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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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zähneknirschend, würde er nicht solchen Blödsinn von sich geben. »Das ist doch lächerlich!«
    »Und?«, meinte Suzy herausfordernd. »Hast du vielleicht eine Karte?«
    »Natürlich habe ich eine!«
    Suzy schaltete sofort auf Zerknirschung um. »Julia, ich weiß, es ist bestimmt die Hölle, ohne Gas kochen zu müssen ...«
    »Weniger die Hölle als schlicht und einfach unmöglich.«
    »... aber könntest du mir vielleicht etwas Geld leihen? Nur so lange, bis ich meine Finanzen geregelt habe?«
    »Ich habe nicht viel bei mir.«
    »Aber du hast doch bestimmt etwas auf der Bank? Du könntest sicher ein wenig abheben?«
    »Hm, ja, natürlich.«
    »Dann sei so lieb und hol etwas Geld – und schnell, bevor die Leute im Campingladen Feierabend machen!«
    Julia warf einen Blick auf ihren Abwasch, der sich in der Spüle türmte und den jeder sehen konnte, der zufällig einen Blick über die Schwingtür warf. »Ich kann nicht. Ich habe hier zu viel zu tun. Ich gebe dir meine Karte und sage dir meine Geheimnummer.«
    Suzy war entsetzt. »Julia! Du darfst deine Geheimnummer niemandem verraten! Ich könnte dir dein ganzes Geld stehlen.«
    »Dann stehle ich dir deine Kanalboote.« Julia holte ihre Handtasche hinter einem Stapel Tomaten in Dosen hervor und zog ihre Kontokarte heraus. »Wir werden einander wohl vertrauen müssen.«
    Überraschenderweise küsste Suzy sie auf die Wange. »Ich danke dir. In Gelddingen hat mir noch nie jemand vertraut. Alle haben immer angenommen, dass ich nicht mit Geld umgehen könnte. Daddy hat einfach meine Rechnungen bezahlt und mir seinen Standardvortrag über Verschwendungssucht gehalten. Aber noch nie hat jemand von mir erwartet, dass ich mich anders verhalte.«
    »Nun, du wirst schon nicht durchdrehen und zehn Gasflaschen statt zweien kaufen, aber wie willst du die Dinger eigentlich herschaffen?«
    »Kein Problem. Die haben da einen Praktikanten, der einfach zum Anbeißen ist. Er kann die Flaschen Huckepack zum Boot tragen, falls der Laden keinen Lieferwagen hat«, meinte sie und zischte ab.
    Suzy und der Wunderknabe aus dem Laden kamen ziemlich schnell zurück, was wohl bedeutete, dass er in letzter Zeit keine Erfahrungen gesammelt hatte, die nicht mit seiner Arbeit zusammenhingen, und zu zweit wechselten sie im Handumdrehen die Gasflaschen aus. Suzy gab dem jungen Mann ein paar Dosen Bier und verkündete dann, die Boote verlegen zu wollen.
    »Wir wollen flussabwärts fahren, wo wir die Nacht verbringen können, zu dieser Stelle, die Fergus ausfindig gemacht hat. Meinst du, wir sollten warten, bis er wieder da ist und uns helfen kann?«
    »Wir werden Fergus nicht lange bei uns haben. Am besten, wir gewöhnen uns daran, ohne ihn zurechtzukommen.«
    »Wirklich schade, dass er nicht bleiben kann. Nächste Woche, wenn wir nach Tardebigge fahren, werden wir wirklich jemanden brauchen. Weißt du noch? Zweiundvierzig Einzelschleusen, die wir alle zweimal durchfahren müssen, und zwar an einem einzigen Tag?«
    Julia erinnerte sich nur allzu gut. Ralph und Jason hatten dafür gesorgt, dass sich das Wort »Tardebigge« nicht nur in ihr Herz, sondern auch in ihr Gedächtnis eingemeißelt hatte. »Ich werde meine Mutter anrufen. Vielleicht kennt sie jemanden. Ich meine, jemanden, der nicht unterwegs zu einem prachtvollen Urlaub in der Toskana ist.«
    Sie sahen einander sehnsüchtig an, und keine der beiden Frauen wollte der anderen eingestehen, dass der Gedanke an einen Urlaub im sonnenüberfluteten Italien so viel reizvoller erschien als ein Sommer, den man damit zubrachte, im ungewissen englischen Klima für andere Leute ideale Urlaubsbedingungen zu schaffen.
    Julia seufzte. »Also, setzen wir jetzt die Boote in Bewegung?«
    Fergus brachte die Gäste, zu einer friedlichen Gruppe vereint, zu ihrer neuen Anlegestelle am Fluss hinunter; er hatte es geschafft, dass alle Passagiere sich auf ihren Urlaub freuten und fest entschlossen waren, sich zu amüsieren.
    »Das war wirklich nett von Ihnen, Fergus«, sagte entweder Mabel oder Miriam. »Hätten Sie gern ein Glas Sherry?«
    »Das wäre schön«, antwortete Fergus. »Soll ich eben bei Julia nachfragen, ob wir vor dem Dinner noch Zeit haben?«
    »Oh, für einen Drink ist immer Zeit!«, fiel Suzy ihm hastig ins Wort. »Ich verdiene mit dem Ausschank zusätzliches Geld. Nicht viel, aber jedes Pfund zählt«, fügte sie hinzu, und Julia wünschte, sie hätte etwas leiser gesprochen.
    Die Gäste spendierten einander gegenseitig Drinks, und Fergus spendierte

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