Weizenwampe
Allgemeinheit, am allerwenigsten in der Medizin!
Offizielle Ernährungsexperten empfehlen:
• Vollkornbrot, zum Beispiel aus Weizen oder Roggen.
• Ballaststoffreiche Vollkornflocken.
• Getreidegrütze aus Haferflocken, Gersten- oder Weizengraupen.
• Reis, Nudeln.
• Gekochte Bohnen und Erbsen.
• Kartoffeln, grüne Erbsen, Mais, Süßkartoffeln, Kürbis.
• Fettarme Reiscracker, fettarme Salzstangen, fettfrei zubereitetes Popcorn.
Also in erster Linie Weizen, Weizen, Mais, Reis und Weizen.
Wenn Sie einen Diabetiker nach seinen Erfahrungen mit dem üblichen Diätansatz fragen, wird er sagen, dass alle diese Lebensmittel den Blutzucker in einen Bereich von 200 bis 300 mg/dl oder höher treiben. Von offizieller Seite aus ist das völlig in Ordnung, solange man seinen Blutzucker beobachtet und Medikamente oder Insulin mit dem Arzt zusammen darauf einstellt.
Aber leistet diese »gesunde Ernährung« einen Beitrag zur Heilung von Diabetes? Angeblich fördert sie die Genesung, aber bewirkt sie diese auch?
Ich unterstelle der Mehrheit der Unterstützer der großen Diabetesorganisation ADA keine böse Absicht. Viele tragen zum Beispiel mit ihren Spenden zur Erforschung von Heilmitteln für Typ-1-Diabetiker bei. Allerdings glaube ich, dass die Fetthysterie, welche die ganze westliche Welt erfasst hat, sie auf die falsche Fährte gelockt hat.
So hält sich die Vorstellung bis heute, dass man Diabetes behandeln könne, indem man mehr von dem isst, was die Krankheit überhaupt erst verursacht hat, und das Blutzuckerchaos dann medikamentös reguliert.
Andererseits haben wir heute den Vorteil, die Ergebnisse dieses gewaltigen Denkfehlers im Nachhinein betrachten zu können. Da man sich dabei vorkommt wie im falschen Film, sollten wir die ganze Sache einfach zurückspulen: Schluss mit den Kohlenhydraten, insbesondere denen aus »gesundem Vollkorn«, und schon fällt ein ganzer Rattenschwanz an Folgen in sich zusammen.
Kein Weizen, kein Diabetes!
Maureen war 63 Jahre alt, dreifache Mutter und fünffache Großmutter. Sie bat mich um Rat wegen kardiologischer Prävention, nachdem sie in nur zwei Jahren zwei Herzkatheter-Behandlungen mit insgesamt drei Stents hinter sich hatte, obwohl sie Statine zur Cholesterinsenkung einnahm.
Maureens Blutfette wiesen neben zu niedrigen HDL-Werten von 39 mg/dl und hohen Triglyzeriden von 233 mg/dl ein Übermaß an kleinen LDL-Partikeln auf: 85 Prozent ihrer LDL-Teilchen waren auffällig klein, ein echtes Alarmsignal.
Außerdem hatte man bei Maureens erstem Krankenhausaufenthalt vor zwei Jahren Diabetes diagnostiziert und sie daraufhin mit den Vorgaben der großen amerikanischen Herz- und Diabetesgesellschaften AHA und ADA vertraut gemacht. Der Diabetes wurde zunächst mit Metformin behandelt. Einige Monate später kam das nächste, dann das übernächste Medikament (das sie nun zweimal täglich spritzen musste), um den Blutzucker im erwünschten Bereich zu halten. Inzwischen erwog ihr Arzt schon Insulinspritzen.
Da kleine LDL-Partikel, wenig HDL und hohe Triglyzeride eng mit Diabetes verbunden sind, riet ich Maureen zu einer Ernährungsumstellung, um alle Abweichungen gleichzeitig zu erfassen. Eckpfeiler dieser Diät war der Verzicht auf Weizen. Wegen der ungünstigen LDL-Situation und ihres Diabetes bat ich sie, auch auf andere Kohlenhydrate, insbesondere Maisstärke und Zucker, aber auch Haferflocken, Bohnen, Reis und Kartoffeln zu verzichten (eine so strenge Enthaltsamkeit ist bei anderen in der Regel nicht erforderlich).
In den ersten drei Monaten ihrer Diät verlor Maureen über zehn Prozent an Gewicht, nämlich 13 von 112 Kilo. Dieser schnelle Einstieg gestattete ihr, auf die aktuellen Injektionen zu verzichten. Drei weitere Monate und noch einmal sieben Kilo später brauchte sie nur noch das Metformin.
Nach einem Jahr hatte Maureen insgesamt 23 Kilo verloren und wog erstmals seit 20 Jahren wieder unter 90 Kilo. Da ihre Blutzuckerwerte beständig unter 100 mg/dl blieben, ließ ich sie nun auch das Metformin absetzen. Sie hielt sich weiter an ihre Diät und nahm damit beständig ab, wobei ihre Zuckerwerte stets im nichtdiabetischen Bereich blieben.
Nach einem Jahr und 23 Kilo weniger war Maureen ihren Diabetes los. Sofern sie nicht wieder in alte Gewohnheiten verfällt und reichlich »gesundes Vollkorn« isst, ist sie damit geheilt.
Ein Déjà-vu nach dem anderen
Im fünften Jahrhundert vor Christus verordnete der indische Arzt Sushruta seinen übergewichtigen
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