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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Plätze hatten? Also, es ist mir gelungen, diese beiden Plätze zu füllen.«
    »Oh, das ist ja wunderbar«, entgegnete Suzy zurückhaltend.
    »Allerdings. Die meisten Leute fänden den Gedanken abschreckend, mit Schulkindern zu reisen, aber diese beiden schienen damit keine Probleme zu haben. Was sehr praktisch ist, denn Ralph gibt Schulklassen immer einen viel zu großen Preisnachlass, sodass wir bei zwei zusätzlichen zahlenden Passagieren wenigstens keine Verluste machen werden.«
    »Das ist gut«, erklärte Julia, die fand, dass Joan nicht genug Anerkennung für diese Leistung bekam. »Wer sind die beiden denn?«
    »Leute, die schon die Woche davor gebucht hatten – die nächste Woche also – und die beschlossen haben, zwei Wochen zu bleiben. Das beweist großes Vertrauen, meint ihr nicht auch? Bevor sie die Boote überhaupt gesehen haben?«
    »Das ist sicher richtig«, pflichtete Julia ihr bei.
    »Aber andererseits«, fuhr Joan fort, »sind die beiden Freunde von Ihnen, deshalb ist es doch keine so große Überraschung.«
    »Freunde von mir?« Julia war vollkommen verwirrt.
    »Sie wissen doch, Mrs. Anstruther und ihr Sohn. Er heißt Oscar, nicht wahr?«
    Julia gab einen erstickten Laut von sich, der das ganze Ausmaß ihres Entsetzens verriet. Suzy sah sie stirnrunzelnd an.
    »Das könnte für Julia ein klein wenig peinlich werden«, warf sie ein. »Sie und Oscar waren einmal verlobt, und sie haben sich nicht übermäßig freundlich getrennt. Er war furchtbar sauer, dass sie ihm den Laufpass gegeben hat, und will sie offensichtlich zurückhaben.«
    »Ach je«, murmelte Joan. »Das würde erklären, warum er sich nach den Namen der Besatzungsmitglieder erkundigt hat, bevor er für die zweite Woche buchen wollte.«
    Julias ersticktes Ächzen klang noch gequälter.
    »Wir brauchen wirklich mehr Personal, Onkel Ralph«, versicherte Suzy. »Im Augenblick erledigt Julia die ganze Kocherei. Wenn wir noch jemanden hätten, könnte er ihr mit anfassen.«
    Ralph schüttelte den Kopf. »Und was ist mit der Bezahlung? Wir können uns nicht mehr Personal leisten, jedenfalls nicht im Augenblick.«
    »Was ist denn mit diesem netten jungen Mann, der euch in der ersten Woche geholfen hat?«, fragte Joan.
    Julia ergriff die Flucht.

Kapitel 11
     
    J ulia drehte sich um und lächelte ein wenig steif, während sie Oscars Mutter Tee einschenkte. Mrs. Anstruther dehnte die Lippen bis zum Rand ihres Gesichtes, aber die Grimasse, die wohl ein Lächeln sein sollte, ging noch schlimmer daneben als Julias Bemühungen in dieser Richtung. Suzy griff nach einem Teller mit Scones und hielt ihn Oscar hin, der eines davon nahm und dazu herzlich lachte, als hätte das Scone einen Witz gemacht. Suzy, die ihren ganzen Charme aufbot, reichte den Teller den anderen Fahrgästen hinüber, die alle ein Scone nahmen und es auf ihren Teller legten. Niemand sprach viel. Julia schlängelte sich mit der Teekanne durch das Boot und füllte die noch leeren Tassen. Sie seufzte gerade vor Erleichterung, dass sie niemandem brühheißen Tee auf seinen spärlichen Haarschopf gegossen hatte, als ein tropfnasser, schwarzer Labrador mitten durchs Boot gesprungen kam, sich kräftig schüttelte und Scones, Tee und Passagiere gleichermaßen mit Wasser besprühte.
    »Klappe!«, rief Wayne.
    »Oh, Oscar! Kannst du den Hund nicht unter Kontrolle halten?«, schalt Oscars Mutter. Julia stellte zu ihrem Entsetzen fest, dass sie ausnahmsweise einmal mit Mrs. Anstruther übereinstimmte.
    »Wenn Hunde an Bord verboten sind«, bemerkte Wayne, der gerade irgendetwas Technisches mit seinem Camcorder anstellte, »dürfen wir ihn auf keinen Fall auf dem Film haben.«
    »Aber Sooty ist doch so lieb«, meinte Suzy.
    »Es wird wohl niemand seinen Hund aus Amerika mit rüberbringen«, warf eine Frau ein, die ihren Hund bei ihrer Schwester gelassen hatte und froh war, etwas Flauschiges zum Streicheln zu haben.
    »Ja, aber wenn Leute, die keine Hunde mögen, glauben, wir nähmen welche an Bord, könnte sie das abschrecken«, erklärte Julia. »Und der Himmel weiß, was passieren würde, wenn die Kontrolleure von der Gesundheitsbehörde ausgerechnet jetzt herkämen.« Sie wischte mit ihrer Schürze einen leeren Teller ab. »Ich bin davon überzeugt, dass Tiere da, wo Gäste bewirtet werden, verboten sind.«
    »Es sei denn, es handelt sich um Blindenhunde«, bemerkte die Frau, die ohne ihren Schoßhund auf Reisen gegangen war. Im Augenblick tupfte sie Sooty mit ihrem Seidenschal

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