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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Mensch den verlorenen Zyrrusschlüssel besitzen könnte.
    Lohnte es überhaupt, weiter über den Schlüssel nachzudenken? Er war vor 40 Jahren verloren gegangen – eine lange Zeit. Wenn ein Mensch ihn seither im Besitz hatte, warum benutzte er ihn erst jetzt? Heather wusste keine Antwort darauf. Bei Gelegenheit wollte sie mehr über den geheimnisvollen Schlüssel in Erfahrung bringen.
    Nachdenklich setzte sie den Bleistift aufs Papier, ließ ihn eine Pirouette drehen. Er fiel hin, sie machte es noch einmal, und dann noch einmal … Auf dem weißen Papier zeigte sich ein schwarzer Punkt. Aber sie bemerkte nichts davon, so sehr war sie in ihre Grübelei vertieft.
    Maya Elda besitzt auch so einen magischen Schlüssel, erinnerte sie sich. Olvyn scheint ihr nicht zu trauen. Vielleicht ist sie gar nicht die große Retterin, für die ihre Schwester sie hält. Vielleicht hat sie sich mit gefährlichen Menschen verbündet. Warum ist Maarloy wieder frei? Ist Lösegeld geflossen? Das ist bei den Menschen so üblich, aber die Elben besitzen gar kein Geld. Und Gold? Wozu braucht Maya Elda so etwas? Eines steht fest: Maya Amylla plaudert bestimmt nicht, wenn sie ihren Sohn mit Gold oder Juwelen eingelöst hat. Ihre Schwester konnte es gewiss so einfädeln, dass alle denken, sie sei nur die Mittlerin und Überbringerin des Vermögens.
    Heather fand ihre Gedanken ketzerisch. Sie mochte gar nicht weiter denken. Irgendein Baustein im Puzzle fehlte. Aber welcher? Seufzend schrieb sie auf:
    Der deutsche Honorarkonsul ist Anselm von Rittershausen!!! Er ist …
    Der Stift brach ab. Sie zog die Kappe mit dem integrierten Anspitzer ab und drehte den Stift. Späne rieselte auf den Boden. Heather beugte sich hinunter und schob die Späne unters Bett.
    Hatte Maya mit Anselm von Rittershausen die Vermittlungsgespräche geführt? Oder musste Lyga das tun, weil Maya und dieser Honorarkonsul gemeinsame Sache machten. Und nun waren sie in Deutschland. Das konnte doch kein Zufall sein.
    Aber warum geht es Maya Elda augenscheinlich so schlecht?, rätselte Heather. War es ein gezieltes Ablenkungsmanöver? Sicher konnte sie ihre Lebenssteine zum Schein auslöschen und dann bei den Menschen untertauchen. Was für ein genialer Schachzug, den Torbaum für mich offen zu lassen. Nur ich bin so dumm und hebe das Lebensband auf. Sie wusste, dass alle das als Zeichen sehen und mich losschicken, um sie zu suchen.
    Nachdenklich kaute Heather am Stift. Zalym hatte es doch selbst gesagt, dass manchmal auch ein Elb vom rechten Weg abkäme …
    Während Heather grübelte, begann sie zu zeichnen. Erst Zalym mit seinen langen, blonden Haaren. Dann ein Y’aacky mit Zottelmähne, ein Zeemu, so wie sie die Raubkatze vom Gemälde im Palast in Erinnerung hatte, und zuletzt die Stadt Atylantys mit ihren vielen Türmen und Mauern.
    An der Tür klopfte es.
    »Ja?!«
    Tessya betrat die Schlafkammer.
    Schnell schlug Heather das Tagebuch zu.
    »Na, nutzt du es fleißig?«
    »Es hilft mir, um den Überblick zu behalten.« Sie legte eine Hand auf das Buch. Tessya durfte das Geschriebene nicht lesen. Sie würde mit Kynka darüber reden.
    »Und? Was habt ihr herausgefunden, Tessya?«
    »Ich weiß leider nichts Neues.«
    Heather zog eine Augenbraue hoch. Jede Wette, dafür weiß Kynka jetzt alle Details der letzten Tage. Nicht wahr?
    Hinter Tessya tauchte Zalyms nasser Schopf auf, ein Handtuch lag auf seinen Schultern.
    »Olvyn ist da. Maarloy ist vor einer halben Stunde eingetroffen. Maya erwartet dich.«
    Erleichtert sprang Heather auf und lief aus dem Zimmer. Zu ihrem Entsetzen sah sie, dass Kynka mit Moryn am Tisch saß und sie einträchtig miteinander plauderten. Dann weiß Kynka ja auch bald den Rest. Dass wir in Palenque waren und beim Deutschen Honorarkonsul.
    »Ich hab noch was vergessen.« Heather lief zurück, griff nach ihrem Tagebuch und steckte es in die Brusttasche. Im Vorbeigehen fing sie Kynkas Blick auf – eine Mischung aus Neugier und Ablehnung schlug ihr entgegen.

47 Neugier

     
    M oryn hatte gehofft, ein Plausch mit Kynka könnte ihn aufmuntern. Aber ihm ging schnell auf, dass ihnen eine gemeinsame Ebene fehlte, ein verbindendes Thema, irgendetwas, über das sie reden konnten.
    Nachdem Heather weg war, setzte Tessya sich dazu, was ihn insgeheim erleichterte – bei nächster Gelegenheit wollte er sich verziehen. Smalltalk war nun wirklich nicht sein Ding. Blabla musste er zur Genüge bei gesellschaftlichen Ereignissen mit seinem Vater erdulden.
    Zalym

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