ihm nun zuhörte, erinnerte sie sich an ihre Liebe, bevor er sie im Stich gelassen hatte, und sehnte sich unbeschreiblich nach ihm.
    Auch Robert musste an sich halten, um nicht die Hand auszustrecken und ihr mit den Fingern durch die wilde schwarze Lockenmähne zu fahren. In ihrer Verlegenheit wirkte sie so zart.
    »Tut mir Leid, dass es dich erwischt hat«, meinte er, wühlte in seiner Tasche, förderte ein paar Karamellbonbons zu Tage, und reichte eines Alice. »Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, Typen wie ihm das Handwerk zu legen, aber es ist schwer nachzuweisen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging.« Er wickelte sein Bonbon aus, steckte es in den Mund und fragte sich, warum er hier über Banalitäten plauderte, obwohl er am liebsten Alices schönes, herzförmiges Gesicht mit Küssen bedeckt hätte.
    »In den fünf Jahren, die ich ihn nicht gesehen habe, hat er sich kein bisschen verändert«, verkündete Fraser, der sich wieder zu ihnen gesellte, sodass Alice eine Antwort erspart blieb. Sie hatte Mühe, ihre Gedanken zu ordnen. Kurz wurde Robert von Eifersucht ergriffen, als Fraser Alice beiläufig unterhakte. »Am besten gehen wir jetzt unsere Einkäufe bezahlen. Was für eine Katastrophe hast du eigentlich vorhin gemeint?«
    »Der wilde Hund, der angeblich bereits erschossen worden ist, hat vier meiner Widder erwischt«, erwiderte sie und wieder überwältigte sie Trauer, als sie an die Ereignisse des Vormittags dachte. »Aber ich lasse mich davon nicht unterkriegen. Das kommt überhaupt nicht in Frage«, sagte sie und reckte das Kinn. Ihre Augen funkelten saphirblau.
    Robert konnte es kaum ertragen, der einzigen Frau, die er je wirklich geliebt hatte, so nah und doch so fern zu sein.
    Als Robert in die Küche kam, war eine durchgeschwitzte und müde Katie gerade dabei, die Fliegen von den Steaks zu verscheuchen, die es zum Abendessen geben sollte. Stewart lief an seinem Vater vorbei zum Kühlschrank, um sich etwas Kaltes zu trinken zu nehmen. »Wasch dir zuerst die Hände«, befahl Katie. Robert tätschelte seinem Sohn das Haar, ging dann

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