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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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College geschickt. Im Grunde will ich aufs College, um die richtigen Kontakte aufzubauen, um Leute kennen zu lernen, mit denen ich in Zukunft arbeiten kann. Ich werde es schaffen. Es wird vielleicht eine gewisse Zeit dauern, aber ich werde es schaffen.«
    Julia hätte am liebsten Beifall geklatscht. Er war ein sehr schöner junger Mann, und seine gedehnte Aussprache und die leicht rauchige Stimme trugen noch zu seinem ohnehin schon beträchtlichen Sex-Appeal bei. Wayne hätte einfach mithilfe seines gutes Aussehens und seines angenehmen Wesens mühelos durchs Leben gleiten können. Die Tatsache, dass er so klar umrissene Ziele hatte, bevor er überhaupt aufs College ging, war bewundernswert.
    »Nun, das ist ja alles gut und schön, aber wovon werden Sie leben, während Sie am College sind?«, hakte Max nach.
    »Das geht dich nichts an!« Suzy war fuchsteufelswild. »Außerdem wird er auf dem Boot leben. Es gibt einen Kanal ganz in der Nähe seines Colleges, und wir werden das Boot dorthin fahren.«
    »So hat er das nicht gemeint«, unterbrach Wayne sie. »Und Suzy hat Recht, es geht Sie nichts an. Aber ich werde es Ihnen trotzdem erzählen. Ich werde mir einen Job suchen, wie ich es immer tue, wie ich es seit meinem dreizehnten Lebensjahr getan habe. Meine Eltern sind nicht wohlhabend, sie haben mir ein gutes Zuhause geboten, konnten sich aber nie irgendwelche Extras leisten. Für diese Dinge bin ich stets selbst aufgekommen. Das College ist ein Extra, also erledige ich das selbst.«
    Max war offensichtlich ein wenig verunsichert. Junge Leute, die sich nicht in allem und jedem auf ihre Eltern verließen, waren ihm bisher nicht über den Weg gelaufen, und er wusste nicht, wie er mit ihnen umgehen sollte. Deshalb wechselte er das Thema. »Hm. Gibt es vielleicht noch irgendwo einen Tropfen von diesem Brandy?«
    Julia kramte eine andere Flasche hervor, die hinter einer Plastiktüte mit Scheuerschwämmchen versteckt war, und schenkte jedem ein zweites Glas ein.
    »Möchtest du denn gar nichts trinken, Julia?«, fragte Suzy.
    »Nein, danke. Ich bin zu müde, um zu trinken.«
    »Dann wollen wir Sie nicht länger aufhalten«, meinte Max. »Ihr beiden jungen Damen geht jetzt ins Bett.«
    »Hm, ich weiß nicht recht«, erwiderte Julia nach einem verzweifelten Blick von Suzy. »Irgendwie täte es mir leid, eine Party zu verpassen. Geben Sie mir die Flasche rüber.«
    Schließlich war der Augenblick gekommen. Weder Suzy noch Julia war es gelungen, die Männer dazu zu bewegen, als Erste zu Bett zu gehen, und wenn sie nicht bis ein Uhr morgens aufbleiben wollten, mussten sie das Risiko eingehen, dass Max von Waynes und Suzys Verhältnis erfuhr.
    »Ich glaube, ich muss jetzt wirklich ins Bett«, murmelte Julia, der bereits vor Müdigkeit übel war. »Kommst du mit, Suzy?« Sie konnte die Freundin in ihrem Schlafzimmer verstecken, bis diese eine Gelegenheit fand, sich auf das hintere Boot zu schleichen.
    »Also, wenn du drei Leute auf dem Boot beschäftigst«, begann Max, gerade als sie sich der Hoffnung hingegeben hatten, er könne Mel vergessen haben. »Wo schläft dann Wayne?«
    Suzy hob den Blick gen Himmel. »Oh, Daddy.« Sie legte ihm einen Arm um die Taille. »Du musst auch immer das Schlimmste annehmen, nicht wahr? Wayne hat ein Zelt!«
    Max entspannte sich sichtlich. »Nun, ich freue mich, dass du nicht mit deinem Angestellten schläfst. Man soll nie ein zu freundschaftliches Verhältnis zu den Leuten entwickeln, die man für ihre Arbeit bezahlt, verstehst du? Das bringt nur Schwierigkeiten, wenn man sie wegen irgendetwas zur Ordnung rufen muss.«
    »Ganz recht, Daddy.« Als ihr Vater in die andere Richtung sah, zwinkerte Suzy Julia und Wayne zu. »Also, soll ich dich in deine Kabine begleiten? Nicht, dass du versehentlich bei einer meiner Damen hereinplatzt.«
    Julia spülte gerade die Gläser, als Suzy wieder auftauchte. »Ein Zelt, das ist ja das Allerneuste«, bemerkte sie.
    »Wayne hat wirklich ein Zelt.« Suzy sah sie entrüstet an. »Er schläft bloß nicht drin.«
    Julia lachte. »Du warst heute einfach brillant, Suzy. Ich bin stolz auf dich.«
    »Wirklich? Das ist schön. Aber es war schon komisch. Daddy hat mir immer ein klein wenig Angst gemacht, weil er die Neigung hat, laut zu werden. Aber ich wusste einfach, was ich wollte und dass ich nicht sein Geld dafür nehmen kann. Ich möchte etwas haben, das ich mir selbst verdiene.«
    »Dann wirst du den Wagen also nicht annehmen?«
    »Julia! Er ist ein alter Mann!

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