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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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ein Gespräch am Funk beschränkten. Aber etwas Besseres war ihm nicht eingefallen, um ihre Ehe zu retten, und er hoffte, wenigstens einen kleinen Erfolg erzielt zu haben.
    »Mach deiner Mum eine Tasse Tee«, bat er Stewart. Dann nahm er Katies raue, schwielige Hand, strich mit den Fingern über die abgebrochenen Nägel, die noch vor acht Monaten so makellos gepflegt gewesen waren, und musterte das Durcheinander im Raum. »Nimm es dir nicht so zu Herzen, Katie. In ein paar Monaten ist es ausgestanden. Aber ich brauche dich hier. Wenn wir es schaffen, diesen Laden auf Vordermann zu bringen, können wir vielleicht auch Wangianna vor dem Ruin bewahren. Stewwy und ich helfen dir beim Aufräumen, und ich koche Tee.« Katie weinte weiter. »Mum hat vorgeschlagen, ihr könntet euch in Melbourne treffen und Weihnachtseinkäufe machen.«
    Plötzlich war Katie wie ausgewechselt. Die Schluchzer verstummten, und sie richtete sich auf. »Aber deine Mutter kann Melbourne doch nicht ausstehen.«
    »Die Stimmung zu Hause ist momentan sehr schlecht, und sie braucht ein bisschen Abstand.« Katies Leidensmiene wurde von Begeisterung abgelöst.
    Robert, der ihren Stimmungsumschwung ausnutzen wollte, fuhr fort: »Ich habe es nicht an die große Glocke gehängt, weil ich dir keine falschen Hoffnungen machen wollte, doch offen gestanden glaube ich nach dem, was Mum mir eben erzählt hat, dass Andrew nicht mehr lange durchhalten wird. Wahrscheinlich wird er noch vor Neujahr aufgeben.«
    »Kriegen wir Wangianna dann zurück?«, fragte Katie voller Hoffnung. Das Leben sah auf einmal viel rosiger aus.
    »Tja, die Farm wird immer noch uns drei Brüdern gemeinsam gehören. Möchtest du sie zurückrufen, wenn du dich besser fühlst, und ihr sagen, dass du mit ihr einkaufen gehst?«
    »Ich fühle mich schon wieder großartig!«, rief Katie aufgeregt aus und sprang auf, um Elizabeth anzurufen. Der bloße Gedanke, diesem Drecksloch zu entrinnen, war Balsam für ihre Seele. »Was ist mit dem Geld?«, fragte sie plötzlich argwöhnisch, als Robert den tropfenden Eierkarton in den Mülleimer warf.
    »Für Weihnachten können wir schon ein paar Dollar lockermachen«, antwortete Robert, erleichtert, dass sie sich so rasch wieder gefasst hatte. Während er wieder das Chaos in Angriff nahm, räumte Stewart die Lebensmittel weg. »Warum grillen wir heute nicht draußen? Es ist doch viel zu heiß, um drinnen zu kochen.« Aber Katie hörte ihn nicht, denn sie sprach bereits mit der Telefonistin.
    Nach dem Essen schenkte Robert sich das zweite Glas Bier ein und betrachtete die Bäume, deren Umrisse sich schwarz von dem leuchtend roten Sonnenuntergang abhoben. Katie war gleich nach dem Essen zu Bett gegangen. Robert dachte über das Gespräch mit seiner Mutter nach. Laut Elizabeth gab Andy Geld aus, das sie nicht besaßen, und zwar stets für die falschen Dinge. Ian und Jordie folgten seinem Beispiel. Er schaffte Fahrzeuge und Maschinen an, obwohl die alten noch gut und gerne fünf bis zehn Jahre ihren Dienst getan hätten, kaufte überflüssigen Technikschnickschnack und weigerte sich stur, auch nur einen Cent in die wirklich dringenden Notwendigkeiten wie Futtermittel und Bewässerung zu stecken.
    Vor kurzem hatte er einige Weiden abgemäht und fast die gesamte Ausbeute an den Meistbietenden verkauft, anstatt auf Elizabeths Rat zu hören und das Gras für schlechte Zeiten einzulagern. Das hatte zwar zunächst ein ordentliches Sümmchen eingebracht, doch Robert wusste aus Erfahrung, dass der Preis für das Futter, das sie dringend brauchten, um ihre Schafe am Leben zu erhalten, in den nächsten Monaten dramatisch steigen würde – ebenso wie die Zinsen, sodass der Verkaufserlös im Nu aufgezehrt sein würde. Die Trockenzeit drohte, und zwar während der schlimmsten Dürre seit Jahren, und dennoch tat dieser Dummkopf alles, damit sich die missliche Lage auch noch zuspitzte.
    Robert beobachtete, wie die Sonne langsam am Horizont unterging, lauschte den Geräuschen des Busches und versuchte, einmal nicht an seine Sorgen zu denken. Es war so schön um diese Tageszeit. Bei Dämmerung kamen die Kängurus vorsichtig aus dem Gebüsch, wo sie Schutz vor der sengenden Hitze gesucht hatten. Es wurden immer mehr und mehr, die da rasch in großen Sätzen dahinhüpften, bis sich etwa dreißig von ihnen versammelt hatten, um aus einer einsamen Pfütze neben einem undichten Wassertrog zu trinken. Nur das leise Schlürfen ihrer leckenden Zungen war in der abendlichen Stille

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