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Welch langen Weg die Toten gehen

Welch langen Weg die Toten gehen

Titel: Welch langen Weg die Toten gehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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rein?«
    »Eher nicht«, sagte Kay. »Aber ich hätte nichts dagegen, mich mit Ihnen zu unterhalten.«
    »Ich auch nicht. Verkrümeln wir uns doch in die Kirche!«
    »Aber der Flohmarkt …?«
    »Sie werden auch ein paar Minuten ohne mich auskommen. Wahrscheinlich sogar für ein paar Jahre!«
    »Gut«, sagte Kay.
    Dalziel sah den beiden Frauen hinterher, die über den Weg zur Kirche gingen, dann schlenderte er auf die beiden Constables zu, die mit dem Rücken zu ihm standen.
    »Hallo, was ist denn hier los?«, brüllte er.
    Jennison sah sich um, sah mit übertrieben komischer Grimasse ein zweites Mal hin und murmelte dann aus dem Mundwinkel heraus zu Maycock: »Verdammt, gibt’s hier irgendwo ein Ferienlager für CID s?«
    Und zum Dicken sagte er: »Wie geht’s, Sir? Irgendein Witzbold hat es wohl komisch gefunden, dem Captain hier eine Ladung Kuhscheiße zu liefern.«
    »Und warum um alles in der Welt sollte er so was machen?«, sagte Dalziel.

8
    Vogelland
    A ls Pascoe Hat Bowler mitteilte, sie würden zu Lavinia Maciver fahren, zeigte sich der junge Mann sichtlich überrascht. Er, kein Dummkopf, hatte in den vergangenen vierundzwanzig Stunden durchaus die Botschaft vernommen, dass die hohen Tiere aus Gründen, die nur ihnen bekannt waren, beschlossen hatten, ihn vom Blacklow Cottage fern zu halten. Erst diesen Morgen hatte er den meuternden Gedanken gehegt, Dalziels Vorschlag zu ignorieren, wonach er den Samstag an seinem Schreibtisch verbringen sollte, um sich allmählich wieder in die Arbeit einzufinden. Schließlich war er offiziell noch immer krankgeschrieben, und die süße Medizin frisch gebackenen Brots, geteilt mit Miss Macs Vogelfamilie, war sicherlich die beste Therapie.
    Aber ein Vorschlag von Dalziel war wie das Angebot eines Mafia-Paten – man wies ihn nur auf eigene Gefahr zurück.
    Im Wagen schwieg er, seine Verwirrung wandelte sich sichtbar zur Sorge.
    Pascoe versuchte mit ihm zu plaudern, schließlich allerdings hielt er am Straßenrand an. »Also, Hat«, sagte er. »Ich hab Sie mitgenommen, damit ich mich, erstens, nicht verirre. Und zweitens, um Ihrer Freundin Miss Mac zu versichern, dass sie von meinem Besuch nichts zu befürchten hat. Aber wenn Sie weiterhin so dumpf vor sich hin brüten und schmollen, muss sie noch denken, dass ich nichts anderes will, als ihre Vögel in eine Voliere zu verfrachten. Also, was liegt Ihnen auf dem Herzen?«
    »Es ist nur so, dass ich nicht weiß, was hier vor sich geht, Sir«, sagte er.
    »Willkommen im Club. Aber es gehört zum Job eines DC , dass er die meiste Zeit nicht die leiseste Ahnung hat, was vor sich geht, es muss also mehr dahinterstecken. Entweder Sie spucken’s jetzt aus, oder ich rufe über Funk einen Wagen, der Sie zur Dienststelle zurückbringt.«
    Die Vorstellung, Pascoe könnte allein weiterfahren, löste ihm die Zunge.
    Es sprudelte nur so aus ihm heraus. »Es ist nur, Sie werden es vielleicht bemerken, wenn Sie da sind, ich hab’s nicht erwähnt, weil es uns nichts angeht, wie ich meine, nicht unter den Umständen, und mit den neuen Richtlinien und so …«
    »Wow!«, sagte Pascoe. »Immer mit der Ruhe, Hat. So, als würden Sie vor Gericht Ihre Aussage abgeben. Dann habe ich vielleicht eine ungefähre Vorstellung, wovon Sie reden.«
    Hat holte tief Luft und fing von neuem an.
    »Als ich das erste Mal da war, nahm ich diesen leichten Geruch wahr, aber er fiel mir nicht richtig auf, weil sie Brot gebacken hatte und die Fenster offen standen, damit die Vögel ein und aus fliegen konnten. Gestern war ich dann im Garten beschäftigt, und obwohl die Stängel alle eingetrocknet sind, dachte ich mir, aber hallo. Dann sah ich im Gewächshaus nach, und dort standen Blumenkästen mit Trieben. Ich bin zwar kein Experte, aber ich glaube erkannt zu haben, um was es sich handelt.«
    Er hielt inne, als wäre er zu einem Schluss gelangt.
    »Radieschen?«, schlug Pascoe vor. »Frühlingszwiebeln? Topinambur? Kommen Sie, Hat. Sagen Sie’s schon!«
    »Cannabis«, platzte es aus dem jungem Mann elendig heraus.
    »Na endlich. Also, um das noch mal klarzustellen«, sagte Pascoe. »Sie meinen, Miss Maciver raucht Cannabis? Und baut es in ihrem Garten an?«
    »Ja, Sir. Aber aus medizinischen Gründen, für ihre MS , und wie ich schon sagte, mit den neuen Richtlinien …«
    »Wir wenden die Gesetze an. Wir interpretieren sie nicht, und wir antizipieren sie nicht«, sagte Pascoe streng. »Haben Sie mit ihr darüber gesprochen?«
    »Nein, Sir.«
    »Na,

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