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Welt ohne Sterne

Welt ohne Sterne

Titel: Welt ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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jetzt das Kommando. Möchten Sie, daß wir aus Unwissenheit sterben?«
    »Das wäre nur fair«, erwiderte der Dolmetscher.
    »Jene, die durch Ihre Waffe getötet wurden, starben, starben aufgrund ihrer Unwissenheit, so sagten Sie doch!«
    »Ich befahl dir ...«, begann der Zauberer.
    Selbst aus der Übersetzung des Geräts war die Spur von Auflehnung herauszuhören. »Es spielt keine Rolle mehr. Bis zum Licht morgen werden wir alle tot sein.«
    »Wovon, zum Teufel, sprechen Sie?« fragte Pille und hob unbewußt die Stange.
    W'Chaal zuckte zurück. »Wie der Herr sagt, dürfen Sie es nicht erfahren. Wir werden alle sterben und von neuem anfangen.«

    » Sie vielleicht. Ich persönlich glaube nicht an die Wiedergeburt.«
    »Sie werden wahrscheinlich aufgrund Ihres Irrglaubens auch nicht wiedergeschaffen werden.«
    »Sagen Sie mir«, bat Spock ihn. »Kommen Sie tatsächlich zurück? Haben Sie es schon erlebt?«
    »Aber natürlich. Viele meiner Freunde wurden ersetzt.«
    »Und sie kehren unverändert zurück?«
    »Nein, sie beginnen von neuem. Sie kennen ihre Familienverantwortung, aber sie erinnern sich nicht an ihre früheren Leben – Sie möchten sich doch bestimmt auch nicht durch alle Ewigkeit erinnern, oder?«
    »Ableger«, murmelte McCoy.
    »Höchstwahrscheinlich ... Ist es so, Zauberer? Ihr macht neue Chatalia aus dem Fleisch der alten?«
    Der Zauberer ignorierte die Frage. »Du bist eine andere Art von Klingone. Deine Haut und deine Ohren ...«
    »Keiner von uns ist ein Klingone. Ich bin zur Hälfte Mensch, zur Hälfte Vulkanier. Die Menschen kommen vom Planeten Erde, Vulkanier vom Planeten Vulkan, Klingonen vom Klingonischen Reich. Das sind völlig verschiedene Welten.«
    »Dummes Gerede!«
    »Ich bin von Natur aus nicht in der Lage, die Unwahrheit zu sagen oder Unsinn zu reden. Ihre Weltanschauung ist völlig falsch, wenn sie die gleiche sein sollte wie W'Chaals. Oder sind Sie sich der Tatsache bewußt, daß Sie im Innern einer kleinen, künstlichen Welt leben, die sich durch den Raum bewegt?«
    »Ich hörte von eurer Blasphemie. Sie ist die gleiche wie jene, die vor euch kamen – ein weiterer Beweis, daß ihr Klingonen seid.«
    »Woher glauben Sie denn, daß wir kommen, wenn nicht von draußen?«
    »Aus der Zukunft, selbstverständlich. Ihr seid Zauberer aus der Zukunft.« Er schaute W'Chaal an. »Du mußt natürlich sterben, weil du das mitanhörst, Kleiner.«
    W'Chaal zuckte die Schultern. »Ich werde heute nacht ohnehin sterben.«
    »Wie können wir Zauberer sein?« fragte McCoy.
    »Wir sind doch eine völlig andere Spezies – selbst unser Körperaufbau unterscheidet sich grundlegend von Ihrem.«
    »Eure Vortäuschung von Ignoranz ist beleidigend.«
    »Ich frage mich, ob der Aal zurückkäme, wenn Sie in das Wasser fielen.«
    »Drohungen erreichen nichts ...«
    »Es war keine Drohung, lediglich ein frommer Wunsch.«

    6.
    KAPITÄNSLOG, Sternzeit 7506.5 �
    Hier spricht Lieutenant Commander Montgomery Scott, �
    stellvertretender Kommandant in Abwesenheit von Kapitän Kirk und Commander Spock. �
    Wir setzten um 7506.1074 auf dem Planetoiden auf.
    Nach Anweisung von Mr. Spock ließ ich die künstliche Gravitation der ENTERPRISE desaktivieren, um Energie zu sparen, während wir die Rotation des Planetoiden nutzen können. Die plötzliche Änderung auf 0,479 g führte bei einem großen Teil der Besatzung zu Übelkeitserscheinungen, doch alle erholten sich innerhalb weniger Stunden.
    Wir haben dem Kontaktaufnahmeteam zwei schwere Phaser hinuntergebeamt. Beide der Geiseln behaupten, wir alle befänden uns in tödlicher Gefahr, weigern sich jedoch, den Grund dafür zu erklären. Mein Vorschlag, Verstärkung durch Sicherheitstrupps zu schicken, wurde vom Kapitän abgelehnt. Er stimmt mit Mr. Spock überein, daß die bedauerliche Phaserexplosion unserem Image bei den Chatalia ungemein geschadet hat, und daß wir um jeden Preis Handlungen vermeiden müssen, die als aggressiv angesehen werden könnten.
    ›Um jeden Preis‹ verstehe ich jedoch nicht so, daß das Leben unserer sechs Besatzungsangehörigen geopfert werden dürfte. Für jeden Fall stehen zweiundzwanzig Schwerbewaffnete im Nottransporterraum zum Hinunterbeamen bereit.
    Das gegenüberliegende Ufer bestand aus etwa zwei Meter kiesigen Strandes, hinter dem abrupt ein dichter Dschungel begann. W'Chaal weigerte sich, das Floß zu verlassen, wehrte sich jedoch nicht, als Spock ihn hinunterhob.
    »Es muß doch einen Pfad geben«, murmelte Kirk.
    Wilson

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