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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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beiden Worten ließ er wieder den Zeigefinger in die Höhe schnellen und riss seine Augen bedeutungsschwanger auf.
Max sah ihn eine Weile schweigend an, bevor er sich ein „Aha…“ abringen konnte. Er spürte, dass er in Zugzwang war. Also streckte er unendlich langsam seine Hand zur Visitenkarte, die Tarnanzug ihm immer noch hinhielt. Er nahm sie an sich ohne den Blick von Tarnanzug zu wenden. Dessen Gesichtszüge entspannten sich. „Unser nächstes Treffen ist…“, begann er.
„Kommst du, Max?“, sagte die Schwarzhaarige ungeduldig. Sie stand direkt vor ihnen. Verdammt. Er hatte schon wieder nicht bemerkt, wie sie sich genähert hatte. Aber ihm fiel ein Stein vom Herzen, weil er endlich einen Grund hatte, die angeregte Diskussion mit Tarnanzug zu beenden.
„Ja, natürlich. Sofort!“ Max sprang auf und lächelte Tarnanzug entschuldigend an. „Verzeihung, aber wir müssen los. Sie verstehen… Termine.“, sagte er, nahm die Schwarzhaarige am Arm und setzte sich in Bewegung. Er blickte kurz zurück und rief: „Einen schönen Tag noch. Tschüß.“ Er beschleunigte seinen Schritt.
    Tarnanzug rief ihm hinterher. „Ey, ich wollte dir doch noch sagen, wann unser nächstes Treffen ist!“
    Max hob die Hand, ohne sich umzudrehen und rief betont freundlich: „Ihnen auch. Gleichfalls.“
    „Idiot!“, murmelte Tarnanzug. „Der war wohl etwas schwer von Begriff. Und was der sich für ein Zeug zusammengefaselt hat. Ich fürchte, der hat es doch noch nicht verstanden. Vielleicht hätte ich ihm besser die Sache vom Kühlschrank erzählt statt vom Futterautomaten. Oder diese Liftgeschichte. Was soll´s. Das kommt halt dabei heraus, wenn man mit Verrückten redet.“ Tarnanzug schlug die Hände auf die Oberschenkel. „Und dich bring ich jetzt wieder ins Geschäft zurück“, sagte er und holte ein Navigationsgerät aus seiner Jackentasche.
    „Die Geschichte glaubt dir doch eh kein Schwein. Und der Verkäufer erst recht nicht“, antwortete Norbert und grinste ihn herausfordernd an.
     
    „Was wollte dieser Kerl von dir?“, fragte die Schwarzhaarige, während Max versuchte, so viel Distanz wie möglich zwischen ihnen und der Bank mit Tarnanzug aufzubauen.
„Reklame. Er hat Reklame für so eine Untergrundorganisation gemacht. Und wollte, dass ich da mitmache.“
„Eine Untergrundorganisation?“
„Ja. Die Volksfront von Rinshagen.“
Die Schwarzhaarige lachte laut auf. „Volksfront von Rinshagen! Volksfront von Rinshagen! Dann gibt es bestimmt auch die Rinshagische Volksfront! Wie in diesem Film! Gott, wie komisch! Findest du nicht auch?“ Sie drehte sich zu Max. „He, was starrst du mich so an?“, fragte sie.
Max schüttelte den Kopf. „Ach nichts. Gar nichts“, antwortete er, während jemand in seinem Kopf laut „ALLE NEUNE! DIE IST DER VOLLTREFFER!“ brüllte.
„Ich dachte nur. Du hast mich so komisch angeschaut.“
„Nein, nein, es ist nichts.“
„Gut.“ Sie lächelte. „Dann lass uns jetzt zur Firma fahren. Es wird Zeit.“
„Ja, gerne.“ Sie gingen zur Bushaltestelle. „Ach, hast du eigentlich was im Exprit gekauft?“, fragte Max.
„Nein, wieso sollte ich? Ich wollte ja nichts kaufen.“
„Aber warum…“ Max brach ab.
„Warum was?“
„Ach nichts“, antwortete er.

DIE ARENA
     
     
    H
    ornbrille ging nervös auf und ab. Wo blieben sie nur? Sie sollten schon längst hier sein. Wenn er das gewusst hätte, dann hätte er sich mit den Räumlichkeiten etwas mehr Zeit lassen können. Weil er selbst schon etwas spät dran war, hatte er in seiner Werkstatt auf die Schnelle nur den kleinen Realitätsverformer gefunden. Wo hatte er bloß seinen Generator hingelegt? Er musste bei Gelegenheit unbedingt aufräumen. Mit dem mitgebrachten Reaver X1000 konnte er gerade mal den Eindruck eines riesigen bestuhlten Saals erschaffen, der über eine große Theaterbühne und Emporen für Ehrengäste verfügte. Die mit edlem Stoff bezogenen Stühle und die ausufernden Gemälde an den Wänden rundeten das noble Gesamtbild ab. Leider hatte sich just bei der Erschaffung des dazugehörigen Publikums der Akku des Reaver verabschiedet, so dass die wenigen Firmenangehörigen, die dieser Veranstaltung beiwohnten, sehr verloren wirkten. Genauer gesagt, sah man sie in diesem riesigen Saal auf dieser riesigen Bühne fast nicht. Er hätte das Reaver über Nacht aufladen sollen. Wo er doch wusste, dass Menschen in feinem Zwirn immer solche Energiefresser sind. „Vielleicht hab ich ja bei den Gemälden etwas

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