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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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hatten, soweit das bei diesem Gedränge möglich war, alle begrüßt. Bald hatten Zack, Maudie und Sibell ihre Auseinandersetzung vergessen. Sie genossen das Fest. Am entgegengesetzten Ende des Tisches entdeckte Sibell Colonel Puckering und Lorelei, die ein wunderschönes, rosafarbenes Abendkleid mit perlenbesetztem Mieder trug. »Was will er denn mit der?« zischte Maudie Sibell zu, die begriff, daß sich der Colonel tatsächlich in Begleitung dieser Dame befand. Sibell mußte lachen. Hier war offenbar alles möglich. John Trafford kam herüber und forderte Sibell zum Tanzen auf. Sie wollte schon annehmen, als Zack sich einmischte. »Sie sind später dran!« sagte er bestimmt und führte sie dann selbst zu einem Schottischen auf die Tanzfläche. »Ist Mr. Conal hier?« fragte er. »Woher soll ich das wissen?« erwiderte sie schnippisch, während er sie herumwirbelte. Danach folgte ein Volkstanz, in dessen Verlauf sie jeder ihrer wechselnden Tanzpartner um den nächsten Tanz bat. Da Logan nirgendwo zu sehen war, konnte Sibell sich entspannen und die fröhliche Stimmung genießen. Selbst Maudie lächelte. Da viel mehr Männer anwesend waren als Frauen, war sie von einigen jungen Herren umringt und hielt, den Fuß auf einen Stuhl gestützt, hof. Was Zack anbelangte, zeigte der Wein bald seine Wirkung, und er blickte Sibell bewundernd an. Er war stolz darauf, daß sie so beliebt war. »Ich muß die anderen ja regelrecht vertreiben, damit ich einmal mit Ihnen tanzen kann«, sagte er ihr. »Sie sehen einfach bezaubernd aus, Sibell.« »Danke.« Sie lächelte. »Hören Sie, Zack. Da Lorelei hier ist, muß ich Ihnen etwas sagen…« Aber er ließ sie nicht ausreden. Stattdessen brach er in lautes Gelächter aus. »Ihre Freundin Lorelei! Wußten Sie, daß sie eine Puffmutter ist? Und noch dazu eine verdammt hübsche. Ihr gehört das Bijou.« »Ja, ich weiß.« Sibell setzte noch einmal an, aber Zack hörte gar nicht zu. »Als Puckering mit ihr auftauchte…« – beim Reden erstickte er fast vor Lachen –, »haben der Verwalter und seine Gattin den Tisch verlassen. Sie sind einfach abmarschiert. Schade, daß wir das verpaßt haben.« Sibell gab es auf, aber schließlich fand sie Zeit, sich mit Lorelei zu unterhalten. »Ich muß es Zack sagen«, meinte sie. »Ich glaube, er ahnt etwas.« »Liebes«, antwortete Lorelei grinsend, »erzählen Sie es, wem Sie wollen. Die Gutachter sind mit einem ausgezeichneten Bericht zurückgekommen. Wir werden im Geld ersticken.« »Das ist ja fabelhaft!« rief Sibell aus, obwohl es für sie immer noch ein Geheimnis war, worauf es bei einer Mine eigentlich ankam. »Können wir das Bergwerk jetzt in Betrieb nehmen?« »Ohne Schwierigkeiten. Schon das erste Mal, als ich Sie gesehen habe, wußte ich, daß Sie mir Glück bringen. Und außerdem sind Sie die schönste Frau heute abend.« Sie zwinkerte Sibell zu. »Obwohl ich das hübschere Kleid anhabe. Gefällt es Ihnen?« »Wunderschön, Lorelei. Woher haben Sie es?« »Ich habe es anfertigen lassen und für eine ganz besondere Gelegenheit aufbewahrt.« Sibell sah sich um, um sich zu vergewissern, daß niemand lauschte. »Wie haben Sie den Colonel dazu gebracht, Sie zu begleiten. Ich meine… ich will Sie ja nicht beleidigen, aber ich dachte immer, daß er mit Ihrer Lebensweise nicht einverstanden ist.« »Das redet er sich wenigstens ein«, kicherte sie, »aber ich habe ihn davon überzeugt, daß er sich amüsieren sollte, solange er noch jung genug dazu ist.« Die anderen anwesenden Frauen starrten Lorelei an, als sie einen dünnen Zigarillo anzündete und ihn in eine lange Zigarettenspitze aus Elfenbein steckte. Doch Lorelei achtete nicht auf sie. »Der Colonel hat zwar noch nicht ganz eingewilligt«, flüsterte sie Sibell zu, »aber er wird mich heiraten.« »Das ist ja wunderbar!« meinte Sibell. »Wie haben Sie denn das geschafft?« Sie warf Zack einen Blick zu, der sich gerade mit einigen Männern unterhielt. »Ich würde ihn ja auch gern heiraten, aber irgendwie streiten wir immer. Ständig müssen wir uns zanken.« »Das liegt daran, daß Sie noch nicht mit ihm im Bett waren«, spöttelte Lorelei. »Der arme Junge kann wahrscheinlich kaum noch an sich halten, während Sie die Unberührbare spielen.« »Nein, das ist es nicht«, widersprach Sibell. Aber Lorelei machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das können Sie Ihrer Großmutter erzählen. Aber jetzt machen Sie lieber mal Ihre Ansprüche geltend, meine Gute, oder eines dieser

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