Weizenwampe
Suchtpotenzial der Zigaretten beruht, erzeugt eine weizenlastige Ernährung hilflose, hungrige Verbraucher. Aus der Sicht der Lebensmittelverkäufer ist Weizen ein perfektes Fertigprodukt: Je mehr Weizen wir essen, desto mehr verlangt es uns danach. Und die Geschäfte der Konzerne laufen noch besser, seit die Regierung den Menschen einhämmert, mehr »gesundes Vollkorn« zu essen.
Rettungsring statt Wespentaille: die einzigartigen Eigenschaften von Bauchfett
Weizen löst einen Insulinkreislauf aus, bei dem Sättigung und Hunger, aber auch Euphorie und Entzug im ständigen Wechsel begriffen sind. Gleichzeitig kommt es zu Verzerrungen bei der neurologischen Funktion und zu Suchterscheinungen, und das alles führt zur Fetteinlagerung.
Ein wiederholt hoher Blutzucker- und Insulinspiegel fördert insbesondere die Bildung von Eingeweidefett an den Bauchorganen. Wenn diese Extremzustände wieder und wieder auftreten, sammelt sich das Fett in Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse, im Dickdarm und im Dünndarm und natürlich auch an der Oberfläche, also rund um den Bauch, an. Sogar das Herz verfettet, aber das ist hinter dem Brustkorb nicht zu sehen.
Der Rettungsring um die eigene Taille oder um die Ihrer Lieben ist also nur der äußerliche Ausdruck des Bauchfetts, das sich nach Monaten und Jahren wiederkehrender Blutzucker- und Insulinspitzen im Bauch ansammelt und die Bauchorgane umschließt, denn Insulin fördert die Fetteinlagerung. Dieses Fett sitzt nicht an den Armen, im Gesäß oder auf den Hüften, sondern umgibt den ganzen Bauch und wird durch das Anschwellen der verfetteten inneren Organe sichtbar. Runde Hüften oder Oberschenkel sind nichts weiter als das: Fett an Hüften oder Oberschenkeln. Man sitzt darauf, man quetscht sich mühsam in die Jeans und man jammert vielleicht über die Dellen der Orangenhaut. Auch dieses Fett entsteht durch übermäßigen Kalorienverzehr. Weizenkonsum nährt zwar auch diese Fettpolster, doch sie mischen sich wenigstens nicht in den Stoffwechsel ein.
Bauchfett hingegen ist »aktives Fett«, das zwar durchaus kuschelig sein mag, aber auch eine einzigartige Kaskade entzündlicher Reaktionen auslösen kann. Das Bauchfett, das die typische Weizenwampe ausfüllt und umschließt, ist ein ganz spezieller Stoffwechselfaktor, der pausenlos aktiv ist. Es erzeugt Entzündungssignale und anomale Zytokine – hormonelle Signalmoleküle wie Leptin, Resistin oder den Tumornekrosefaktor (TNF), über die Zellen miteinander kommunizieren. 6, 7 Je mehr Bauchfett da ist, desto mehr dieser anomalen Signale gelangen ins Blut.
Alle Fettzellen im Körper können ein weiteres Zytokin herstellen, nämlich Adiponectin. Dieses schützende Molekül reduziert das Risiko für Herzerkrankung, Diabetes und Bluthochdruck. Schwellendes Bauchfett verliert jedoch (aus bisher ungeklärten Gründen) seine Fähigkeit, schützendes Adiponectin zu erzeugen, und diese Kombination aus Adiponectin-Mangel bei gleichzeitig erhöhtem Leptin, TNF und anderen Entzündungsfaktoren liegt der gestörten Insulinreaktion, Diabetes, Bluthochdruck und Herzerkrankung zugrunde. 8 Die Liste der sonstigen gesundheitlichen Probleme, die durch Bauchfett genährt werden, wird ständig länger und umfasst mittlerweile Demenz, rheumatoide Arthritis und Darmkrebs. 9 Deshalb ist der Taillenumfang ein so aussagekräftiger Wert zur Einschätzung des entsprechenden Erkrankungs- und Sterblichkeitsrisikos. 10
Bauchfett erzeugt nicht nur ungewöhnliche Mengen an Entzündungssignalen, sondern ist auch selbst entzündet, denn es enthält reichlich weiße Blutkörperchen (Makrophagen) als Entzündungsmarker. 11 Die endokrinen und entzündlichen Moleküle, die vom Bauchfett erzeugt werden, gelangen über den Pfortaderkreislauf, der das Blut aus den Eingeweiden abtransportiert, direkt in die Leber, die daraufhin mit einem neuerlichen Trommelfeuer aus Entzündungssignalen und anomalen Proteinen reagiert.
Für den menschlichen Körper bedeutet das: Fett ist nicht gleich Fett. Bauchfett ist ein besonderes Fett. Es ist nicht einfach ein passiver Speicher für die Kalorien der letzten Pizza, sondern vielmehr eine Art innere Drüse wie Schilddrüse oder Bauchspeicheldrüse, wenn auch eine sehr große und aktive. (Damit haben gewissermaßen diejenigen recht, die behaupten, Dicke hätten ein »Drüsenproblem«.) Im Gegensatz zu anderen inneren Drüsen hält sich das Bauchfett jedoch nicht an die Regeln, sondern befolgt sein eigenes Regelwerk, das dem Körper
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